Alle guten Dinge sind 2
direkt auf sie zu. Er lenkte sein Pferd nah genug an das Geländer, damit sie sich begrüßen konnten. „Hallo, mein Schatz. Hast du auch nicht zu viel angestellt als ich weg war?“ Sie küßte ihn auf die Stirn. „Hi Mom, das gleiche wollte ich dich fragen, nach dem James heute morgen so muffig war.“ Keni zwinkerte ihr verschwörerisch zu und sein hübsches Gesicht strahlte.
James, der mittlerweile hinter ihm zum Stehen gekommen war, klopfte dem Jungen kräftig auf die Schulter. „Du brauchst nicht immer gleich alles deiner Mutter erzählen. Jetzt mach da mal Platz, du junger Spund und laß dir zeigen, wie man seine Frau richtig begrüßt.“
Seine Worte waren mehr an Melissa als an Keni gerichtet, denn er schaute ihr dabei tief in die Augen, als wolle er ihr etwas im Stillen mitteilen. Er drängte sein Pferd zwischen die Blumen an die Veranda und sie wartete geduldig bis er nah genug bei ihr war um ihn zu küssen.
James wollte es mal wieder genau wissen und küßte sie, daß ihr das Blut in den Ohren rauschte.
„Hey hier sind noch Kinder unter achtzehn Jahren anwesend.“ Das konnte eindeutig nur John sein. Melissa schob James an den Schultern zurück auf seinen Sattel. „Er hat Recht James. Wir sollten uns beherrschen.“ Melissa hörte mal wieder nur James mißmutiges Brummen. „Wenn ihr die Pferde versorgt habt könnt ihr euch ja zu mir setzten.“ Und so trotteten ihre Männer brav davon.
Sie verbrachten den Nachmittag gemeinsam auf der Veranda und lachten viel. John und Keni neckten sich gegenseitig, wer von beiden in welches Mädchen verliebt sei, welches von demjenigen angeblich nichts wissen wolle. Melissa glaubte jedoch eher, daß sich das Ganze in Wirklichkeit umgekehrt verhielt und die zwei jungen Charmeure die gebrochenen Herzen ihrer Eroberungen schon in ihren Schränken stapelten.
Während der Unterhaltung kreisten ihre Gedanken immer wieder um das ungeborene Geschwisterchen von Keni. Sollte sie es ihm sagen? Wie wird er darauf reagieren, daß seine Mutter noch mal ein Kind bekommt? Er hatte so ein gutes Verhältnis zu James und zu John ohnehin, daß er sich verpflichtet fühlen würde es ihnen zu sagen.
Bei Gott, er würde sie solange bequatschen bis sie es freiwillig tat. Nein, dann mußte er eben auch warten bis sie es James sagen wollte.
Außerdem war sie erst in der zwei ten Schwangerschaftswoche, sie sollte nichts verlauten lassen bis die ersten drei Monate, die für das Kind am gefährlichsten waren, vorbei sind. Ja, so war ´s bestimmt am Besten.
„Melissa? Hörst du uns überhaupt zu?“ James Hand lag schwer auf ihrem Knie. Sie schaute ihm verblüfft in die Augen. „Oh, entschuldigt bitte. Ich war ganz wo anders mit meinen Gedanken.“
„Ja, das hat man gemerkt. Wir sprechen schon seit einer halben Stunde mit dir.“ John lachte und Melissa wußte, daß er sie mal wieder mit seiner maßlosen Übertreibung striezeln wollte. „Das stimmt gar nicht, du gemeiner Kerl.“ Sie stupste ihn mit einem Finger in den Magen. „James hat uns eingeladen mit ihm und John nach Las Vegas zu fliegen. Das wäre doch super Mom. Nur für zwei Tage, dann hättest du hinterher immer noch vier Tage Urlaub.“ Keni war nicht mehr zu bremsen in seiner Begeisterung.
„Keni, wir verbringen schon unseren Urlaub hier und jetzt sollen wir noch von James Geld um die halbe Welt reisen. Was willst du denn dort? Du hast kein Geld zum Verspielen, was ich abgesehen davon auch nicht erlauben würde und die Shows sind zu teuer für uns um da rein zu gehen. Also?“ Melissa gefiel das überhaupt nicht, doch James vermasselte ihr die Tour und brachte ihre Rede zum Einsturz. „Ich muß dort geschäftlich was erledigen, also flieg´ ich sowieso nach Vegas. Ihr seid meine Gäste, ob nun hier oder wo anders. Die Shows wollten John und ich schon immer ansehen und uns würde es noch mehr Spaß machen, wenn ihr uns begleiten würdet. Komm schon Baby, das wird ein Riesenspaß.“
Er schaute sie treuherzig mit seinen Veilchenaugen an und die zwei jungen Casanovas bettelten regelrecht mit ihrem geschulten Dackelblick. Melissa streckte die Lanzen. „Und wann soll das Ganze steigen?“ James Grinsen entblößte seine makellosen Zahnreihen. „Morgen früh um fünf.“
Kapitel 33
Ihr Fuß wippte ungeduldig in der Luft auf und nieder, ihre Augen streiften ruhelos im Raum umher. Seit einer halben Stunde saß sie nun im Wartezimmer ihres Frauenarztes. Gleich nach dem sie die Praxis betreten hatte,
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