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Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Titel: Alissa 4 - Die letzte Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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Ratte und erhob sich mühsam in die Luft. Alissa hob die Hand über den Kopf, während Kralle das Schiff drei Mal umkreiste, um an Höhe zu gewinnen, und dann auf dem höchsten Mast landete, um ihr Frühstück zu verzehren. »Das war alles?«, brüllte Alissa zu ihrem Vogel empor, ohne sich darum zu scheren, dass der Schiffsjunge sie anstarrte. »Du bringst mich um mein Haarband, und dann verschwindest du wieder?«
    Kralles Antwort war im starken Wind kaum zu hören, und Alissa sank auf der Bank zurück. Lodesh berührte sie an der Schulter, und sie zuckte zusammen. »Möchtest du einmal versuchen, das Schiff zu steuern?«, fragte er.
    Ihr blieb der Mund offen stehen. »O nein, das kann ich nicht«, sagte sie und stellte sich bereits das Klappern der Segel und die bösen Blicke der Seeleute vor, wenn sie das Schiff vom Kurs abbrachte.
    Er grinste. »Nur für einen Augenblick? Es wäre ein Jammer, wenn du den ganzen weiten Weg bis hierher geschafft und das nie erlebt hättest.«
    »Was denn?«, fragte sie und hörte die Herausforderung in seiner Stimme.
    Er zögerte und machte es spannend, indem er umständlich seinen Hut zurechtrückte. »Wie Wind und Wasser ineinandergreifen. Genau das geschieht durch das Schiff. Es zäumt sie beide, und man kann ihre Kraft nur spüren, wenn man das Steuerrad hält.« Er trat ein Stück beiseite und hielt das Rad mit nur einer Hand fest, so dass die Muskeln an seinem Arm hervortraten. »Hier. Stell dich vor mich. Ich lasse nicht los, bis du den Dreh heraushast. Versprochen.«
    Sie musterte das bisschen Platz zwischen ihm und dem Rad und warf dann einen hastigen Blick auf Strell, der vom Heck des Schiffs aus nach hinten starrte. »Äh …«, stammelte sie, denn sie fürchtete, wenn sie Lodesh so nahe kam und Strell das bemerkte, würde er irgendetwas versuchen, um zu beweisen, dass er kein Schwächling war. »Nein, danke. Ich möchte mit Connen-Neute reden.«
    Seine sichtliche Enttäuschung bestätigte ihr, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sie nahm ihren Tee mit und schwankte vorsichtig zum Bug und zu Connen-Neute hinüber. Sie warf den Seeleuten, die sich in grummelnden Grüppchen vor dem Kapitän und dem ersten Maat versammelt hatten, im Vorbeigehen ein zögerliches Lächeln zu. Im Gegensatz zu den ersten Vormittagen, an denen der Wechsel beinahe nahtlos erfolgt war, waren nun sowohl die Tag- als auch die Nachtwache an Deck. Die drei Dockmänner drängten sich vor dem ersten Maat, der sie befragte. Keiner der Männer sah sonderlich glücklich aus.
    »Morgen, Alissa«, sagte Connen-Neute stumm, als sie näher stolperte.
    »Wie bitte?«, fragte sie keck, denn Nutzlos hatte ihr ja aufgetragen, Connen-Neute laut reden zu lassen.
    »Du hast mich schon gehört«, sagte er und hob dabei die Stimme kaum über den brausenden Wind.
    Grinsend setzte sie sich und spähte zu ihm auf. Sie fragte sich, wie er auf zwei Beinen so gut die Balance hielt, ganz zu schweigen von dem einen, auf dem er nun stand. Mit weit ausgebreiteten Armen hob Connen-Neute das Bein langsam höher. »Möchtest du Tee?«, fragte sie und hielt ihm den Becher mit dem bernsteinfarbenen Gebräu hin.
    »Nein, danke. Haydens Tee ist noch schlimmer, als Lodeshs früher war.« Seine Meisterweste blähte sich im Wind, und das Tuch um seinen Kopf flatterte wie der Schwanz eines Drachens.
    Er zog seine langen Glieder wieder an sich und ließ sich anmutig im Schneidersitz neben ihr nieder.
    Alissa senkte den Blick, denn bei der Erwähnung von Lodeshs Tee musste sie an die Zeit denken, als sie in der Vergangenheit gefangen gewesen war. Sie hatte versucht, die Dinge zu ändern, um ihm den Schmerz zu ersparen, den er erleiden würde, wenn seine geliebte Stadt unter dem Fluch eines Freundes ausstarb. Doch die einzige Veränderung, die ihr gelungen war, war die Qualität seines Tees. Seltsamerweise war Connen-Neute die einzige Person, die sich erinnerte, wie schlecht der früher gewesen war.
    »Wie fühlst du dich heute Morgen?«, fragte Connen-Neute.
    »Gut.« Ihre Gedanken kreisten melancholisch um Lodesh und Strell. »Nein, nicht so gut«, gab sie zu. Er sagte nichts, und sie zupfte schweigend am ausgefransten Saum ihres Schuhs herum. »Connen-Neute?«, begann sie in Gedanken daran, was Nutzlos an jenem Abend gesagt hatte, ehe sie die Feste verlassen hatten. »Warum wolltest du gemeinsam mit dem nächsten Transformanten unterrichtet werden?«
    Er schnaubte belustigt. »Ich wollte nicht, dass er oder sie glaubt, wir

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