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Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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Bewahrer wissen zum Teil mehr als ich!«, rief Connen-Neute stumm aus.
    »Genug! Und verbalisiere!«
    Alissa beobachtete die Szene belustigt, denn das Ganze kam ihr irgendwie bekannt vor.
    »Nun?«, fragte Redal-Stan laut, und sie konnte nicht verhindern, dass sie zusammenfuhr. »Was kannst du?«
    Sie fühlte sich geprüft, und wie erwartet war ihr Kopf auf einmal leer. »Äh«, stammelte sie, »interne und externe Felder.« Sie zögerte. »Sowohl durchlässig als auch undurchlässig.«
    Redal-Stan blinzelte. »Bei den Wölfen!«, fluchte er. »Das hatte ich vergessen.«
    »Was ist ein undurchlässiges Feld?«, fragte Connen-Neute.
    Redal-Stan winkte mit gelangweilter Miene ab. »Später. Was noch, Alissa?«
    »Äh, folgende Banne: Feuer, Licht, Wärme, Erstarrung, Schlaf, Schweigen, Übersehen, und von Euch kommt noch Beruhigung hinzu. Ich kann außerdem den Anschein von Narbengewebe, von der Verbrennung an meinen Pfaden, die ich Euch gezeigt habe, ohne bewusste Anstrengung aufrechterhalten, und ich kann meinen Aufenthaltsort vor einer mentalen Suche verbergen. Das zu lernen hat mich drei Monate gekostet.« Sie seufzte, denn sie erinnerte sich allzu gut an diese frustrierende Zeit. Connen-Neute versank noch tiefer in den Kissen, und um sein Selbstvertrauen wieder aufzubauen, fügte sie hinzu: »Ansonsten habe ich nur noch ein paar Angriffsbanne gesehen, die ich nicht üben darf, aber ich könnte sie Euch zeigen.«
    Redal-Stan hatte die Augen geschlossen. Er sagte nichts, und sie begann zu überlegen, ob sie vielleicht etwas falsch gemacht hatte. »Erstarrungs- und Schweigebanne, mentale Verschleierung und Angriffsbanne«, sagte er schließlich. »Bei den Wölfen meines Herrn, Alissa. Wo wurdest du bisher ausgebildet? Auf dem Schlachtfeld?«
    Sie spielte an ihrem Ärmelsaum herum und sagte: »Ja. Ich kann auch einen Bann in einem anderen verbergen, um …«
    »Halt!« Redal-Stan hob hastig die Hand. »Vielleicht solltest du jetzt besser gehen, Connen-Neute.«
    Das war keine Bitte, doch der junge Meister rührte sich nicht. Ein entschlossener Blick trat in seine Augen.
    »Das war es eigentlich auch schon«, fügte sie rasch hinzu, als Redal-Stan ob Connen-Neutes dreister Weigerung die Stirn runzelte. »Die einzigen anderen Fähigkeiten, die ich besitze, sind Erschaffungsbanne und – äh – Liniensprünge.«
    »Das war schon alles, ja?« Redal-Stan klang sarkastisch.
    Alissa nickte unsicher. »Die Erschaffungsbanne darf ich nach Gutdünken üben. Bei den Liniensprüngen kenne ich die Theorie, habe aber nur sehr wenig praktische Erfahrung. Talo-Toecan hat mich ein paarmal über die Linien geschickt.« Sie wandte sich dem angewidert dreinblickenden Connen-Neute zu. »Deshalb hat er mir das schon so früh beigebracht: Er hatte Angst, wenn er es nicht tut, könnte ich mir genug zusammenreimen«, sie biss sich auf die Unterlippe, »um mich in Schwierigkeiten zu bringen.«
    Redal-Stan wirkte ebenfalls ziemlich verärgert. »Dein Lehrmeister – wenn ich den Begriff denn so weit dehnen kann – hat dich aus welchem Grund schon vorher über die Linien gesandt?«
    Alissa holte langsam Luft. »Um mich von der Feste abzuschrecken.«
    Redal-Stan fuhr sich mit der Hand über das nicht mehr vorhandene Haar. »Du hast einige Banne nicht erwähnt, die man Anfängern für gewöhnlich zuerst beibringt, beispielsweise, hm, Fensterbanne?«
    »Das stimmt«, sagte sie und spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. Connen-Neutes Miene hellte sich auf, und er unterließ sein nervtötendes Knöchelknacken.
    Beinahe ungläubig beugte Redal-Stan sich vor. »Nicht?«
    Mit flammendem Gesicht stammelte sie: »Die … waren nicht wichtig.«
    »Kannst du Türen aufschließen?«, fragte Connen-Neute.
    »Nur, wenn sie auf allgemeinen Zugang eingestellt sind«, gestand sie, und er lächelte selbstzufrieden.
    »Wie ist es mit einem Umlenkungsbann?«, bohrte Redal-Stan weiter, und sie schüttelte den Kopf. »Irreführung? Wahrheitsbann?«, setzte er nach.
    »Nein.«
    »Kannst du Essen haltbar machen?« Connen-Neute war inzwischen geradezu erfreut.
    »Nein! Das war alles!«, rief sie verlegen.
    Redal-Stan besaß die Dreistigkeit, zu lachen. »Siehst du?«, sagte er zu Connen-Neute. »Jeder ist eben auf anderen Gebieten befähigt.«
    »Aber sie hat all die aufregenden Sachen«, klagte Connen-Neute.
    »Kann sein.« Alissa konnte nicht verhindern, dass man ihr die Empörung anhörte. »Aber wie oft braucht man schon einen Schweigebann? Ich wüsste viel lieber,

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