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Alissa 2 - Die geheime Wahrheit

Alissa 2 - Die geheime Wahrheit

Titel: Alissa 2 - Die geheime Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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aufhängte. »Ich vermute, Ihr habt noch nie eine Einladung in Reeves Festung erhalten«, bemerkte er und legte sich ein Tuch über den Arm, um den Ärmel vor Fettspritzern zu schützen, während er die Würstchen wendete.
    »Nein«, kam Talo-Toecans steife Antwort. »Er hat mir nie verziehen, dass ich ihm seinen Lodesh gestohlen habe, wie er es betrachtet hat. Sobald Euer Talent als Bewahrer offenbar wurde, wusste er, dass das unausweichlich sein würde. Doch ich glaube, Reeve hat sich an die Hoffnung geklammert, dass Ihr dennoch zurückkehren würdet, selbst nachdem Ihr gegangen wart.«
    Lodesh holte tief Luft und hielt seinem Gast sicherheitshalber den Rücken zugewandt. »Ich wäre auch zurückgekehrt«, sagte er mit schwacher Stimme. »Ich war bereit dazu, doch meine Stadt brauchte mich mehr als die Bäume, die zu hegen er mich gelehrt hatte.« Bedrückt von der Erinnerung an Chancen, die es im Grunde nie gegeben hatte, wandte er sich um und sah, dass Talo-Toecan fragend die Augenbrauen hochzog.
    »Ich beklage mich nicht«, sagte Lodesh mit dünnem Lächeln. »Der Weg, den ich gewählt habe, brachte auch seine Freuden mit sich.«
    Der Meister räusperte sich leise und setzte sich an den kleinen Tisch unter dem Fenster. Der war so schmal, dass seine Ellbogen beinahe abrutschten. Der Tisch war so groß, wie der Raum es zuließ, und das war nicht viel.
    Lodesh spürte ein Zupfen an seinem Geist und war nicht überrascht, als die schlichte Teekanne am Feuer erschien. Er nahm deren Auftauchen kommentarlos hin, da er wusste, dass die Würde des Rakus ihm niemals gestatten würde, die rosafarbene Kanne mit dem Rosenmuster zu benutzen, die Lodeshs Adoptivmutter gehört hatte. »Kaum zu glauben, dass Ihr Euch nie die Zeit genommen habt, etwas Besseres erschaffen zu lernen als diese scheußliche Kanne«, sagte Lodesh, füllte Talo-Toecans Teekanne und stellte sie übers Feuer.
    »Sie genügt mir«, kam die kurze, trockene Antwort. Talo-Toecan hielt den weiten Ärmel an seinen Arm gedrückt, damit er nicht durch die Schüssel schleifte, und lud sich eine Portion eingemachter Erdbeeren auf seinen Teller. Lodesh nahm die Würstchen vom Feuer und beobachtete, wie Talo-Toecans Blick zu den vollen Wandborden der Speisekammer glitt, und dann durch das Fenster zu dem hohen Haufen Feuerholz vor der Tür. »Ihr scheint mir sehr gut bevorratet für einen, der erst seit gestern wieder unter den Lebenden weilt«, bemerkte der Meister. »Man könnte meinen, Ihr hättet gewusst, dass Ihr zurückkehren würdet.«
    Lodesh unterdrückte einen Fluch und steckte sich den Fingerknöchel in den Mund, um so zu tun, als hätte er sich verbrannt. Diese Richtung sollte die Unterhaltung lieber nicht nehmen. Stumm stellte er zwei Teller auf den Tisch und blickte darauf hinab. Sie waren hellrosa glasiert, passend zur Teekanne seiner Mutter, und wirkten entschieden fehl am Platz. »Ich bin kein Shaduf, der die Zukunft kennt«, sagte er reserviert.
    »Dennoch …«, beharrte der Meister. »Als die Stadt aufgegeben wurde, haben sie alles mitgenommen, bis hin zum letzten Löffel. Doch Ihr habt hier einen ganzen Wintervorrat an Lebensmitteln und Brennholz, sicher unter schützenden Bannen, wie lange aufbewahrt? Fast vierhundert Jahre?«
    Lodesh legte zwei feine, aber arg angelaufene Löffel neben die Teller. »Ich musste Reeve versprechen, Mutters Haus so zu erhalten, wie sie es hinterlassen hat«, erklärte er zögerlich. Er holte die braun gebratenen Würstchen und murmelte mit dem Rücken zu Talo-Toecan: »Ich möchte lieber nicht darüber sprechen. Reeve und ich haben uns nicht im Guten getrennt.«
    »Natürlich.« Talo-Toecan lehnte sich zurück, als die aneinanderhängenden Würstchen mit sattem Plumpsen auf seinen Teller kullerten. Es folgten dicke Scheiben beinahe verbrannten Brotes. Das Schweigen des Rakus sagte Lodesh deutlicher als Worte, dass der Meister nicht überzeugt war; Talo-Toecan war lediglich zu höflich, um etwas zu sagen.
    Sie aßen, und nur das Klappern von Messern und Gabeln störte die schuldbewusste Stille, bis Lodesh das Messer beiseitelegte und mit schwerem Seufzen fragte: »Werdet Ihr es ihr sagen?«
    »Was? Dass sie mehr ist, als sie glaubt?« Talo-Toecan runzelte die Stirn. »Nein. Unter keinen Umständen. Sie könnte ihre Fähigkeiten wieder einmal überschätzen und ihren eigenen Untergang umso schneller herbeiführen.« Er erhob sich und verzog das Gesicht, als er sich beinahe den Kopf an einem tief hängenden

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