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Alle lieben Merry

Alle lieben Merry

Titel: Alle lieben Merry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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wollen. Eigentlich könnten Cooper und ich beide kommen …”
    Jack setzte sich auf.
    “… oder mein Dad. Wir könnten ihn mitnehmen …”
    Jack schnellte blitzschnell hoch.
    “Quatsch, es ist doch okay, dass Sie gern Verstärkung hätten. Ich verstehe total, dass Sie ausflippen. Wissen Sie was? Coop und ich könnten einfach kommen und dann …”
    Jack sah seinen Sohn an und schüttelte den Kopf. Kicker deutete auf den Hörer. Jack deutete ebenfalls auf den Hörer. Die Zeichensprache war überaus deutlich, schien aber zur Verständigung zwischen Vater und Sohn keine Spur beizutragen.
    “Quatsch”, sagte Kicker wieder. “Ich weiß, dass es meinem Vater überhaupt nichts ausmacht. Vielleicht sollte überhaupt er derjenige sein, der zu Ihnen kommt. Dafür hat man doch Freunde. Dass man sie anrufen kann, wenn man in der Scheiße sitzt. Ich meine, wenn etwas passiert ist. Ich wollte nicht Scheiße sagen. Ich will nur sagen, dass …”
    Jack bedeutete mit einer energischen Handbewegung – in einer Art universell verständlicher Zeichensprache – dass er den Telefonhörer haben wollte. Jetzt.
    “Okay, Merry, einer von uns kommt. Beruhigen Sie sich einstweilen. Bleiben Sie cool.” Endlich legte Kicker auf.
    “Also?”, fragte Jack. Das einzige Wort drückte mehr als genug aus. Er brauchte keinen ganzen Satz dafür.
    “Es war Merry …”
    “Das war mir klar, als du ihren Namen gesagt hast”, entgegnete Jack trocken.
    “Weißt du, für eine Frau in ihrem Alter ist sie wahnsinnig süß.”
    “Spar dir die Details. Komm zur Sache, Kicker. Sofort.”
    “Sie glaubt, sie hat ein großes Problem. Ich glaube ja nicht, dass es so groß ist, aber egal. Die Sache ist die, dass der Knirps eine Party veranstaltet und die Leute aus der Schule über Nacht bleiben. Nichts Besonderes also. Nur hat sich herausgestellt, dass sie jetzt das Haus voller Jungs hat.”
    “Jungs?”
    “Genau. Sie hat gedacht, es kommen nur Mädchen. Aber Charlene hat ein paar Jungs aus ihrer Klasse eingeladen. Ein Mädchen ist auch dabei, glaube ich. Aber der Rest – alles Jungs. Und vielleicht sind sie ja nur elf oder zwölf, aber sie sollen alle gemeinsam auf dem Boden im Wohnzimmer übernachten. Sie hat erzählt, dass sie bereits ein paar Eltern angerufen hat. Die wussten es schon. Es schien ihnen überhaupt nichts auszumachen.”
    “Aber …”
    “Merry hätte es wahrscheinlich auch nichts ausgemacht, hat sie gesagt. Aber es ist jetzt nicht mehr so einfach, weil sie sich plötzlich in eine Mom verwandelt hat. Deshalb denkt sie jetzt, sie muss den Knirps beschützen. Es war klasse, wie sie mich nach meiner Meinung gefragt hat. Sie hört richtig zu, verstehst du, Dad? Mein Gott, sie ist so süß.”
    “Bitte erspar mir dieses ständige ‘süß’, Kicker! Beschränk dich aufs Wesentliche.”
    “Sie ist deprimiert. Also habe ich gesagt, dass ich drüben übernachte. Ich und Coop. Keine große Sache, oder? Wir haben es ja nicht weit. Sie hat einen Fernseher, oder wir könnten auch unsere Glotze mitnehmen. Ich glaube ja, sie regt sich wegen nichts auf, aber was macht das schon? Warum sollten wir ihr nicht helfen?”
    “Moment”, bremste Jack ihn. “Du glaubst, es hilft ihr, wenn
noch
zwei Jungs drüben übernachten? Ist das logisch?”
    “Tja, ich habe diese kleine Absurdität natürlich in meine Überlegungen miteinbezogen”, sagte Kicker wichtig. “Deshalb habe ich deinen Namen ins Spiel gebracht. Ich weiß, dass du hinübergehen würdest – sozusagen als ein zusätzlicher Elternteil, der ihr hilft. Ich habe nie gesagt, dass es
nur
Coop und ich sein müssen.”
    Jack sah seinen Sohn grimmig an. Er fühlte sich unter Druck gesetzt und leicht nervös. “Es ist kein günstiger Zeitpunkt für mich, irgendwohin zu gehen. Cooper geht es miserabel …”
    “Er fühlt sich nicht gerade fantastisch, aber er kann einfach hier liegen und DVDs gucken. Und dir macht es doch nichts aus, hinüberzugehen …”
    “Woher willst du das wissen?”, fragte Jack.
    “Dad, du hast dir gerade deine Jacke angezogen.”
    Dieser verdammte Junge … Kaum sah er ein hübsches Gesicht, war es um ihn geschehen. Der gesunde Menschenverstand verabschiedete sich, und er war zu allem bereit, ohne viel zu überlegen. Und weil Kicker so versessen darauf gewesen war, den edlen Ritter auf dem weißen Pferd zu spielen, musste Jack nun in der Kälte über den Hof marschieren.
    Er klopfte an der Tür, aber niemand öffnete ihm. Aus offensichtlichen Gründen. Drinnen

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