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Alissa 2 - Die geheime Wahrheit

Alissa 2 - Die geheime Wahrheit

Titel: Alissa 2 - Die geheime Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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das kostbare Euthymienholz für ein Feuer aufzuschichten.
    Alissas Hand begann dumpf zu schmerzen. Sie hatte ihre Verletzung ganz vergessen, doch nun verlangte sie nach Aufmerksamkeit und übertönte gerade so die Beschwerden ihres Schwanzes. Sie hielt ihre Hand dicht an sich gedrückt, ignorierte sie noch ein Weilchen länger und versuchte, Lodesh zu helfen. Nutzlos baute sich missbilligend vor ihnen auf. Alissa seufzte schwer. Er wollte gehen. Sie hingegen konnte den Gedanken, den Hain zu verlassen, nicht ertragen. Sie würde hierbleiben, zumindest diese eine Nacht.
    Nutzlos verzog das Gesicht. »Kehren wir zur Feste zurück. Selbst zu Fuß können wir rechtzeitig zu einem späten Abendessen zu Hause sein.«
    Wortlos schlang Alissa ihren schmerzenden Schwanz um sich, rollte sich zusammen und legte den Kopf auf die unverletzte Hand. Mit einem stillen Gedanken steckte sie das Holz in Brand. Sie ignorierte Nutzlos und blickte in die lodernden Flammen. Ein müdes Seufzen entschlüpfte ihr, das ihr Feuer beinahe wieder ausgeblasen hätte.
    Strell sah Nutzlos kopfschüttelnd an. Er ließ sich im Schneidersitz neben Alissas Kopf nieder, zog seine neue Euthymienholz-Flöte aus einer Tasche und vergewisserte sich, dass sie keinen Schaden genommen hatte.
    Lodesh saß auf ihrer anderen Seite. Er streckte die Füße den hellen Flammen entgegen und seufzte müde. »Was für ein Tag«, murmelte er. Dann richtete er sich auf und begann, seine Stiefel aufzuschnüren. Er hielt inne, als Alissa fragend die haarlose Wölbung über ihrem Auge hochzog. Mit einem leisen Brummen überlegte er es sich anders und behielt die Stiefel an. Immerhin war eine Dame anwesend.
    Alle drei ignorierten Nutzlos, der mit den Händen in den Hüften dastand und zusah, wie sie es sich für die Nacht gemütlich machten. »Ich nehme an«, bemerkte er trocken, »dass jeder Protest nutzlos wäre?«
    »Ich bleibe bei Alissa«, sagte Strell. Offenkundig zufrieden, dass seine Flöte den Tag gut überstanden hatte, stimmte er ein leises Liedchen an. Alissa spürte Tränen in sich aufsteigen, als sie ihn so kunstvoll spielen hörte wie eh und je; jeder Ton drang sauber und sicher aus seiner neuen Euthymienholz-Flöte.
    Nutzlos wandte sich an Lodesh. »Stadtvogt?«
    Lodesh ließ sich auf das Moos zurücksinken und richtete den Blick in die Blüten, die sacht herabrieselten. »Glaubt Ihr wirklich, ich würde diesen Ort verlassen, wenn meine Bäume blühen?«, fragte er und fügte dann lauter hinzu: »Auch ich entscheide mich dafür, bei Alissa zu bleiben. Außerdem werdet Ihr heute Nacht ohnehin nicht in Eurem Bett schlafen können.« Er zog die Augenbrauen hoch. »Splitter …«, bemerkte er geheimnisvoll.
    »Oh, also schön«, brummte Nutzlos. Alissa spürte ein Zupfen an ihrem Geist, und mehrere dicke Decken erschienen, zusammen mit einem hässlichen, klumpigen Kissen. Nutzlos beanspruchte Letzteres für sich und ließ sich immer noch gereizt und wenig anmutig ihr gegenüber am Feuer nieder.
    »Ach, ist das nicht gemütlich?«, scherzte Lodesh und griff nach einer Decke. »Ich habe ja schon immer gesagt, dass ein Raku den angenehmsten Reisegefährten abgibt.«
    Strell machte eine Pause und rieb sich den Hinterkopf. »Da bin ich anderer Meinung«, erwiderte er.
    Ein vertrautes Keckern ließ Alissa aufblicken. Kralle flatterte zornig in der Luft, bis Nutzlos eine langgliedrige Hand ausstreckte, auf der sie sich niederlassen konnte. »Du fliegst bei Nacht?«, murmelte er und streichelte sie besänftigend. »Warum auch nicht?«, bemerkte er dann und setzte sie auf den Vorrat an Feuerholz.
    Nun waren alle beisammen, und Alissa war vollkommen erschöpft. Das Euthymienholz brannte und ließ den Duft von Herbstäpfeln in die kalte Frühlingsluft aufsteigen. Dieses Feuer war einmalig – so etwas würde es vermutlich niemals wieder geben. Euthymienholz war viel zu kostbar, um es zu verbrennen, doch es hatte jahrzehntelang hier auf dem Boden gelegen und war kaum noch zu etwas anderem nutze. Strell spielte weiter und lullte sie in den Schlaf, wie er es so oft tat, wenn er sich eine abendliche Lektion ersparen wollte. Zu erschöpft, um Nutzlos um Hilfe für ihre Hand zu bitten, blinzelte sie schläfrig und schloss dann die Augen. Das Letzte, was sie sah, war Nutzlos, der mit zusammengelegten Fingerspitzen tief ins Feuer starrte.
    »Wusstet Ihr eigentlich«, murmelte er beunruhigt, »dass sie nichts isst, was Füße hat?«
    Lodesh lachte, und mit diesem angenehmen Laut in den

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