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All unsere Traeume - Roman

All unsere Traeume - Roman

Titel: All unsere Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cohen
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Boden und folgte Posie einen kurzen dunklen Korridor entlang zum Kinderzimmer. Es war winzig, kaum größer als eine Abstellkammer. Die Fläche, die nicht von dem Bett eingenommen wurde, war voller Bücherstapel und abgelegter Anziehsachen. Überall verteilt standen mehrere Teller voller Krümel. Die Blümchenbettdecke wurde von irgendeiner Stange zeltmäßig hochgehalten. Bei genauerem Hinsehen schien es sich um ein Schmetterlingsnetz zu handeln.
    Ben befand sich bereits in dem Zelt, lag bäuchlings da und sah sich ein Malbuch an. Er grinste Claire an. »Beeindruckende Konstruktion, was?«
    »Wo forschst du denn?«, fragte Claire.
    »Hab ich dir doch gesagt«, erwiderte Posie. »Wir befinden uns im tiefsten Peru.«
    »Oh. Ja, tut mir leid, hab ich vergessen.«
    Posie kletterte in das Zelt und setzte sich im Schneidersitz neben Ben. »Komm rein! Es gibt genug Platz, und dann erwischen die Krokodile dich nicht.«
    Das Bettzeug war tatsächlich mit Erdnussbutter be schmiert. Allerdings sah sie zumindest frisch aus.
    »Vielleicht sollten wir deiner Mum helfen, das Bett neu zu beziehen, bevor ich fahre.«
    »Das würde das Zelt kaputt machen.« Posies Hand kam hervorgeschossen und packte Claire am Bein. »Aaah! Sieh nur! Eine Fauchschabe!«
    Claire zuckte zusammen und sah sich nach einer echten Schabe um, bis ihr klar wurde, dass Posie nur spielte.
    »Die leben bloß auf Madagaskar.« Romilys Stimme kam von der Tür. »Ich dachte, du bist in Peru.«
    »Es ist ein Dorf auf Madagaskar, das Peru heißt «, erwiderte Posie.
    »Gegen die Logik ist nicht anzukommen.«
    »Außerdem hattest du einmal eine als Haustier.«
    »Das war eine übergangsmäßige Wohnlösung für die Madagaskar-Fauchschabe«, erklärte Romily Claire. »Sie ist längst wieder fort, keine Sorge. Ich habe den Test gemacht. Bedeutet ein lächelndes Gesicht das, was ich denke?«
    »Schaben machen keine lächelnden Gesichter«, warf Posie ein.
    »Du hattest ein lächelndes Gesicht?«, fragte Claire. »Auf dem Teststäbchen?«
    »Sehr lächelnd.«
    Ben kletterte aus dem Zelt. Claire starrte Romily an, die die Hände in den Hosentaschen hatte und zufrieden aussah.
    »Mit ein wenig Glück können wir das Dings heute Abend machen«, sagte sie.
    »Welches Dings?«, wollte Posie mürrisch wissen.
    Aber es ist zu früh. Es geht zu schnell. Es ist zu einfach.
    »Bedeutet das, was ich denke, dass es bedeutet?«, fragte Ben. Er packte Romily an den Schultern, und sie lächelte zu ihm auf. »Du hast jetzt deinen Eisprung?«
    »Wovon redet ihr?« Posie steckte den Kopf heraus. »Und übrigens haben die Krokodile euch die Beine weggefressen.«
    Claire sah Romily an. Romily schüttelte kaum merklich den Kopf.
    »Das ist eine Erwachsenenangelegenheit«, sagte Romily. »Ziemlich langweilig. Wir erzählen es dir später, wenn es so weit ist.«
    »Ich habe gesagt, sie haben eure Beine gefressen!«
    »Aua!«, schrie Ben, der augenblicklich hinfiel und sich die Knie umklammerte.
    »Wir müssen nichts überstürzen«, meinte Claire. »Nächsten Monat ist auch gut.«
    »Tja, heute habe ich alle Hände voll zu tun mit den Krokodilen und so. Meinst du, meine Eier springen morgen immer noch?«
    »Wahrscheinlich schon.«
    »Morgen«, sagte Ben vom Boden aus. »Wir probieren es morgen.«
    Posie setzte sich auf seinen Bauch. »Zuerst müssen wir aber in die Antarktis.«

Abschuss
    A uf einer von Claires Websites war empfohlen worden, entspannende Musik zu wählen, um die Empfängnis zu begünstigen. Romily hatte sich selbstverständlich für London Calling von The Clash entschieden. Sie saß auf der Bettkante in Bens und Claires Gästezimmer und hielt die schmale Spritze in der Hand.
    Sie warteten unten auf sie, auch wenn sie in der nächsten halben Stunde nicht mit ihr rechneten. So lange sollte sie auf dem Bett liegen bleiben, die Beine in die Luft. Bei all diesen Vorschriften war es ein Wunder, dass überhaupt je Kinder auf die Welt kamen.
    Sie hatte es sich überlegt: Sie war bereit. Dank ihres gestrigen Gespräches mit Claire würde Claire nicht den Verdacht hegen, dass sie die Sache aufgrund ihrer Gefühle für Ben tat. Sie konnte ihren Freunden helfen und obendrein ihr Geheimnis bewahren.
    Doch da es nun einmal so weit war, da sich nun Bens Sperma tatsächlich hier in dieser Spritze befand, warm in ihrer Hand, frisch aus seinem Körper …
    Romily warf einen Blick zur Tür des angrenzenden Badezimmers. Es war noch nicht zu spät, es sich anders zu überlegen. Sie konnte die

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