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Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Titel: Alissa 4 - Die letzte Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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wie ihr das getan habt«, fügte sie mit harter Stimme hinzu. Sie hatten an der Küste Massaker angerichtet. Sie waren außerdem verantwortlich gewesen für die Seuche des Wahnsinns, die zwei Drittel der menschlichen Bevölkerung ausgelöscht und schließlich dazu geführt hatte, dass Lodesh verflucht worden war. Alles aus dem einen, hässlichen Grund. Keribdis wollte die Bevölkerung erneut drastisch reduzieren, und als Nutzlos sich ihr entgegengestellt hatte, hatte sie das Konklave mitgenommen und ihn verlassen.
    Yar-Taw brummte leise und rieb sich das Kinn. »Redal-Stan hat es dir erzählt?«, fragte er und seufzte, als sie nickte. »Dann hat er dir die ganze Geschichte gewiss auch erklärt.«
    Sie streckte die Hand aus, um Kralle, die plötzlich aufgeregt schimpfte, sanft zu streicheln. »T, H und K«, sagte sie und benannte damit die drei Eigenschaften, um ihm zu beweisen, dass sie tatsächlich alles wusste.
    »Was sollen wir nur mit dir machen?«, fragte Yar-Taw, doch sein freundlicher Tonfall nahm den Worten die Schärfe. »Dank Redal-Stan und Talo-Toecan weißt du fast alles. Ich habe bemerkt, dass Talo-Toecan dir sogar Feuerfelder beigebracht hat. Ich wusste gar nicht, dass er selbst fähig genug darin ist, um sie auch nur erklären zu können.«
    Er hat es gesehen!, dachte Alissa, doch ihr Schrecken verpuffte, als sie keinen Vorwurf in seinem Blick erkannte. »Ihr meint ein Feld, in dem man Feuer halten kann?«, fragte sie und beobachtete ihn, um sich zu vergewissern, dass sie seine Gefühle nicht falsch eingeschätzt hatte. »Ja und nein. Talo-Toecan hat mir erlaubt, nach Belieben mit Feldern zu experimentieren. Ich glaube, er wollte mich damit nur besänftigen, aber ich habe ihn beim Wort genommen. Er, äh, weiß nicht, dass ich diese Feuerfelder kann.«
    Yar-Taw klappte der Unterkiefer herunter. »Du bist ganz allein dahintergekommen?«
    Alissa wand sich, als sie seine überraschte Frage hörte. Sie hatte es wieder einmal getan. »Ja«, sagte sie leise. »Bailic konnte Staub in Sonnenstrahlen zu Figuren formen, mit Hilfe mehrerer Felder. Ich wollte das auch lernen, aber von Staub muss ich niesen, und Strell bekommt Heuschnupfen. Deshalb dachte ich, ich könnte dasselbe einfach mit Feuer machen.« Sie blickte auf und sah den gleichen, auffällig nichtssagenden Ausdruck auf seinem Gesicht, den sie schon so oft bei Nutzlos gesehen hatte. »Bisher schaffe ich aber nur fünf.«
    Yar-Taw zog die Beine unter sich und saß nun im Schneidersitz neben ihr. »So groß wie deine Faust, wie gerade eben?«
    Als Alissa erkannte, dass er eine lehrende Pose eingenommen hatte, wurde ihr leichter ums Herz. »Fünf sind nicht genug, um daraus etwas zu formen«, sagte sie, bereit, es ihm zu zeigen, wenn er sie darum bat.
    »Würdest du es mir zeigen?«, fragte er, und sie lächelte schüchtern.
    Sie richtete sich auf, erschuf eine faustgroße Blase und dann noch weitere und stapelte die Felder aufeinander, bis ein Flammenturm, doppelt so hoch wie gewöhnlich, vor ihnen aufragte. Sie hielt die Felder und blickte Yar-Taw fragend an. Seine Brauen waren vor Überraschung zusammengezogen. Sie fürchtete, etwas falsch gemacht zu haben, ließ die Felder fallen, und das Feuer kehrte zu seiner ursprünglichen Form zurück.
    »Ich wusste nicht, dass das möglich ist«, sagte er und riss den Blick vom Feuer los, um sie anzusehen. »Das Feuer auszuweiten, meine ich. Feuerfelder benutzt man für gewöhnlich nur bei Bestattungen.«
    Alissa fuhr zurück. »Bestattungen?«
    Yar-Taws Augen schienen im Feuerschein wie Flammen zu brennen. »So sammeln wir den Quellenstaub eines verstorbenen Meisters«, sagte er leise. »Andernfalls würden wir ihn an Wind und Erde verlieren. Wie sonst könnten wir genug Quellenstaub für unsere Bewahrer bekommen?«
    Sie verzog angewidert das Gesicht, denn ihr gefiel der Gedanke nicht, dass sie ein solches Feld geübt hatte, und sei es aus Versehen. Und ihre Quelle. Sie stammte von einem toten Meister?
    »Alissa. Warte«, sagte Yar-Taw, der sich beeilte, ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen. »Du zeigst ein großes Potenzial dafür. Nur wenige Meister haben die Geduld, ein Feld zu üben, das groß genug ist, um wirklich nützlich zu sein. Ich kann es«, fuhr er fort, und Stolz schwang in seiner Stimme mit. »Inzwischen bin ich der Einzige.« Er runzelte die Brauen. »Ich würde deine Fortschritte auf diesem Gebiet gern begleiten.«
    Nervosität breitete sich in ihr aus. »Ich weiß nicht«, sagte sie, doch ihr

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