Aliens in Armani: Roman (German Edition)
Bestes tat, um unbeteiligt zu klingen.
Ich zuckte die Schultern. »Wer möchte mitkommen?«
»Ich«, riefen Claudia und Lorraine gleichzeitig.
»Das wird reichen.« Ich wollte sowieso lieber keine der anderen Miezen dabeihaben. Diese beiden würden die Aufgabe, für die ich sie brauchte, mit professionellem Geschick erledigen.
»Sonst noch jemanden?« Martini bewegte kaum die Lippen, sein Kiefer wirkte eingefroren.
»Dich.«
Kapitel 28
Ich sah, wie sich Martini etwas entspannte, wenigstens ein wenig, aber sein Zorn war noch nicht verraucht. Gleichzeitig verengten sich Christophers Augen. Gut. Ich wollte, dass sie wütend waren – wütend auf mich, wütend aufeinander, wütend auf alles und jeden. Genau genommen wollte ich sie alle wütend haben.
Jedenfalls alle außer Reader. Ihn wünschte ich mir ruhig und gelassen.
Aber das kam erst später. Im Moment wäre es mir lieber gewesen, wenn sich die Situation wenigstens so weit entspannte, dass alle Gelassenheit vortäuschen konnten. Meine Eltern diskutierten noch immer heftig über die neuesten Entwicklungen in dem, was ich immer klarer als mein neues Leben akzeptierte. Ich beschloss, das direkt mit der obersten Instanz auszumachen. »Mum, stopp.«
Sie schloss den Mund, verschränkte aber die Arme vor der Brust, kampfbereit. Bereit, mich unter Einsatz ihres Lebens zu schützen, nur, dass sie dieses Leben unter den neuen Umständen tatsächlich aufs Spiel setzen müsste.
»Mum, es ist zwar schwer vorstellbar, aber ich weiß, was ich tue.«
»Wie das? Hast du bisher ein geheimes Leben geführt, von dem dein Vater und ich nichts wussten?«
»Sehr witzig. Nein, zumindest ich habe nie so getan, als wäre ich etwas, dass ich nicht bin.« Mal abgesehen von der Sache mit der Jungfräulichkeit, aber das gehörte jetzt nicht hierher. »Aber ich bin deine Tochter, und alle sagen, ich wäre genau wie du.«
Sie schüttelte den Kopf »Ich habe jahrzehntelang trainiert. Du hattest ein paar Kung-Fu-Stunden und Leichtathletikunterricht, das kann man nicht vergleichen.«
»Natürlich kann man das. Du musstest doch auch irgendwo anfangen. Und ich fange hier an.« Ich ging zu ihr hinüber. »Das hier ist mein Mossad. Verstehst du?« Ich wünschte es mir so sehr.
Sie zwinkerte. Und dann sah sie mich mit einem Ausdruck an, mit dem sie mich noch nie zuvor betrachtet hatte. »Mein Baby ist erwachsen geworden.« Ihre Stimme brach, und ich konnte Tränen in ihren Augen schimmern sehen. Ich wollte nicht, dass sie gerade jetzt weinte, weil ich selbst nicht schon wieder mit dem Geheule anfangen wollte.
Ich umarmte sie. Und sie schloss mich in eine dieser frisch vertrauten Bärenumarmungen, bis mir die Luft wegblieb. »Mir wird nichts passieren, Mum«, flüsterte ich ihr ins Ohr. »Ich glaube wirklich, dass ich weiß, was ich tue, und falls nicht, dann sind da immer noch die anderen, die mir aus der Klemme helfen können. Versprochen. Es ist genau, wie du gesagt hast – manchmal geht es nicht nur um dich und um deine Familie, manchmal muss man buchstäblich die ganze Welt retten.«
»Ich hoffe, dass du recht hast.« Sie seufzte. »Ich erkläre es deinem Vater.«
Ich löste mich von ihr und schüttelte den Kopf. »Ich wette, du brauchst Dad gar nichts mehr zu erklären.« Ich drehte mich um. »Stimmt’s, Dad?«
Ein schwaches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. »Wie die Mutter, so die Tochter. Ich hatte mich schon gefragt, wann es sich wohl zeigen würde. Das bedeutet aber nicht, dass ich es gutheiße«, fügte er streng hinzu. »Aber ich verstehe auch, dass du tun musst, was du für das Richtige hältst, egal, was ich dazu sage.« Auf einmal setzte er eine sehr unschuldige Miene auf. »Wie wär’s, wenn wir Onkel Mort dazuholen würden?«
»Nein«, sagte ich schlicht. »Ich weiß, was du da versuchst. Ich kenne Onkel Mort, weißt du? Er wird das Ruder übernehmen, mich irgendwo sicher wegsperren und seine Ledernacken den Rest erledigen lassen.«
Dad zuckte die Achseln. »Ich finde den Plan nicht schlecht.«
»Nur würde es nicht funktionieren«, sagte Martini noch immer knapp und abgehackt. »Euer Militär hatte schon mehrmals die Chance, Mephisto zu erledigen, und sie haben es jedes Mal verpatzt.«
Wieder eine Information, die mir fehlte. Es würde Tage dauern, mich in alles einzuweihen. Meine weibliche Intuition sagte mir aber, dass Martini diese Tage nicht abwarten wollte.
»Eure Jungs haben ihre Sache aber auch nicht besser gemacht«, schoss Dad zurück.
»Besser
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