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Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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Asche«, forderte Bestie. »Gib ihr etwas zurück. Ihr ist ein Krümel kostbarer als anderen ein ganzes Festmahl.«
    »Aber die Schmerzen«, sagte Alissa flehentlich, als Sati vortrat, das verkniffene Gesicht von Hoffnung erhellt. »Ich weiß nicht, ob ich so viel Schmerz ableiten kann.«
    »Es liegt nicht unbedingt an der Menge der Energie, sondern an der Kraft dahinter«, erklärte Bestie und beschämte Alissa mit ihrem Mut. »Wir können ihr einen Teil der Schmerzen ersparen, indem wir ihn selbst übernehmen. Diese Schattenfrau wird überleben.«
    »Alissa! Seht mich an!«, flehte Sati und zwang sich, die Hände wieder zu senken, die sie nach ihr ausstrecken wollte. »Die Schmerzen sind mir gleich.«
    »Ich weiß nicht, ob ich es kann«, flüsterte Alissa, doch diese Ausrede klang selbst in ihren eigenen Ohren hohl.
    Zwei rote Flecken erschienen auf Satis Wangen. »Das ist eine Lüge!«, fauchte sie. »Eure Art hat weniger starke Shadufs verbrannt, ehe sie zur Reife gelangten. Sie weigern sich, mir Frieden zu gewähren, weil ich die beste Shaduf bin, die sie haben. Seht mich doch an!«, rief sie. »Ich darf mir nicht erlauben, irgendjemanden oder irgendetwas ins Herz zu schließen! Meine Liebe zu Lodesh hat sich so gründlich mit meinem Tod vermischt, dass ich die beiden nicht mehr trennen kann. Ich bin sicher, ich könnte mich daran erinnern, wie man liebt, wenn ich nur aufhören könnte zu sehen!« Schluchzend rang sie nach Luft. »Bitte, Alissa. Wie kann ich ein Kind anlächeln, wenn ich weiß, dass der Kleine eines Tages seine Frau zu Tode prügeln wird?«
    Alissa hatte schreckliche Angst. Sie sah Sati forschend ins Gesicht und holte tief Luft. »Nicht hier. Ich komme morgen zu Euch.«
    Satis Hoffnung schlug in Verzweiflung um. »Nein! Jetzt! Wir gehen hinaus auf die Wiese. Wohin Ihr wollt, aber es muss jetzt sein!« Als Sati Alissas erschrockene Miene bemerkte, senkte sie die Stimme. »Sie behalten Euch zu gut im Auge, die Meister, meine ich«, flüsterte sie drängend. »Connen-Neute würde uns auf der Stelle daran hindern, wenn er nicht von der Musik abgelenkt wäre. Morgen würde Redal-Stan es Euch verbieten.«
    »Niemand«, erklärte Alissa hitzig, »verbietet mir irgendetwas.«
    Sati lachte bitter. »Dann droht er Euch eben, aber das Ergebnis wird dasselbe sein.«
    Alissa wurde nervös, denn sie wusste, dass Sati recht hatte. »Bei den Hunden. Ist Euch klar, worum Ihr mich da bittet?«
    Sati starrte sie mit ihren leeren, gepeinigten Augen an. »Ja.«
    Alissa schwieg. Sie blickte von Sati hinüber zu den zufriedenen, fröhlichen Menschen, denen Sati stets nur von ferne zusehen konnte. »Kommt.« Alissa streckte die Hand aus, riss sie zurück, als ihre Finger Satis berührten, packte dann entschlossen deren Hand und zog Sati tief in den Schatten einer Euthymie. Der riesige Baumstamm befand sich nun zwischen ihnen und dem Licht, doch die Musik und das Lachen konnten sie noch hören.
    Sie setzten sich einander gegenüber auf den Boden. Der saubere Duft der Euthymienbäume vermischte sich mit dem pudrigen Geruch von Goldrute und Sommeraster. Tau stieg auf, und das Moos war feucht. Alissa machte sich Sorgen, sie könnten entdeckt werden, und hatte zugleich schreckliche Angst davor, dass man sie nicht entdecken würde.
    »Ihr werdet es doch schnell tun?«, fragte Sati mit zitternder Stimme.
    Alissa nickte und erinnerte sich daran, wie sie sich aus Versehen selbst schlimm verbrannt hatte. »Es wird Euch dennoch so vorkommen, als dauerte es eine Ewigkeit. Und, Sati?« Alissa zögerte, bis die Frau aufblickte. »Versprecht mir, dass Ihr Euch nicht vor dem Schmerz verstecken werdet. Die einzige Zuflucht ist der Tod. Ihr müsst die Schmerzen ertragen. Sie werden so schlimm sein, dass Ihr in Ohmacht fallen werdet.«
    »Dann lege ich mich lieber hin.« Sati sah klein und verletzlich aus, als sie sich auf das Moos niederlegte und ihr Schultertuch fest um sich schlang. Sie konnte nicht viel älter sein als Alissa, war aber schon mehr Tode gestorben, als Alissa zu vermuten wagte. »Bitte macht schnell«, flüsterte Sati. »Bitte. Sonst halten sie Euch doch noch auf.«
    »Darf ich Eure Pfade sehen?«, fragte Alissa, und auf Satis nervöses Nicken hin schob Alissa einen dünnen, kaum merklichen Gedankenfaden in Satis Bewusstsein hinein. Das Gefühl der Übelkeit kehrte mit Macht zurück. Bestie nahm das meiste davon auf sich, so dass Alissa sich auf das Gewirr von Pfaden konzentrieren konnte, das Satis neuronales Netz

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