All the lonely people

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Autoren: Eva Wlodarek

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schimpfen. Dieses innere Geplauder ist völlig normal. Allerdings läuft die Unterhaltung nicht bei jedem gleich ab. Menschen, die als Kind |41| verletzt oder allein gelassen wurden, befinden sich in ihren Selbstgesprächen oft im Zustand des angepassten Kind-Ichs. Sie haben Angst, zu versagen, fühlen sich klein oder unsicher. Außerdem ist durch ihre negative Erfahrung das kritische Eltern-Ich in ihnen sehr ausgeprägt. Sie haben verinnerlicht, wie ihre Bezugspersonen mit ihnen umgegangen sind und sprechen in gleichem harten Ton mit sich selbst. Solch ein typischer innerer Dialog hört sich etwa so an:

    Kritisches Eltern-Ich (eiskalt):
»Bei der Konferenz heute hast du dich ja schön blamiert. Die anderen haben ziemlich merkwürdig geguckt, als du da so rumgestottert hast.«

    Angepasstes Kind-Ich (niedergedrückt):
»Ja, das ist mir schrecklich peinlich.«

    Kritisches Eltern-Ich (wütend):
»Wie konntest du auch die Unterlagen vergessen. Aber kein Wunder, du bist eben unfähig.«

    Angepasstes Kind-Ich (resigniert):
»Ich hab’s gewusst, ich tauge für den Job nicht.«

    Dialoge dieser Art sind uns selten bewusst. Sie laufen einfach automatisch ab – und wir spüren erst hinterher, dass wir uns niedergedrückt fühlen.

Seien Sie sich selbst ein fürsorglicher Elternteil
    D as Modell der Transaktionsanalyse kann Ihnen helfen, vieles von dem wiedergutzumachen, was Ihnen damals angetan worden ist. Es ist formal sehr einfach, verlangt allerdings Disziplin. Sie müssen aufmerksam darauf achten, wann Ihr kritisches Eltern-Ich in Aktion tritt und ihm sofort mit dem fürsorglichen Eltern-Ich oder dem sachlichen Erwachsenen-Ich Paroli bieten.
    Damit kein Missverständnis entsteht: Natürlich ist es gelegentlich angebracht, sich kritisch zu hinterfragen. Aber das sollte dann nüchtern aus dem Erwachsenen-Ich nach dem Motto: »Was kann ich besser machen?« geschehen und nicht aus dem niederschmetternden kritischen Eltern-Ich.
    Sie sind fest entschlossen, die Grundlagen Ihrer Einsamkeit zu verändern? |42| Dann sollte es Ihr Ziel sein, Ihr angepasstes, ängstliches Kind-Ich zu beruhigen und Ihr natürliches Kind-Ich zu stärken. Das gelingt Ihnen, indem Sie mit sich selbst ab sofort nur noch liebevoll aus dem fürsorglichen Eltern-Ich oder sachlich aus dem Erwachsenen-Ich sprechen. Dann hört sich obiger Dialog etwa so an:

    Angepasstes Kind-Ich:
»In der Konferenz habe ich mich vorhin ja schön blamiert.«

    Fürsorgliches Eltern-Ich:
»Mach dir nichts draus . Eine kleine Panne kann doch mal jedem passieren.«

    Angepasstes Kind-Ich:
»Aber alle haben mich so komisch angesehen …«

    Erwachsenen-Ich:
»Das glaubst du nur . So interessant ist man erfahrungsgemäß für andere Menschen gar nicht.«

    Angepasstes Kind-Ich:
»Es ist meine Schuld, ich habe die Unterlagen vergessen.«

    Erwachsenen-Ich:
»Fehler sind dazu da, dass man daraus lernt. Nächstes Mal checkst du vorher, ob du alles hast.«

    Angepasstes Kind-Ich (schon ein bisschen beruhigt):
»Ich fühle mich aber immer noch schlecht.«

    Fürsorgliches Eltern-Ich:
»Was hältst du davon, wenn wir jetzt zusammen ins Kino gehen? Das wird dich ablenken.«

    Angepasstes Kind-Ich (getröstet):
»Au ja!«

    Merken Sie, wie sich beim zweiten Dialog eine viel positivere Stimmung entwickelt? Auf diese Weise geben Sie sich selbst die freundliche, liebevolle Begleitung, die Sie früher entbehren mussten. Wenn Sie wirklich daran arbeiten, können Sie ein neues Selbstbild gewinnen.
    Der amerikanische Psychotherapeut John Bradshaw, ein Pionier der Arbeit mit dem »inneren Kind«, ist von der Wirksamkeit dieser Methode überzeugt: »Das Kind in Ihnen wird die Dinge so erleben, wie Sie sie in der Kindheit erlebt haben, aber diesmal ist Ihr erwachsenes Ich da, um das Kind zu beschützen, während es seine wichtigen |43| unerledigten Angelegenheiten zu Ende bringt.« 7 Bradshaw betont auch, wie notwendig es ist, dass wir uns endlich liebevoll um uns selbst kümmern: »Das verletzte Kind in uns ist erstarrt, es braucht einen Menschen, dem es vertrauen kann. Und dieser Mensch sind Sie selbst. Trauen Sie es sich zu, zum Verbündeten Ihres inneren Kindes zu werden und ihm zu helfen.« 8

Wenn Sie Ihrem inneren Kind noch näher kommen möchten …
    E ric Bernes Transaktionsanalyse eignet sich gut zur praktischen Anwendung. Mit diesem psychologischen Handwerkszeug können Sie in der Gegenwart Ihr altes Muster und damit auch Ihre Einsamkeit