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Alle meine Schaefchen

Alle meine Schaefchen

Titel: Alle meine Schaefchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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beruhige dich ein wenig«, sagte ich freundlich zu ihr. »Das Angebot ist zwar wunderbar, aber du darfst nicht vergessen, daß wir in Shropshire leben, und Gatwick liegt in Sussex, Millionen von Kilometern entfernt. Außerdem bedenke: wenn man ins Ausland reist, muß man ‘ne Menge kleiner Dinge erledigen, wie Pässe, Fahrkarten, fremde Währung, Travellers’ Schecks und noch anderes mehr. Vielleicht wär’s möglich gewesen, wenn wir mehr Zeit gehabt hätten... aber morgen? Die Banken sind jetzt geschlossen.«
    »Du denkst immer gleich an diese Dinge und weißt alles«, erwiderte sie mit zarter Stimme. »Gleich nachdem Dorothys Freundin mir das Angebot am Telefon gemacht hatte, hab’ ich mich gefragt: >Was wird er sagen?< und ich hab’ mir eine Liste gemacht. Ich habe versucht, mich an deine Stelle zu versetzen.«
    Es war eine reine Schmeichelei, aber ich mußte zugeben, daß mir die Worte Freude machten. »Zeig mir die Liste, nur mal so...«
    Sie lag direkt neben dem Telefon, Shirley reichte sie mir, und ich überprüfte sie.
    »Hab’ ich was vergessen?«
    »Nein, ich glaub’, du hast an alles gedacht«, gab ich zu. »Eigentlich schade, daß wir so ein gutes Angebot ausschlagen müssen. Aber daran kannst du erkennen, wie unmöglich es ist, so was in so kurzer Frist zustande zu bringen. Bereits zwei Tage hätten vielleicht genügt, um alles vorzubereiten. Aber morgen?«
    »Morgen ist in Ordnung«, verkündete sie triumphierend. »Alles ist bereits erledigt. Unsere Bank hier hat sich schon mit ihrer Zweigstelle in London in Verbindung gesetzt und dort hundert Pfund Bargeld genehmigen lassen. Mehr als die Hälfte davon wird von unserer Ferienkasse gedeckt. Die Reisepässe sind gültig, und die Flugscheine liegen bei Dorothy bereit für uns zum Abholen. Die Agentur nimmt einen Scheck dafür von dir. Alles ist arrangiert! Hast du nicht eine schlaue Frau?«
    »Du bist voller Überraschungen«, versicherte ich ihr und meinte es absolut aufrichtig. Ich wußte auch, wann es aus einer Falle kein Entrinnen mehr gab.
    Thomas und John warteten, als ich wieder zu ihnen raus
    ging-
    »Fliegst du wirklich nach Spanien?« fragte mich Thomas.
    »Sieht ganz so aus. Morgen nach dem Melken.«
    Vor lauter ungebührlicher Heiterkeit fiel mein Sohn beinahe lachend vom Anhänger.
    »Dich lassen wir hier zu Haus, damit du die Arbeit machen kannst«, teilte ich ihm mit. »Deine Omi wird für dich kochen.«
    Nach dieser Information mußte er noch mehr lachen. »Paßt mir prima in’n Kram. Ich möchte nämlich vor Weihnachten zwei Wochen nach London.«
    »Du armer Teufel«, sagte Thomas zu mir, und seine Stimme war voller mitleidiger Ironie. »Du mußt Ferien machen und dich amüsieren, ob’s dir nun Spaß macht oder nicht.«
    »Bring uns eine Orange mit«, und die beiden fingen wieder an zu lachen.
     
    Ich konnte es fast nicht glauben, als das Flugzeug etwa zwei Stunden nach dem Abflug in Alicante landete, daß ich diesen Tag mit dem Melken von Kühen auf einem Bauernhof in Shropshire begonnen hatte. Mehrere Busse warteten bereits, um uns einige Kilometer durch den spanischen Sonnenschein nach Benidorm zu unserem Hotel zu fahren. Die braungebrannten Urlauber, an denen wir vorbeifuhren, sahen in ihrer bunten und fröhlichen Kleidung beinahe aus, als kämen sie von einem anderen Planeten, wenn ich vergleichsweise an Jock dachte, der am Morgen noch unsere Milchkannen oben am Weg auf seinen Laster geladen hatte.
    »Eine ganz große Menge an Milch werden wir brauchen, um für die Reise zu bezahlen«, sagte ich zu Shirley, die mit strahlenden Augen neben mir saß. »Hoffentlich geht nichts schief, solange John allein zurechtkommen muß.«
    Sie fegte den Gedanken zur Seite, als könnte unmöglich irgend etwas Widriges geschehen.
    »Dann gibt es immer noch Howard, Ellis und Thomas.«
    Als ich in meine Jackentasche griff, hatte ich unerwartet einige Brocken Kraftfutter für die Schweine in der Hand; ich konnte mir keinen Reim darauf machen, wie sie dorthin gekommen waren.
    »Sieh mal«, sagte ich zu Shirley und zeigte sie ihr. »Nehmen wir mal an, es passiert etwas, zum Beispiel wie damals, als die Sau ihren Kopf in die Gatterstreben einklemmte, glaubst du, er wüßte sich dann zu helfen?«
    Sie lachte laut auf. »Wenn er’s nicht kann, dann wirst du’s erst recht nicht können.«
    »Ich und Nick wollen noch vor dem Abendessen ins Schwimmbad!« verkündete Vicky, die genauso glücklich war wie ihre Mutter.
    »Ich werde ‘nen Kopfsprung

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