Aliens in Armani: Roman (German Edition)
als ihr«, sagte Christopher. »Wir haben es immerhin geschafft, die meisten Überwesen aufzuhalten, ohne dass eure Bevölkerung in Panik geraten ist.«
»Indem ihr ihnen alles verschweigt, was vor sich geht.« Dad klang wieder verärgert.
»Oh, Dad, bitte. Als ob du mir nicht jahrelang Vorträge über die ›Herdenmentalität‹ der Menschen gehalten hättest. Du weißt genau, dass die Herde in Panik geraten und alles niedertrampeln würde, wenn sie wüsste, was vor sich geht.«
»Mort würde wahrscheinlich auch nicht empfehlen, der Zivilbevölkerung das alles mitzuteilen«, warf Mum ein.
»Nein, aber ich bin mir sicher, er würde seine Nichte unter Einsatz seines Lebens schützen.«
»Macht euch keine Sorgen, ich nehme mein Haarspray mit.« Stille. Hartes Publikum.
Reader räusperte sich. »Meine Eltern haben keine Ahnung von dem, was ich mache. Sie glauben, ich hätte eine erfolgreiche Karriere in den Sand gesetzt, nur um mit irgendeinem Schwarzen zusammenzuziehen, den ich kaum kenne und der aus einer komischen Familie stammt. Das erleichtert vieles.« Er zwinkerte.
Mum rollte mit den Augen. »Okay, ist ja gut. Wir hören jetzt damit auf, uns aufzuführen, als könnten wir mit solchen Situationen nicht umgehen. Was können wir für dich tun, Kitty?«
»Am besten bleibt ihr und die Tiere einfach in Deckung und lasst mich das allein machen. Alles.« Ich hoffte, sie verstanden, dass damit auch mein Sexleben und meine Beziehung zu Martini gemeint waren, worin die im Moment auch bestehen mochte.
Mum nickte. »In Ordnung. Sonst noch etwas?«
»Na ja, ich hätte gern alle Informationen, die eure beiden Geheimorganisationen über diese Sache haben.«
»Ich hatte keine Ahnung, dass es ETs gibt, schon gar nicht auf der Erde«, sagte Mum. »Mein Wissen beschränkt sich auf Yates.«
»Immer her damit, immerhin ist er ja die Hälfte des fraglichen Verstandes.«
»Diese Informationen unterliegen höchster Geheimhaltung, und ich glaube nicht, dass alle in diesem Raum befugt sind, sie zu hören.«
White räusperte sich. »Ich versichere Ihnen, dass wir es sind. Vermutlich erstreckt sich unsere Befugnis noch sehr viel weiter.«
»Du hast nichts von ihnen gewusst, Mum, aber sie waren von dir nicht sehr überrascht.«
»Gutes Argument. Dann erwarte ich, das diese Informationen auch mit der entsprechenden Verschwiegenheit behandelt werden.« Alle nickten.
»Die Al-Dejahl-Terrororganisation ist eine weltweite Vereinigung. Im Gegensatz zu den meisten anderen Terrorgruppen verfolgen sie keine religiösen oder rassistischen Ziele. Sie haben ebenso viele Mitglieder, die sich keiner Religion zugehörig fühlen, wie Mitglieder, die allen gängigen Glaubensrichtungen angehören. Ihr erklärtes Ziel ist es, die Welt ins Chaos zu stürzen. Es ist jedoch klar, dass sie sich von diesem Chaos eine Menge Geld erhoffen.«
»Und wie kommt es, dass jemand wie Yates ihr Obermacker ist?«
»Er hat das Geld, die Mittel und die nötige Entschlossenheit. Er ist sehr vielseitig, er entwirft hochkomplexe Pläne ebenso leicht wie Einsatzstrategien, Selbstmordattentate und zielgerichtete Angriffe. Er rekrutiert auch gut, nach allem, was wir wissen. Er hat die Gabe, schnell herauszufinden, was jeder neue Rekrut will, was ihn antreibt, und nutzt es aus.«
»Er rekrutiert persönlich?« Es wunderte mich, dass ein Mann mit Yates’ öffentlichem Profil so aktiv sein sollte.
»Inzwischen nicht mehr oft. Er hat seinem Rekrutierungspersonal mittlerweile beigebracht, seine Techniken zu imitieren. Aber als er Al Dejahl gegründet hat, ja, da hat er selbst rekrutiert.« Mum zuckte die Achseln. »Er hat keinerlei Skrupel. Ihm stehen viele schöne Frauen zur Verfügung, die er den Männern, die beitreten, anbieten kann, und er hat genug Geld und Macht, um sie den wenigen Frauen anzubieten, die einsteigen wollen. Und ihnen allen verspricht er die Weltherrschaft.«
»Wie viele sind es?«
Mum seufzte. Wir haben keine genauen Zahlen. Es waren über zehntausend, aber in den vergangenen Jahren haben wir einige große Erfolge erzielt, und wir sind ihnen wirklich auf den Fersen. Mein Team hat in letzter Zeit viele Terrorzellen ausgeräuchert, also glauben wir, dass wir die meisten der Fußsoldaten in Haft oder anderweitig festgesetzt haben.«
»Tja, das erklärt wohl, warum Yates dich tot sehen will.« Es war schön zu hören, dass meine Mutter effektiv war. Weniger schön war es allerdings, dass sie auf der Abschussliste stand, aber auch das lag offenbar
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