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Alle lieben Merry

Alle lieben Merry

Titel: Alle lieben Merry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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alles nur allzu wahr. Es
gab
einen Zusammenhang zwischen Chaos und Hormonen. Sie hatte nichts als Chaos in sein Leben gebracht, seit sie hier war. Und er spürte nichts als seine Hormone.
    Wie zum Beispiel jetzt. Er konnte keinen einzigen vernünftigen Gedanken fassen, aber nichtsdestotrotz war er in der Lage, sich völlig auf ihre Augen zu konzentrieren. Und auf ihren Mund. Und die Rundung ihres Pos.
    “Jack?”
    Am Rande bekam er mit, dass sie schon von etwas ganz anderem redete und er den Faden völlig verloren hatte. Was das Gespräch betraf, nicht sie selbst. Die Rundung ihres Pos war fast perfekt. Wenn der Verstand eines Mannes sich in ein totales Chaos verwandelte, gab es in seinem Fall wenigstens eine gute Entschuldigung dafür.
    “Hast du jemals Charlenes Mutter getroffen?”, fragte Merry offenbar schon zum zweiten Mal. “Ich weiß, dass die Situation sehr angespannt war, als Charlie sich scheiden ließ. Etwas muss völlig falsch gelaufen sein, wenn er das alleinige Sorgerecht wollte. Und auch, wenn die momentane Situation sehr unerfreulich ist, ist es merkwürdig, dass Charlene ihre Mutter nicht einmal erwähnt. Ich möchte nicht die Wunden traumatischer Erlebnisse aufreißen, aber ich wüsste gern, welche Rolle ihre Mutter in der ganzen Angelegenheit spielt.”
    Okay, Schluss mit Fantasien. Jack riss seine Gedanken von ihrem anbetungswürdigen unteren Rücken los und wurde ernst. “Ehrlich gesagt weiß ich überhaupt nichts über ihre Mutter. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nie hier aufgetaucht ist. Es gab nie einen Hinweis, dass sie in irgendeiner Weise eine Rolle in Charlenes Leben gespielt hat.” Er versuchte sich zu erinnern. “Als Charlie damals hier eingezogen ist … tja, da war er geschieden und ich ebenfalls frisch getrennt. Wir waren beide ziemlich schlecht auf Frauen zu sprechen. Hauptsächlich haben wir uns über Männerkram unterhalten.”
    “Aber er muss doch in all den Jahren einmal etwas erwähnt haben. Dir einen Hinweis gegeben haben, was passiert ist.”
    “Nun, ich kenne nicht die ganze Geschichte, aber ich glaube, die Ehe ist an ihrer Drogensucht zerbrochen. Einmal hat er den Auslöser für die endgültige Trennung erwähnt – dass er sie total zugedröhnt mit dem Baby gefunden hat, als er nach der Arbeit heimkam. Und das war’s dann. Er nahm das Kind, engagierte einen Anwalt und beanspruchte das alleinige Sorgerecht. Danach hat er nie mehr darüber geredet. Er war nicht der Typ Mensch, der sehr ins Detail geht.”
    “Ich weiß. Ich habe ihn genau zum Zeitpunkt seiner Scheidung kennengelernt, aber er hat auch damals nichts Genaues erzählt. Aber was ihn auch immer dazu veranlasst hat, das alleinige Sorgerecht zu beantragen, war auch der Grund, weshalb er sich Sorgen machte, was mit Charlene passiert, falls er stirbt. Dass es niemanden gab, dem er genug vertraut hat, um Vormund zu sein. Offensichtlich hat er Charlenes Mutter nicht einmal für den Notfall als Vormund in Erwägung gezogen, zumindest damals nicht. Aber …” Merry runzelte die Stirn, “das beantwortet immer noch nicht die Frage,
wo
Charlenes Mutter jetzt ist. Ich nehme an, sie ist noch am Leben, oder?”
    “Keine Ahnung. Ich weiß es nicht.”
    Merry rieb sich die Stirn. “Oh Gott, was, wenn die Frau plötzlich in Charlenes Leben schneit?”
    “Hm. Ich weiß nicht, ob du dir zusätzliche Probleme suchen musst, wenn du ohnehin schon einen Haufen hast. Dass sie nach all den Jahren plötzlich auftaucht, halte ich für unwahrscheinlich.” Er zögerte kurz. “Falls sie allerdings auftaucht, wäre der Grund wahrscheinlich – so, wie Charlie sie geschildert hat –, dass sie Geld riecht.”
    “Das wäre auch meine Befürchtung.” Merry lehnte sich zurück, stützte sich auf ihre Ellenbogen und starrte in den bewölkten Nachthimmel. “Aber im Moment versuche ich nur, Charlene zu verstehen. Welche Gefühle sie tief drinnen für ihre abwesende Mutter hat, falls sie sich überhaupt an sie erinnert. Ob es Erinnerungen sind, mit denen sie einen Verlust verbindet oder aus denen eine Angst zu lieben resultiert, was auch immer. Besonders jetzt, da sie auch ihren Vater verloren hat. Ich meine, das sind die Dinge, die ich überzeugt war, mit ihr besprechen zu können. Wir werden nämlich ganz sicher nicht allzu viele interessante Gespräche über Gewehre und Stabilisatorenstangen führen.” Sie seufzte. “Hast du Kinder, Jack?”
    “Jupp. Jungs. Zwillinge, beide fünfzehn.” Er deutete auf sein Haus. “Sie

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