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Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Titel: Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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wir sie doch einfach.«
    Sprach dieses Männchen mit sich selbst?
    »Entschuldigt bitte, wenn ich Euch unterbreche«, sagte Allan, »aber mit wem redet Ihr?«
    »Mit meinem Bruder Binzen.«
    Mit seinem Bruder? Die einzigen Personen, die hier standen, waren Noma, dieser kleine Mann und er.
    »Ja, mit mir hat er gesprochen. Ich bin Binzen und das ist Banzen.«
    Binzen und Banzen? Das klang eher nach gespaltener Persönlichkeit als nach Geschwistern.
    »Hallo.«
    »Hallo ... ihr zwei.« Nicht nur Allan war verwirrt, auch Noma schien nicht zu begreifen, was das zu bedeuten hatte.
    »Ihr schaut fragend aus«, sagte das Männchen. »Da seid ihr nicht die Einzigen, die uns nicht verstehen. Dürfen wir uns erklären?«
    »Ja, bitte«, erwiderte Allan.
    »Wir sollten ursprünglich als Zwillinge zur Welt kommen, jedoch sind wir als eine Person geboren worden, mit zwei Leben innewohnend.«
    »Jetzt verstehe ich«, sagte Noma. »Ihr seid Brüder und redet miteinander, doch wirkt es so, als würdet ihr Selbstgespräche führen.«
    »So ist es. Wir haben schon so manche Fragen diesbezüglich beantworten müssen. Aber nun wisst ihr, dass wir nicht verrückt, sondern nur Brüder sind.«
    »Da bin ich beruhigt«, entgegnete Allan. »Wir haben genug Verrückte getroffen.«
    »Dann freut es uns zu hören, dass ihr uns nicht für verrückt haltet.« Er lachte ... Sie lachten. Das alles war sehr verwirrend. »Dürfen wir euch etwas fragen?«
    »Natürlich.«
    »Was macht ihr hier? Wollt ihr jemanden besuchen?«
    »Leben hier denn noch mehr?«
    »Oh ja. Hinter dem Hügel dort hinten«, das Männchen zeigte in die Richtung, in der eine kleine Anhöhe zu sehen war, »lebt ein ganzes Dorf.«
    »Wir wollen niemandem einen Besuch abstatten«, erklärte Noma. »Wir sind auf der Suche nach etwas und dieser rote Stern dort hinten am Horizont soll uns den Weg weisen. Und anscheinend müssen wir durch dieses Dorf, von dem ihr sprecht.«
    »Dürfen wir uns anbieten, euch dorthin zu geleiten? Es ist schon einige Zeit her, als wir das letzte Mal dort waren.«
    Allan und Noma sahen sich fragend an. Wenn das Männchen sowieso vorhatte, in das Dorf zu gehen, wieso sollte es sie nicht begleiten dürfen? Sie willigten ein.
    »Das freut uns. Wir holen nur schnell unseren Gehstock, dann kann es losgehen.« Es lief in sein Haus und so schnell, wie es darin verschwunden war, tauchte es auch wieder auf. »Dann mal los!«
    Das Männchen benötigte keinen Gehstock. Es hüpfte freudig und eine Melodie summend vor den beiden her und erklärte ihnen die Umgebung. Weshalb es diesen Stock bei sich trug, konnte Allan sich nicht erklären.
    »Dort hinten seht ihr den Wasserfall von Pizusien. Und da drüben seht ihr den Bach von Pizusien, wohinter sich der Wald von Pizusien befindet.«
    So redete das Männchen den gesamten Weg bis in das Dorf weiter. Allan wünschte sich, es würde still sein. Es war herzensgut, doch nervte es ihn auch. Als es dann den Mund hielt, wünschte er sich jedoch, es würde weiterreden. Denn der Grund, weswegen es verstummte, war schrecklich.
    »Was ist hier nur geschehen, Binzen? Ich weiß es nicht, Banzen.«
    Das kleine Dorf, welches sich hinter dem Hügel befand, existierte nicht mehr - vielmehr seine Bewohner. Alle Wesen, die hier ihre Heimat hatten, waren tot. Sie lagen blutüberströmt am Wegesrand, einigen von ihnen fehlten Gliedmaßen oder sogar der Kopf. Sie waren getötet worden. Das Männchen brach schluchzend neben einem der Dorfbewohner zusammen und begann zu weinen. Allan und Noma schauten sich verzweifelt an und fragten sich, was hier geschehen war. Da hörten sie jemanden hinter sich.
    »Sie sind alle tot.«
    Sie drehten sich um und sahen ein kleines Mädchen - sie war kaum älter als acht oder neun Jahre. Sie hielt eine blutverschmierte Puppe in der Hand, der ein Auge fehlte. Was das Äußere betraf, schien sie unverletzt zu sein. Noma ging auf die Kleine zu und kniete sich zu ihr nieder. »Kannst du uns sagen, was hier passiert ist?«
    »Sie hat alle umgebracht.«
    »Wer? Wer hat alle umgebracht?«
    »Diese Frau.«
    Allan wurde hellhörig. »Was für eine Frau?«
    »Sie kam hierher und hat irgendetwas von Meine Rache wird bitter und Ihr werdet euch noch alle umschauen gemurmelt. Und sie hat einen Namen erwähnt ... Xantos.«
    Er blickte Noma an und sagte nur ein Wort: »Esary!«
    Sie nickte.
    »Wir hatten ihr überhaupt nichts getan, doch sie hat uns einfach angegriffen und alle getötet.«
    »Bist du die einzige

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