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Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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gesagt, sie hätte Earan niedergeschlagen«, sagte eine Stimme.
    »Das kann nicht sein!«, protestierte eine andere. »Er hat gesagt, Flammen hätten aus ihren Augen gelodert. Aber ihre sind ganz gewöhnlich und blau.«
    Alissa lächelte und stellte sich vor, dass sie bis zum Abend Earan nicht nur niedergeschlagen, sondern ihm obendrein den Arm gebrochen und sein Pferd gefressen haben würde.
    Beim Anblick der Feuerstelle durchfuhr sie ein Stich des Kummers. »Strell«, sagte sie und blieb unwillkürlich stehen. Sie vermisste ihn schrecklich. Sie vermisste Strell, vermisste Kralle, vermisste Nutzlos, sie vermisste sogar Lodesh, denn obwohl er hier war, kannte er sie nicht. Kläglich streifte sie weiter herum, bis sie einen kleinen Fischteich fand. In ihrer Version des Gartens gab es ihn nicht, also ließ sie sich auf der steinernen Bank daneben nieder, um ihr Frühstück mit den Fischen zu teilen und diesen neuartigen Anblick zu genießen.
    Erst als sie nach der Teekanne griff, merkte sie, dass sie keinen Becher hatte. »Bei den Hunden«, fluchte sie und schrak dann zusammen, als sie ein leises Knirschen auf dem Pfad vernahm.
    »Hier, Alissa«, sagte Lodesh. »Mav hat mich mit den Bechern nach draußen geschickt.«
    »Ihr kommt gerade richtig, wie immer«, erwiderte Alissa und klopfte neben sich auf die Bank. Mav, so überlegte sie, musste den Becher absichtlich vergessen haben, um Lodesh einen Vorwand zu liefern, damit er nach ihr sehen konnte.
    Mit einem glücklichen Seufzen ließ er sich nieder, schenkte Tee ein und reichte Alissa ihren Becher zuerst. »Nach dem vergangenen Abend hatte ich schon befürchtet, Ihr könntet einen Becher aus Euren Gedanken erschaffen«, sagte er.
    »Nein.« Alissa nippte an dem Tee und achtete auf den Geschmack. »Nur Kleider.«
    »Aber noch keine Schuhe.« Er kicherte und pustete kleine Wellen über seinen Tee. »Mir ist es bisher nicht gelungen, auch nur eine einzige Form zu fixieren.«
    »Keine Sorge. Ihr werdet Euren Becher schon bekommen. Aber achtet auf die Glasur.«
    Er brummte zustimmend und neigte dann den Kopf zur Seite. »Ihr wisst, dass ich an einem Becher arbeite?«
    Alissa packte ihren Becher fester und hielt den Blick auf den Teich gerichtet. »Jeder will doch lernen, wie man einen Becher macht«, sagte sie zurückhaltend, und er entspannte sich. »Aber ich habe es schon beinahe aufgegeben.« Sie hob ein Steinchen auf und warf es mit einem leisen »Platsch« ins Wasser. »Ich kann keine Schüssel drehen, und wenn mein Leben davon abhinge.«
    »Vielleicht braucht Ihr einen neuen Lehrer«, schlug Lodesh vor.
    »Strell ist ein hervorragender Töpfer!«, rief Alissa, ehe sie merkte, dass er es nicht ernst meinte. »Entschuldigung.«
    »Strell?« Lodesh sprang auf und nahm eine theatralische, übertrieben erschrockene Pose ein. »Ich habe es also mit einem Mitbewerber zu tun. Sagt mir, wo ich ihn finde, meine Teuerste, damit wir das Recht, um Eure hinreißenden Vorzüge zu werben, im Duell ausfechten können.«
    »Ach, Lodesh.« Sie lächelte zu ihm auf. »Seid nicht albern.«
    Abrupt stellte er seine Schauspielerei ab und setzte sich. »Das bin ich nicht.« Irgendwie fand er ihre Hand, doch sie fand erst mehrere Herzschläge später die Geistesgegenwart, ihm ihre Hand sacht wieder zu entziehen. Lodesh ließ sich davon nicht stören; er wirkte beinahe erfreut. »Ich hatte mich gefragt«, sagte er leichthin, »ob Ihr vielleicht einen Ausflug in die Stadt unternehmen möchtet? Redal-Stan wird Euch vermutlich nicht als Schülerin annehmen, und da alle anderen lehrenden Meister der herbstlichen Wanderlust erlegen und ausgeflogen sind, hättet Ihr heute einen freien Tag.« Er bückte sich, suchte nach einem glatten Stein und ließ ihn über den Teich hüpfen, bis er im Farn auf der anderen Seite verschwand. »Redal-Stan unterweist Connen-Neute, solange dessen eigentlicher Meister fort ist, also habe auch ich den heutigen Tag für mich. Wir können in Ese’ Nawoer und wieder zurück sein, bevor das Tor für die Nacht verriegelt wird.«
    Alissa zog die Brauen in die Höhe. »Eigentlich sollte ich mich bei Redal-Stan einfinden, zur sechsten Stunde. Wisst Ihr, wann das ist?«
    Lodesh sah sie ungläubig an. »Kommt.« Er stand auf und zog Alissa auf die Füße, kippte den Tee aus und sammelte die Becher ein. »Ihr kommt zu spät.«
    »Nicht schon wieder«, jaulte sie auf. Sie schnappte sich ihren Teller und die Teekanne und folgte Lodesh den gewundenen Pfad entlang, bis er ihr galant

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