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Alle lieben Peter

Alle lieben Peter

Titel: Alle lieben Peter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G. Bentz
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klopft doch aber da!« sagte die Mama.
    »Klopft? Klopft er?«
    »Ja, er klopft«, sagte Frauchen und wechselte einen Blick mit der Mama.
    »Na, laßt ihn ruhig klopfen. Ich hab’ ihn gebeten, mal gleich das Chassis zu kontrollieren. Vielleicht hat er was gefunden.«
    »Wäre es nicht besser«, meinte die Gefährtin, »wenn du den Wagen immer gleich in die Werkstatt brächtest? So mußt du dem Mann auch noch den Weg bezahlen.«
    »Mein liebes Kind«, erklärte ich freundlich, »das verstehst du nicht. Das Wesentliche ist, den Fehler zu finden. Und ich habe ihn gefunden. In der Werkstatt hätten sie zwei Stunden lang danach gesucht und ihn dann wahrscheinlich doch nicht gefunden.«
    »Vielleicht war gar nichts dran kaputt«, meinte die Mama.
    »Dann würde er nicht klopfen!« sagte ich voll gütiger Nachsicht.
    »Da hat er recht!« sagte Frauchen. »Laß ihn ruhig seinen Wagen so’n bißchen kaputtmachen. Hauptsache, er ist bis nachmittags ganz.«
    Ich seufzte und sah zur Seite, wo Peterchen saß und mich anblickte. Wir wenigstens verstanden uns.
    Und dann, wenige Tage später, als ich des Morgens mein Fenster aufstieß, sah ich oben auf dem Berg frischen Schnee. Er reichte bis zur Waldgrenze. Der Winter hatte dem Berg die Tatze aufs Haupt gelegt. Bald würde er zu uns heruntersteigen.
    Über mir wurde auch ein Fenster aufgestoßen, und der Kopf der Mama erschien.
    »Sieh mal — da oben!« sagte ich. »Wie das glitzert! Wunderbar
    — was?«
    »Mir tropft jetzt schon die Nase, wenn ich dran denke.«
    »Aber Pessimunkelchen, wir haben doch Kohlen.«
    »Kohlen! Gestern hast du dir wieder die neuen Knickerbocker total eingedreckt, als du die Kohlen ‘raufgeholt hast. Ich habe die halbe Nacht daran ‘rumgescheuert.«
    »Du hast schon ab zehn Uhr geschnarcht, aber ich breche, falls du es wünschst, trotzdem in Tränen aus.«
    »Du bist und bleibst ein Ferkel!« Fenster zu.
    Jemand kratzte mich am Bein: Cocki. Ich hockte mich nieder: »Ferkel hat sie zu mir gesagt, Dicker. Spricht so eine Mutter aus guter Familie zu ihrem erwachsenen Sohn?« Er hechelte, ging zur Tür und kratzte. Plötzlich waren auch Peter und Weffi da. Alle drängelten gegen die Tür.
    »Nanu, Kinder«, sagte ich, »habt ihr’s denn so eilig?«
    Ich band ihnen die Halsbänder um und ließ sie hinaus. Cocki watschelte jedoch nicht wie sonst zu Werneburgs hinüber. Er blieb mitten auf dem Weg stehen und hob die große Pappnase witternd in den Wind. Dann setzte er sich nach der Straße hin in Bewegung, schnüffelte dort wieder herum und wackelte weiter.
    »Cocki«, rief ich, »warte — komm zurück!« Er warf mir einen Blick zu und setzte sich in Galopp. Peter sah ihm nach und setzte sich dann auch in Trab. »Bleib du wenigstens hier!« rief ich ihm nach. Er zauderte einen Moment, dann sah er mich bedauernd an: »Tut mir leid, aber es ist wirklich sehr wichtig!« Er fegte hinter Cocki her.
    Weffi, der Hanswurst, mußte natürlich auch mitsausen und schrie Peter einige Bemerkungen ins Ohr. Peter blieb stehen, fuhr fauchend wie eine Schlange herum, packte Weffi am Ohr und beutelte ihn durch: »Du machst mich noch wahnsinnig, es ist ja nicht zum Aushalten!« Dann galoppierte er wieder, die Nase tief am Boden, hinter dem Dicken her.
    Weffi kam traurig zurück und stellte sich mit eingezogenem Schwänzchen vor die Tür. Ich holte ihn ‘rein. Er blutete und sah mich betrübt an: »Sie wollen mich nicht!«
    »Na«, sagte ich, während ich ihm den Biß auswusch, »wenn du aber auch allen in die Ohren schreist und in die Schuhe beißt und so. Mit mir kannst du’s ja machen, aber du findest nicht noch mal so ‘nen alten Esel, der sich alles von dir gefallen läßt.«
    Er seufzte.
    »Du brauchst gar nicht so zu seufzen«, sagte ich. »Die sind sicher zu so einem blöden Weib gelaufen. Da versäumst du gar nichts. So, jetzt das linke Beinchen auch kämmen. Was haben die denn davon? Sitzen vor irgendeinem Haus, verkühlen sich den Po und knurren sich an. Na, und? So, jetzt noch die Äugelchen!«
    Zum Frühstück keine Spur von Cocki und Peter. Ihre Milchnäpfe blieben unberührt, und Weffi soff sie alle beide leer, voller Stolz, Herr aller drei Näpfe zu sein und sogar den des kleinen Löwen leeren zu dürfen.
    »Möchtest du dich nicht mal um die beiden kümmern?« fragte, die Mama. »Wer weiß, wo sie sind! Sie können ja an große Hunde geraten sein und irgendwo zerbissen herumliegen! Auch kann ein Auto sie überfahren haben, sie sind doch noch gar nicht an

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