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Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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stimmte Ren ihr zu. »Was auch immer Ihr tut, verderbt ihm bloß nicht die Laune.«
    »Ich werde tun, was ich kann, um Redal-Stan bei bester Laune zu halten«, sagte sie und freute sich über das Gefühl, dass sie allmählich dazugehörte.
    Ren zappelte verlegen herum und nuschelte: »Danke.«
    Gemeinsam spazierten sie und Lodesh zur Küche. Der Pfad war eigentlich nur breit genug für eine Person, doch sie schafften es, Seite an Seite zu gehen. Sie hielt den Blick gesenkt und fühlte sich unbehaglich, nicht weil er ihr so nahe war, sondern weil er den ganzen Weg über schwieg. Offensichtlich dachte er nach, und das bereitete Alissa Sorgen. Das Hellblau der Küchentür schimmerte bereits durch den Nebel, als er sie plötzlich zurückhielt.
    »Alissa«, sagte er. »Ihr werdet doch darüber nachdenken, was ich vorhin gesagt habe?«, fragte er.
    Ihr Blick blieb auf den Weg gerichtet. Sie wusste, dass er nicht von ihrem Abend im Hain sprach, sondern von seinen Worten über die Liebe. Gegen ihren Willen hob sie den Blick und sah ihn an. Seine Hoffnung und Verletzlichkeit waren ihm deutlich anzusehen, wie Aufrichtigkeit bei einem Kind. »Ja«, sagte sie leise und wusste selbst nicht, warum. Sie sammelte ihre zerstreuten Gedanken und Gefühle, entriss ihm das Geschirr und rannte zur Tür.
    Sie würde wieder nach Hause kommen. Sie würde zu Strell zurückkehren.

 
    – 21 –
     

    G anz mit ihren Sorgen beschäftigt, stieg Alissa langsam die Treppe hinauf. Das Pendel hing mitten in der großen Halle reglos unter ihr. So war es seit dem Tod des Stadtvogts. In der Hand hielt sie eine Schüssel mit gekochten Schinkenwürfeln. Kally hatte sie ihr in die Hand gedrückt und ihr versichert, das würde Redal-Stan ein wenig entgegenkommender machen.
    Sie ging langsamer, als sie die Stelle erreichte, wo der Flur am Fuß des Turms schmaler wurde, aber eher aus Melancholie und nicht, um nach dem langen Aufstieg zu verschnaufen. Alissa warf im Vorbeigehen einen Blick auf Nutzlos’ geschlossene Tür. Ein Teil von ihr wäre erleichtert, sein vertrautes Gesicht zu sehen, doch sie wusste, dass das ein falscher Trost wäre. Mehrere Treppenabsätze höher trat Alissa erschöpft vor Redal-Stans Tür. Sie holte tief Luft, zupfte ihren Rock zurecht und klopfte.
    »Alissa. Du kommst zu spät. Herein mit dir«, drang sein säuerlicher Gedanke zu ihr.
    Sie unterdrückte ein Seufzen, schob die Tür auf und sah ihn an seinem mit Papier übersäten Schreibtisch sitzen. Er hob den Kopf, als der ekelhafte Geruch des Schinkens zu ihm drang, und legte übertrieben sorgfältig seine Feder beiseite. »Morgen, Redal-Stan«, sagte sie und wandte sich dann dem Balkon zu. »Connen-Neute.«
    Redal-Stans Hand schlug mit einem scharfen Knall auf die Tischplatte. »Bein und Asche«, fluchte er ärgerlich.
    »Ich hab Euch gewarnt«, sagte Connen-Neute unterwürfig und trat aus dem Schatten eines Balkonpfeilers. »Ich habe Euch gesagt, dass sie scharfe Augen hat.«
    »Wovon«, fragte Alissa verwirrt, »sprecht Ihr?«
    Mit missmutiger, mürrischer Miene sank Redal-Stan wieder auf seinen Stuhl und starrte ins Nichts. »Connen-Neute und ich haben darüber gesprochen, wer heute Abend auf die Feste aufpassen muss und wer zur Zusammenkunft der Zitadelle geht.« Ganz kurz sah er ihr in die Augen. »Es gefällt mir nicht, keinen einzigen Meister in der Feste zu haben. Nicht auszudenken, was passieren könnte.«
    Alissa gab ihm im Stillen recht. »Und was hat das mit meinen Augen zu tun?«
    Offenkundig zufrieden, setzte Connen-Neute sich auf das lange Sofa vor Redal-Stans Schreibtisch. »Er war der Meinung, du würdest mich unter einem Übersehensbann nicht bemerken. Ich wusste, dass du mich entdecken wü rdest.«
    »Zu Asche soll der Bann verbrannt sein. Ich habe verloren«, stöhnte Redal-Stan, den Blick zur Decke gerichtet.
    »Es wird noch andere Feste unter den Euthymienbä umen geben«, sagte Connen-Neute, und Alissa spürte, wie der Bann von ihm abfiel.
    Redal-Stan erstarrte und funkelte ihn zornig an. »Verbalisiere, du Kleinkind«, knurrte er und zeigte dann mit dem Finger auf Alissa. »Wie ich sehe, ist es Lodesh nicht gelungen, dir auch nur ansatzweise die Zeitrechnung beizubringen.«
    Schulterzuckend stellte Alissa die Schüssel Schinken auf seinen Schreibtisch, gerade so außerhalb seiner Reichweite. »Er hat es versucht, den ganzen Weg bis nach Ese’ Nawoer. Aber es geht irgendwie nicht in meinen Kopf. Ich kann die Uhr unter dem Pendel lesen. Aber sie mit der

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