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Alle Familien sind verkorkst

Alle Familien sind verkorkst

Titel: Alle Familien sind verkorkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
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zu Shw: »Emily, komm, hilf mir beim Einschenken.«
    Die Familie frohlockte insgeheim über Shws Demütigung, während Gayle ihr nicht von der Seite wich. »Pass auf, dass du die Sektflöten nicht umkippst. Und nicht die Flasche schütteln, sonst schäumt dieser schöne teure Champagner über - das wäre doch schade drum. Und für dich, werdende Mutter, nur Apfelsaft.« Shw sah die Drummonds an und schenkte ihnen ein gequältes Lächeln. Janet nahm an, dass sie die liebende Tochter nur spielte, weil sie auf noch mehr Geld spekulierte. Gott sei Dank ist Bryan so schlau, den Mund zu halten.
    »Ich würde gern von Ihrem Telefon aus meine Frau anrufen«, sagte Ted.
    Gayle warf ihm einen kurzen, aber unmissverständlich eisigen Blick zu.
    »Es ist ein Ortsgespräch«, fuhr er fort und wandte sich Bestätigung heischend zu Janet um. »Stimmt's?«
    »Nickie ist ein Ferngespräch, Ted.«
    »Haben Sie eine Telefonkarte?«, fragte Gayle.
    Janet sagte: »Ted, ich habe zwar dein Telefon dabei, aber die Telefonnummer liegt im Auto. Nickie und Beth sind in Kevins Wohnwagen gut aufgehoben.«
    »Was hat Nickie noch mal gesagt, wann sie wieder anruft?«
    »Ich weiß nicht, Ted.«
    Lloyds Blick fiel auf Bryan, der durch die Schmerzen von den Hundebissen und dem Sonnenbrand halb ohnmächtig war. »Sieht aus, als hättest du dir ziemlich wehgetan, Bryan darf ich du zu dir sagen? Es kommt mir schließlich vor, als wärst du mein eigener Sohn.«
    »Codein. Vicodin. Percocet. Schnell«, ächzte Bryan.
    »Ich werd mal sehen, was ich auftreiben kann.« Lloyd verließ den Raum.
    Wade sagte: »Hey, Gayle, Emily hat so von Ihnen geschwärmt.«
    Shws Körper verkrampfte sich sichtlich, aber Gayle strahlte übers ganze Gesicht, als sie die Champagner-Flöten herumreichte. »Oh, aber das wäre doch wirklich nicht ...«
    »Nein«, fuhr Wade fort, »sie konnte gar nicht genug Gutes über Sie sagen, nicht wahr, Mom?«
    »O ja. Sie meinte sogar, sie hätte ein schlechtes Gewissen, so viel Geld dafür zu nehmen, dass sie als Leihmutter fungiert. Sie sagte, so eine große Summe fände sie nicht richtig sie fühle sich Ihnen inzwischen so nah, dass es ihr unrecht vorkäme - unchristlich.«
    »Na, so was!« Gayles Schnäppchenradar schaltete sich ein.
    Shw funkte dazwischen: »Ach, Janet nimmt uns wie üblich auf den Arm.« Sie wandte sich Gayle zu. »Sie ist eine richtige Ulknudel.«
    Janet sagte: »Oh, nein, Shw ... Emily - jetzt stell doch dein Licht nicht unter den Scheffel.« Zu Gayle sagte sie: »Sie meinte sogar, wenn sie könnte, würde sie ihre Gebärmutterdienste gratis spenden, aber schließlich müssen ihre Unkosten gedeckt werden.«
    Gayle sagte: »Natürlich, deine Auslagen musst du wirklich wieder hereinbekommen. Das versteh ich.«
    Lloyd kam mit einem Fläschchen Tylenol ins Zimmer.
    Gayle platzte mit vor Freude über die Möglichkeit eines Preissturzes geradezu quiekender Stimme heraus: »Einen Toast! Auf meine liebe, großzügige Emily und den gesamten Drummond-Clan.«
    Alle leerten ihre Flöten in einem Zug. Dann bombardierten Gayle und Lloyd Ted mit Fragen zur NASA, die dieser mit der Akkuratesse einer Informationsbroschüre beantwortete. Janet, die an diesem Gespräch nicht beteiligt wurde, fragte nach der Toilette. Am Ende des Flurs riss ihr die wutschäumende Shw brutal einen Arm auf den Rücken: »Okay, was muss ich zahlen, damit Sie die Schnauze halten?«
    »Shw - Emily - glaubst du wirklich, dass du mich damit beeindrucken kannst? Eher nicht, würde ich sagen.«
    Von hinten presste Wade seine Hand auf Shws Mund. »Ich glaube, Bryan ist derjenige, um den du dir Gedanken machen solltest, du kleine Hexe. Im Moment ist er noch außer Gefecht gesetzt, aber in ein paar Minuten wird er Krach schlagen. Und das ist auch gut so.«
    Shw biss zu, ließ aber rasch wieder los.
    »Au, Mist.« Wade hätte fast aufgejault. »Was soll das denn?«
    »Ich hab doch deine Haut nicht verletzt, oder?« Wade sah nach. »Nein, du bist nicht infiziert, vielen Dank.«
    »Sei leise«, sagte Shw. »Sonst hören sie uns.«
    Wade entdeckte eine Stahltür neben dem Frisiertisch. »Eine Stahltür? Warum baut sich jemand eine Stahltür ein?«
    Shw sagte: »Keine Ahnung. Ein Luftschutzraum, glaube ich.«
    »Ein Luftschutzraum?«
    Wade öffnete die Tür; sie gab den Blick auf eine steile, pilzig riechende Treppe frei. »Wir sind hier in Florida. Hier haben die Leute keinen Keller.«
    »Zwanzig Meilen in Richtung Süden liegt die NASA, du Knallkopf. Diese Gegend war

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