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Alle lieben Merry

Alle lieben Merry

Titel: Alle lieben Merry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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aufgetischt. Und schon gar nicht solch lächerliche, an den Haaren herbeigezogene Geschichten, die seinen Vater in eine unmögliche Situation brachten.
    Gott sei Dank war Merry auf seiner Seite. “Das ist wirklich total nett von dir, Cooper. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Dad in so etwas hineingezogen werden möchte. Ich schaffe es schon allein. Charlie und ich werden viel Spaß haben.”
    Charlie schaute stumm zu Jack. Dann sahen seine Söhne ihn an, ohne ein Wort zu sagen.
    Auch Merry sah Jack an. Ihr Blick bedeutete: Ehrlich, du musst das nicht machen. Wirklich nicht.
    Die Kinder aber starrten ihn immer noch an. Charlene, mit ihrem komischen Bürstenschnitt und diesen großen, traurigen Augen. Und zwei Satansbraten im Teenageralter, die dreinschauten, als erwarteten sie etwas von ihm. Und verdammt, wenn man ein geschiedener Vater war, hatte man ständig ein schlechtes Gewissen. Selbst wenn man gar nicht derjenige war, der die Scheidung gewollt hatte, fühlte man sich immer so, als schulde man seinen Kindern etwas. Als müsse man etwas wiedergutmachen und sich noch mehr bemühen.
    Trotzdem. Er konnte sich nicht erinnern, diesem schwachsinnigen Plan zugestimmt zu haben, den Begleiter zu geben.
    Aber Merry strahlte ihn auf einmal an, sichtlich überrascht, und verabschiedete sich bald darauf. Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, sah er seinen beiden Nachbarinnen nach, wie sie mit seiner Batterie über den Hof gingen. Dann wandte er sich an seine Jungs.
    “Hallo? Was habt ihr euch eigentlich dabei gedacht, mich in so eine Situation zu bringen?”
    Kicker zuckte die Achseln. “Hey, Dad. Es ist ja keine Zumutung. Sie ist ein heißer Feger.”
    “
Heiß?
Sie ist eine Nachbarin, um Himmels willen.”
    “Das schließt ja nicht aus, dass sie heiß ist. Komm schon. Diese Augen, dieser Hintern …”
    “Ihre Figur hat dich nicht zu interessieren, Kicker. Sie ist zu alt für dich. Außerdem ist es nicht sehr respektvoll, so über jemanden zu reden.”
    “Verstehe”, sagte Kicker und machte ein ernstes Gesicht. “Ich habe ihre Oberweite und ihren Hintern gar nicht bemerkt. Nur ihr Gesicht. Aber sie ist trotzdem scharf. Außerdem ging es ja um die Kleine. Charlene war so deprimiert wegen dieser doofen Tanzerei. Und du kannst ihr helfen. Also hat die ganze Sache einen Sinn.”
    “Warum ausgerechnet
ich?”
    Wieder zuckte Kicker die Achseln. “Warum nicht? Es sind doch nur ein paar Stunden an einem Freitagabend. Mit einer Wahnsinnsfrau. Das kann doch nicht so schlimm sein.”
    “Darum geht es nicht.” Jack bemerkte auf einmal, dass Cooper noch kein Wort gesagt hatte. Vielmehr hatte der Junge seinen Kopf in den Kühlschrank gesteckt, ohne sich am Gespräch zu beteiligen. Aber nun wurde es Jack bewusst … Cooper war derjenige gewesen, der ihnen den Vorschlag aufgedrängt hatte, er solle Merry begleiten. Jack fixierte seinen ältesten Sohn grimmig.
    “Also?”
    “Was ‘also’, Dad?” Coopers Kopf kam wieder zum Vorschein. Er nahm einen Teller mit Aufschnitt aus dem Kühlschrank. Der Junge hatte erst vor einer Stunde gegessen und kürzlich das Popcorn vertilgt. Kein Wunder also, dass er schon wieder am Verhungern war …
    “Was hat dich denn geritten? Wie konntest du mich dazu verdonnern, mit ihr hinzugehen? Was hast du dir bloß dabei
gedacht?”
    Jack sah seinem Sohn zu, wie er sich mit Senf und Mayonnaise, Essiggurken, Salat, Tomaten, Käse und Wurst ein Sandwich bereitete, das am Schluss ungefähr sieben, vielleicht auch zehn Zentimeter dick war. Cooper bequemte sich erst zu einer Antwort, nachdem er den ersten Bissen genommen hatte – was bedeutete, dass niemand auch nur ein Wort von dem verstehen konnte, was er sagte.
    “Sag es noch einmal, wenn du geschluckt hast. Ich verstehe dich nicht.”
    “Wir müssen wieder zum Baseballspiel, Dad.”
    “Du hast dir die ganze Sache ausgedacht. Dass ich sie dorthin begleiten soll.
Warum?”
    “Weil …” Coop entdeckte die Chipspackung auf dem Kühlschrank und schnappte sie sich. “Weil sie die erste Frau ist, mit der ich dich seit der Scheidung gesehen habe, die nicht wie Mom ist.”
    Du meine Güte, wenn das nicht das Verrückteste war, das Jack jemals gehört hatte … Jack folgte seinem Sohn zum Fernseher im Wohnzimmer. “Was um alles in der Welt soll das bedeuten? Ich habe mich mit keiner einzigen Frau getroffen, die wie eure Mom ist …”
    “Doch, das hast du. Sie sind alle gleich.”
    “Das sind sie nicht. Ich habe keine Ahnung, was

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