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Alle auf Anfang - Roman

Alle auf Anfang - Roman

Titel: Alle auf Anfang - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Zaplin
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in die Kreisstadt. Das Klackern begann, ihn zu stören, also zog er das Hölzchen heraus und warf es weg. Er konnte sie verstehen, Ben und die anderen. Im Internetcafé war kein Mensch, trotzdem maulte ihn der Kellner an, das hier wäre kein Wartesaal. Er bestellte eine Cola und loggte sich ein. Willkommen zu Hause, Jasper. Sie hatten schon auf ihn gewartet. Sie warteten immer auf ihn. Zuerst checkte er sein Messagetool. Joker coming soon, lautete die einzige Botschaft. Nichts Neues also. Er klickte den Homeway an, erledigte ein paar kleine Jobs und kassierte seine Dots. Dann führte er noch ein paar Meetings herbei, doch in der Family war gerade nicht viel los. Also loggte er sich wieder aus, trank seine Cola, bezahlte und fuhr anschließend noch ein bisschen durch die Gegend. Merkwürdig war das, Sonne im Gesicht und ein Flashback auf damals, er als kleiner Junge mit einem viel kleineren Fahrrad, damals hatte er es geliebt, durch die Gegend zu stromern. Durch die Nachbarschaft. Die echte. Die, die in die Ohren kroch, unter die Haut. Einmal war ein Lieferwagen durch ihre Straße gerumpelt. NORDSEE stand in fetten Buchstaben auf der Schiebetür, und der Fahrer hatte die Scheiben heruntergekurbelt, um Jasper nach dem Weg zu einem Restaurant zu fragen, er hatte sich verfahren. Warum fragt er mich, hatte Jasper gedacht und als ihm ein Gedanke kam, hatte der Fahrer schon übers Armaturenbrett gelangt und ihm einen hellen Gegenstand in die Hand gelegt. Eine Muschel. Von der Nordsee, hatte der Fahrer gesagt. Sie muss noch irgendwo in seinem Zimmer sein.
    Kräftig trat er in die Pedale und war eine Viertelstunde später zu Hause.
    Im Briefkasten steckte ein dicker Umschlag, an ihn adressiert. Er zog ihn heraus, riss ihn auf, erschrak kurz über das Grinsen im weißen Rahmen. Die Maske. Es ging also los. Er stürzte ins Haus, auf sein Zimmer, loggte sich ein. Willkommen zu Hause, Jasper.
    Die Muschel hatte er vergessen.
Willkommen zu Hause, Spieler!
    Du bist neu hier.
    Wir sind die Ghost Family. Du kannst zu uns gehören, wenn du willst. Komm mit auf einen Rundgang durch das Family Home. Hier ist die Garderobe. Häng dein altes Leben da auf. Da drüben ist die Gerüchteküche. Dort bekommst du Energy. Nimm ein Glücksbad im Gehirnwaschraum und such dir anschließend einen Platz am runden Tisch im Schönerwohnenzimmer. Hier triffst du deine aktuellen Mitspieler, die Family. Sie werden dir ihre Namen nennen. Wähle auch du dir einen Namen. Hast du deine Wahl getroffen? Bingo. Eine gute Wahl. Jetzt gehörst du dazu.
    Im Punktestand auf der Menüleiste unten links ist dein Startguthaben notiert. Du hast nun mehrere Aufträge. Jeder erfüllte Auftrag bringt Punkte, sogenannte Dots, je nach Schwierigkeitsgrad. Deine Aufgaben sind, in der Reihenfolge ihres Schwierigkeitsgrads: Nimm Kontakt zu deinen Mitspielern auf. Check Family Move. Zehn Dots. Finde heraus, was deine Mitspieler vorhaben. Cross Player. Check Player. Zwanzig Dots. Bekämpfe jeden Mitspieler, der die Family zerstört. Fight enemy. Dreißig Dots. Töte die Feinde der Family. Kill enemy. Fünfzig Dots. Finde den Ghostpart in jedem deiner Mitspieler. Check Playerghostpart. Siebzig Dots. Finde den Ghostpart in dir selbst. Check own Ghostpart. Hundert Dots.
    Die Spieler mit den meisten Dots pro Runde rücken vor in den Inner Circle des Runden Tisches. Nur sie dürfen den Ghost sprechen. Aber Vorsicht: Falsche Mitspieler verstecken sich hinter dem Ghostbutton. Danger! Der echte Ghost hingegen hat eine Message für dich.
    Bei Fragen klick das Hilfefeld auf der Menüleiste an. Unter dem Symbol des Briefkastens auf der Menüleiste findest du deine Messages. Und nun viel Spaß!
In Anselms Auto
    »Wegen Schuld also?«, fragt Jasper.
    Der zuletzt gesprochene Satz liegt fünfzig Kilometer zurück, trotzdem weiß Anselm, was der Junge meint.
    »So ist es«, antwortet er, »genau darum machen wir das hier.«
    Klingt verdammt pädagogisch, denkt er. Die Wahrheit ist: roadofnoreturn. Er hat eine Szene begonnen, aber keine Ahnung, wie er da wieder herauskommen soll.
    »Wer ist dran?« fragt Jasper. Der Junge verwirrt ihn.
    »Wie, dran?«
    »Wer ist am Zug?« Mit den Fingern trommelt Jasper gegen das Handschuhfach. Lange hält Anselm das nicht aus.
    »Du«, fordert er.
    Jasper nickt. Hört auf zu trommeln. Legt den Zeigefinger an die Lippen, nimmt ihn in den Mund und zieht ihn wieder heraus. Acht, zehn Kilometer lang.
    »Wir haben immer Mensch-ärgere-dich-nicht gespielt«, sagt er

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