Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)
kein Gefühl mehr für die Zeit, seitdem ich hier feststecke.«
»Bist du verletzt?«
»Nein. Bis auf ein paar Schrammen bin ich unverletzt.«
»Das ist gut«, bemerkte Allan. »Dann brauchen wir uns keine Sorgen machen, dass er uns wegstirbt.«
»Allan, bitte!« Noma empfand diese Bemerkung anscheinend als unmöglich, schließlich war dieser Mann noch nicht außer Gefahr.
»Tut mir leid. Was sollen wir denn jetzt tun?«
Es schien aussichtslos. Doch da kam Noma der womöglich rettende Gedanke.
»Komm´ mit!« Sie lief auf das Gebirge zu.
»Was hast du vor?«
»Komm´ mit!«
Allan band Enola an einem Balken fest und folgte ihr, ohne zu wissen, was sie vorhatte.
»Hier irgendwo wird es mit Sicherheit eine Feen-Quelle geben.«
Sie hatten den halben Tag damit verbracht, nach einem Quellen-Eingang zu suchen, doch war die Suche ohne Erfolg geblieben.
»Ich glaube nicht, dass es hier eine Quelle gibt«, stellte Allan fest.
»Hier muss es aber eine geben. Da bin ich mir sicher. In jedem Gebirge gibt es eine.«
Noma schaute an dem Gebirge hoch und betrachtete es etwas näher.
»Vielleicht ... finden wir die Fee ja auf dem Berg.«
»Wie bitte?« Allan ahnte, was auf ihn zukommen würde, und das gefiel ihm gar nicht.
»Wir klettern dort hinauf und werden dort die Quelle finden.«
»Bist du sicher?«
»Was bleibt uns anderes übrig?«
Allan stimmte ihr zu. Wenn sie nicht weiterhin nach einer Quelle suchen würden, würden sie den Mann nicht befreien können und er würde unter der Gesteinsmasse verenden. Aber auch auf dem Berg fanden sie keine Spur.
»Das darf doch nicht wahr sein«, sagte Noma verzweifelt.
»Vielleicht hast du dich geirrt«, entgegnete Allan. »Vielleicht gibt es doch nicht in jedem Gebirge eine Quelle.«
»Dieses Gebirge muss von Menschenhand erschaffen worden sein. Vielleicht um sich vor Feinden zu schützen. Wenn dem so ist, wäre es möglich, dass es hier keine Quelle gibt.«
»Dem wird bestimmt so sein. Aber was machen wir denn jetzt? Wie sollen wir diesen Mann nur befreien?«
Noma schien zu überlegen und anscheinend kam sie auf eine andere Idee.
»Enola!«
»Wieso Enola? Was hast du vor?«
»Komm´ mit!«
Und wieder konnte Allan ihr folgen, ohne zu wissen, was sie beabsichtigte. Sie kletterten den Berg hinab und liefen zurück zu den Trümmern, unter dem der Mann begraben war.
»Hör´ zur!«, sagte Noma zu ihm. »Wir werden das Zaumzeug unseres Pferdes an dem Stein befestigen. Es wird ihn hoffentlich wegschaffen können.«
Allan glaubte, nicht richtig zu hören.
»Wenn der Stein seinen Platz verlässt, musst du so schnell wie möglich dort hinaus. Hast du verstanden?«
»Ja, hab´ ich.«
»Gut. Dann lass´ uns loslegen.«
»Moment mal!«, wandte Allan ein. »Hab´ ich da richtig gehört? Enola soll den Stein wegbewegen? Glaubst du etwa, sie schafft das?«
»Weißt du, wie stark dein Pferd wirklich ist?«
»Nein, aber ...«
»Siehst du. Wir müssen es ausprobieren. Nur so können wir es herausfinden. Also los!«
Sie banden Enolas Zaumzeug fest und sicher um den Stein. Dann stellte sich Noma neben das Pferd und versetzte ihm einen Schlag auf die Seite. Es wieherte und setzte sich in Bewegung. Sie hörten, wie sich der Stein bewegte. Doch war es zu wenig, um ihn von der Stelle zu rücken. Sie schlug erneut auf seine Seite.
»Noma, würdest du bitte nicht so grob sein!«
»Wie soll Enola es sonst schaffen, wenn ich ihr nicht einen Grund gebe?«
Dagegen hatte Allan nichts entgegenzusetzen. Enola brachte den Stein erneut zum Knirschen, doch bewegte er sich kaum. Noma gab der Stute immer wieder einen unangenehmen Klaps. Sie wurde schneller und stärker, bis sich der Stein bewegte. Mit viel Kraft und Elan schaffte sie es, ihn so weit zu bewegen, dass der Mann hinausklettern konnte.
»Los!«, rief Noma. »Raus mit dir!«
Er gehorchte und sprang aus seinem Gefängnis hinaus. In dem Moment, in dem er die Beine auf festen Boden setzte, ließen Enolas Kräfte nach und der Stein landete wieder auf seinem alten Platz. Noma streichelte ihre Seite und beruhigte sie.
»Tut mir leid, Enola. Aber es ging nicht anders. Du hast tolle Arbeit geleistet.«
Sie öffnete ihren Beutel und gab ihr etwas zu essen.
»Danke schön. Vielen Dank.« Der Mann hatte sich auf Allan gestürzt und umarmte ihn so stark, dass er beinahe keine Luft mehr bekam. Dann ließ er von ihm ab und drückte Noma genauso enthusiastisch. »Danke. Wie kann ich das nur wieder gutmachen?«
Sie hatte Mühe,
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