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Alissa 1 - Die erste Wahrheit

Alissa 1 - Die erste Wahrheit

Titel: Alissa 1 - Die erste Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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sich ein paar Schritte von Strell.
    Mit einer Miene, die finsterer war als die Innenseite eines Sacks, wandte Bailic sich Alissa zu. Seine Hände griffen nach dem Buch, doch dann zögerte er. »Nein«, flüsterte er und blickte über die Schulter hinweg zu Nutzlos. »Dass ich das Buch so nahe an Euch heranbringe, könnte Euch so passen.«
    Alissa spürte ein Zwicken in ihrem Geist, und dann war sie frei und taumelte nach vorn, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Sie riskierte einen verstohlenen Blick auf ihre schwach glimmenden Pfade und merkte sich, welche Kanäle eine Resonanz zeigten. »Halt mein Buch gut fest, Mädchen«, befahl Bailic knapp. »Ich will es nicht so dicht an ihn heranbringen … Und pass ja gut darauf auf«, fügte er hinzu. »Wenn er es dir abnimmt, wirst du sterben.«
    Alissa öffnete den Mund, um zu protestieren, und schloss ihn sogleich wieder. Mit einem empörten Schnauben klemmte sie sich ihr Buch unter den Arm und ging zu Strell hinüber, der allein und vergessen dastand. »Geht es dir gut?«, fragte sie und begegnete seinem gequälten Blick.
    »Ich weiß nicht.« Er blinzelte verwirrt und stand krumm vor ihr im Schnee, ohne seinen Mantel, die neuen Gewänder zerrissen und schmutzig. Schniefend sackte er halb zusammen.
    Alissa blickte sich niedergeschlagen auf der zerwühlten Lichtung um. »Komm. Wir suchen uns einen Platz, wo wir uns hinsetzen können.« Klumpen gefrorener Erde und Kiefernnadeln bedeckten den Boden und bildeten matschige Flecken im Schnee. »Vielleicht auf meinen Mantel«, sagte sie und griff seufzend nach dem Band, das ihn verschloss.
    »Sieh mal«, flüsterte Strell, und Alissa spürte ein starkes Ziehen in ihrem Geist. »Ich wünschte, ich würde endlich verstehen, was hier los ist«, sagte er mit schwacher Stimme, und Alissa drehte sich um, um nachzusehen, worauf er deutete. Hinter ihr stand eine grob gezimmerte hölzerne Bank, die gerade eben noch nicht da gewesen war. Es lag sogar eine Decke darauf. Sie fuhr zusammen, als sie erkannte, dass Nutzlos sie erschaffen haben musste. Wie, fragte sie sich, hatte er das gemacht?
    »Wirklich, Talo-Toecan«, erklang Bailics höhnische Stimme. Nutzlos brummte eine Erwiderung, und Alissa wandte sich ab. Strell begann krampfhaft zu zittern, und sie fand, er sollte sich unbedingt hinsetzen.
    »Bitte«, jammerte er, als sie seinen Arm nahm und er sich schwer auf sie stützte. »Ich will nur wissen, was hier vor sich geht.«
    »Ich auch.« Alissa beobachtete stirnrunzelnd die beiden Gestalten, die sich nicht weit entfernt von ihr stritten. Sie legte das Buch vorsichtig auf die Bank und half dann Strell, sich in die Decke zu wickeln. Er zog sie sich bis zu den Ohren hoch, als wolle er darunter verschwinden und nichts mehr sehen und hören. Er zitterte heftig und war so bleich, dass er einer Ohnmacht nahe schien. Alissa hätte ihn am liebsten zurück in die Feste gebracht, doch ihr war klar, dass sie bleiben würden, bis diese Leute, die meinten, über ihr zu stehen, über ihr Schicksal entschieden hatten.
    »Was ist mit deiner Hand passiert?«, keuchte Alissa, die das Blut erst jetzt bemerkte.
    »Es tut mir leid, Alissa«, sagte er leise und betrachtete seine Hand, die unter der kratzigen Wolle herausragte. »Ich habe deinen Stab zerbrochen.«
    Furchtbar besorgt ließ Alissa sich neben ihm auf die Bank sinken. Es war ihr gleich, wie er es geschafft hatte, ihren Stab zu zerbrechen, doch sie wollte ihn am Reden und damit wach halten. »Wie«, rief sie aus, »unter den acht Welpen hast du das angestellt?« Sie riss sich den Stoffstreifen herunter, mit dem sie ihr Haar zurückgebunden hatte, und wickelte ihn um seine Hand.
    Strell begann zu lachen. Es klang zwar ein wenig zittrig, doch es war ein Lachen, und sie war unendlich erleichtert, da sie nun wusste, dass ihm nichts Schlimmes fehlte. »Ich habe damit Nutzlos befreit.«
    »Wusstest du, dass er ein –«, begann sie.
    »Ein Raku ist?«, beendete Strell den Satz, und seine Verwirrung sah beinahe schmerzhaft aus. »Ich hatte keine Ahnung. Er hat so ausgesehen, als ich ihn gefunden habe«, sagte er und deutete auf die beiden Männer. Bailic zeigte gerade vorwurfsvoll mit dem Finger auf Nutzlos, der sein Gegenüber voller Abscheu musterte. »Nein, das stimmt nicht«, verbesserte er sich und rieb sich schaudernd das Gesicht.
    Alissa rückte näher an ihn heran. »Hast du je von so etwas gehört?« Sie meinte natürlich Nutzlos’ Verwandlung.
    »Nie«, sagte er und klang, als fühle

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