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All unsere Traeume - Roman

All unsere Traeume - Roman

Titel: All unsere Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cohen
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Claire.«
    »Das musst du sagen. Du bist meine Mutter.«
    »Und deshalb kenne ich dich besser als irgendwer sonst.« Sie hob Claires Hand und küsste sie.
    »Aber warum hat sie es getan?«, fragte Claire, als könne ihre Mutter ihr die Antwort geben. »Wie konnte Romily anbieten, ein Baby von Ben zu bekommen, wenn sie in ihn verliebt war? Warum hat sie sich als meine Freundin ausgegeben?«
    »Meinst du, dass sie es absichtlich getan hat, damit Ben etwas für sie empfindet?«
    »In ihren Briefen stand, dass sie nicht in ihn verliebt sein wollte. Aber ich kann nicht glauben, dass da keine Liebe mit im Spiel war. Ansonsten ergibt es für mich keinen Sinn.« Claire schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Sie hat mit uns allen nur gespielt, ob nun vorsätzlich oder nicht.«
    Ihre Mutter sah sie an. »Was glaubst du, ist das Beste für dieses Baby?«
    Claire öffnete den Mund, um Ich zu sagen. Doch dann überlegte sie es sich anders.
    Wenn sie gerecht wäre, wenn sie ihre eigenen Gefühle unberücksichtigt ließe und sich dem stellte, was ihreVerzweiflung ihr eingeflüstert hatte, musste sie zugeben, dass Romily keine schlechte Mutter war. Vielleicht eine unkonventionelle Mutter, aber Posie war glücklich und voller Selbstbewusstsein, und Romily liebte sie. Romily hatte zudem Erfahrung, was Claire nicht von sich behaupten konnte. Und Romily liebte dieses Baby tatsächlich. Sie hatte es gemacht. Es war auf eine Art Teil von ihr, wie es nie ein Teil von Claire sein würde.
    Vor nicht allzu langer Zeit hätte Claire gesagt, es sei hundertprozentig besser für ein Kind, zwei liebende Eltern zu haben als nur einen Elternteil. Doch was, wenn Ben und sie nie mehr zusammenkämen? Wollte sie eine alleinerziehende Mutter sein? Konnte sie eine alleinerziehende Mutter sein? Und selbst wenn Romily sich an ihreVereinbarung hielt, trotz ihrer Gefühle, wäre Claire dann in der Lage, Ben zurückzunehmen, bloß damit sie Eltern sein könnten?
    Sie liebte das Baby. Doch sie hatte keine Ahnung, wie sie die Sache allein durchziehen sollte. Ihr fiel keine Möglichkeit ein, wie das hier für alle ein glückliches Ende nehmen könnte.
    »Ich bin die Einzige von uns dreien, die keinerlei rechtlichen Anspruch auf das Baby hat«, sagte sie. »Es ist also im Grunde belanglos, was ich denke.«
    Ihre Mutter setzte sich wieder und nahm Claires Hände in die ihren. »Wenn du glaubst, dass du diesem Baby die beste Mutter wärst, und ich sehe nicht, wie es anders sein könnte, dann musst du darum kämpfen.«
    »Ich sollte meinen Anwalt konsultieren.«
    »Du solltest definitiv deinen Anwalt konsultieren. Möch test du mit Dr. Fredericks sprechen? Dein Vater kann ihn für dich anrufen.«
    »Das ist sehr nett, Mum. Aber ich muss mich daran gewöhnen, Dinge allein zu tun. Ich wünschte nur … ich wünschte, ich würde Romily nicht verstehen.«
    »Du kannst sie verstehen?«
    »Natürlich kann ich sie verstehen. Sie will genau die gleichen Dinge, die ich auch will.«
    »Du bist ein besserer Mensch als ich, Liebling. Ich würde ihr am liebsten das Gesicht zerkratzen.«
    »Mum!«
    »Ich sage es bloß, wie es ist. Wenn jemand mein Kind bedroht, werde ich zur Bärenmutter. Aber du hattest schon immer einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.«
    »Ich wünschte, es wäre anders«, seufzte Claire unglücklich. »Ich liebe dieses Baby, Mum. Ich war verzweifelt, als ich dachte, wir könnten es vielleicht verlieren. Und ich träume von ihm und stelle mir vor, es zu halten, und schmiede Pläne für es. Es ist mir versprochen worden, und ich will es unbedingt haben.« Sie schluckte. »Aber ich will es nicht mehr, als Romily es tut. Als ich Romilys Briefe las, war das Baby dort im Innern ihrer Worte. Sie kennt es. Viel besser als ich.«
    »Man kann ein Baby auch nachträglich kennenlernen. Man kann lernen, es zu lieben.«
    »Aber kann man lernen, es nicht zu lieben?«
    »Ich glaube nicht«, erwiderte ihre Mutter. »Es tut mir so leid, Claire. Aber ich glaube nicht, dass man das kann.«

Die Frage
    A lles in allem war es ziemlich furchtbar, in der achtunddreißigsten Woche schwanger zu sein. Romily passte kaum in die Dusche, sie konnte keine Schuhe mit Schnürsenkeln anziehen, sie schnaufte und keuchte beim Treppensteigen, ihr Hintern tat weh, wenn sie sich setzte, und ihre Füße schwollen an, wenn sie stand. Sie hatte juckende rote Schwangerschaftsstreifen auf dem Bauch, es hatten sich seltsame Hautlappen an ihrem Hals gebildet, sie benötigte einen extrastarken BH

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