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Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Titel: Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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kaum geradeaus laufen. Was hatte er nur? Er kam näher und sie sahen, welch´ schreckliches Leid ihm zugefügt worden war.
    »Oh, mein Gott«, stöhnte Noma. Esary hatte ihn schlimm zugerichtet. Er humpelte und bei jedem Schritt verzerrte sich sein Gesicht zu einer schmerzerfüllten Visage. Seine Kleidung war zerrissen und rot gefärbt. Am ganzen Körper hatte er tiefe Schnittwunden. An seinem Bauch trug er die schlimmste Verletzung mit sich. Ein großes Loch ließ erahnen, welch´ qualvolle Schmerzen er erleiden musste. Er wankte auf sie zu und brach unweit von ihnen zusammen. Die beiden liefen zu ihm. Noma kniete sich neben ihn, nahm seinen Kopf in ihre Hände und fragte: »Was ist passiert?«
    Seine Augen waren offen, doch antwortete er nicht.
    »Sag´ uns bitte, was passiert ist!«
    »Ich ... ich soll ...«, stammelte er. Sie hatten Mühe, zu verstehen, was er von sich gab. »... euch ausrichten ... dass ... sie euch ... vernichten ... wird ... wenn ...«
    Seine Augen drohten zuzufallen. Noma gab ihm einen leichten Klaps auf die Wange und mahnte ihn, wach zu bleiben.
    »Wenn was?«
    »... wenn ihr ... euch ... noch einmal in ... den Weg stellt.«
    Dann verließen ihn endgültig seine Kräfte und er wurde bewusstlos.
    »Wir müssen ihn schnell irgendwo hinbringen, wo ihm geholfen werden kann«, sagte Noma.
    »Aber wohin?«, fragte Allan. »Wir wissen doch nicht, wo sich das nächste Dorf befindet. Und nach Pizusien zurückkehren können wir nicht. Dafür sind wir schon zu weit davon entfernt.«
    »Wir legen ihn auf Enolas Rücken und gehen weiter. Irgendwann wird schon ein Dorf kommen, in dem man uns helfen wird.«
    »Hoffentlich hast du recht.«
    Sie folgten weiterhin dem Stern. Tage und Nächte vergingen und ihre Umgebung wurde immer eintöniger. Sie waren nicht weit von der Wüste entfernt. Wenn sie nicht bald ein Dorf erreichen würden, würde der Formwandler sterben. Ein Wunder, dass er überhaupt noch lebte.
    Enola wurde mit der Zeit immer träger. Scheinbar hatte sie schwere Mühe, den Mann auf ihrem Rücken zu tragen. Sie hatten die Hoffnung fast aufgegeben, da sahen sie in der Ferne eine Oase.
    »Endlich!«, seufzte Noma.
    »Hoffentlich lebt dort auch jemand«, erwiderte Allan.
    »Sie sieht von hieraus ziemlich groß aus. Ich vermute, dort befinden sich nicht nur Palmen und Teiche.«
    »Dann sollten wir schnell dort hinkommen.«
    Kurze Zeit später, es dämmerte bereits, hatten sie die Oase erreicht. Die Siedlung war groß, doch nur wenige Menschen hielten sich auf den Wegen auf. Aber jene, die noch unterwegs waren, bemerkten, dass die Fremden Hilfe brauchten. Ein alter Mann in kurzer Hose und Weste kam auf sie zu. Er hatte langes, schwarzes Haar, welches er als Zopf zusammengebunden hatte.
    »Meine fremden Freunde, was ist euch widerfahren?«, fragte er.
    »Unser Freund ist angegriffen und schwer verletzt worden«, antwortete Allan. »Wir benötigen dringend Hilfe.«
    »Dann folgt mir. Ich bringe euch zu meiner Frau. Sie ist Medizinerin.«
    Er führte sie durch die Oase. Sein Haus befand sich am anderen Ende der Siedlung. Die Häuser sahen allesamt gleich aus. Kleine Lehmhäuser mit ebenso kleinen Vorgärten, die gepflegt und gehegt waren.
    »Ihr kennt uns nicht«, sagte Noma. »Wieso bietet Ihr uns Eure Hilfe an?«
    »Ich sehe, dass ihr guten Herzens seid und dass euer Freund nicht mehr lange lebt, wenn er keine Hilfe bekommt.«
    »Ihr seht, dass wir guten Herzens sind?«, wiederholte Allan fragend.
    »Ich sehe eure Aura. Ich sehe von allen Menschen die Aura. Und die Aura eures Freundes verfärbt sich schwarz.«
    »Und das verheißt vermutlich nichts Gutes«, stellte Noma fest.
    »So ist es. So, da sind wir.«
    Sie standen vor dem ältesten, jedoch auch prachtvollsten Haus der Siedlung. Es wurde von außen beleuchtet. Somit konnten sie es vermeiden, durch das wunderschön hergerichtete Beet zu stapfen. Steine pflasterten den Weg vom Vorgarten zum Hauseingang. Dieser Mann war vermutlich der reichste dieser Oase. Sie trugen den Formwandler in das Haus und legten ihn auf eine Pritsche, die im Wohnraum stand. So prachtvoll seine Behausung von außen ausgesehen hatte, so bescheiden war es eingerichtet. Lediglich ein Bett, ein Stuhl, ein Tisch, ein Schrank und die Pritsche, auf welcher der Verletzte lag, befanden sich in diesem Raum. Scheinbar war es neben der Küche das einzige Zimmer in diesem Haus. Neben diesem gab es ein Plumpsklo. Es war also ein Haus wie jedes andere, doch machte es von außen einen

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