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Alle meine Schaefchen

Alle meine Schaefchen

Titel: Alle meine Schaefchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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zu machen, und bring uns ans Ziel«, sagte mein Beifahrer ohne die Miene zu verziehen. Aber das war leichter gesagt als getan. Doch schließlich bekamen die durchdrehenden Reifen wieder Halt, fuhren mit einem Satz nach vorn und schlitterten im Zickzack hin und her, aber wir kamen doch endlich voran.
    Unsere Darbietung an dem zweiten Steilhang lief ähnlich ab; aber dann hatten wir es geschafft und schossen krabbenartig auf die Hauptstraße, die zur Gastwirtschaft führte. Mit einer Persenning geschützt stand der Laster der Genossenschaft auf dem Hof. Er sah aus wie ein eingeschneiter Heuschober.
    Der Fahrer, ein hochgewachsener junger Mann mit zerzaustem Haarschopf, saß in der warmen Gaststube an der Bar und trank genüßlich einen halben Liter Bier.
    »Ich würde es nie schaffen, Mr. Holgate, meinen alten Schlitten von Laster zu Ihnen runter- und wieder raufzufahren«, sagte er entschuldigend zu mir. »Wenn ich’s versucht hätte, wäre ich mindestens mehrere Tage bei Ihnen hängengeblieben.«
    »Das Risiko lohnt sich nicht«, stimmte ich ihm zu und machte mir in Gedanken eine Notiz, für wie lange er die Dauer des Schnees einschätzte. »Wir nehmen sechs Säcke Schweinefutter und noch Futterkonzentrat für die Kühe. Sie können alles auf eine Rechnung schreiben und mir den Rest später liefern.«
    »Wenn du willst, kannst du ein paar Säcke in meiner Garage abstellen und sie dann abholen, wenn’s draußen besser wird«, meinte Griff.
    »Das bleibt nicht so, der Schnee bleibt nicht liegen, ‘s ist zu warm«, sagte plötzlich ein alter Mann mit einem Buckel, der fast bis in den offenen Kamin hineingekrochen war. Er sah beinahe so aus, als würde er mich und auch den Fahrer auf den Arm nehmen wollen.
    Jonathon und Matthew stolperten herein, um ihr Bier zum Mittag zu trinken. Sie stapften auf der Fußmatte herum, um ihre Arbeitsstiefel zu säubern, bevor sie den rotgekachelten Fußboden betraten.
    »Habt ihr’s gehört?« fragte der alte Mann. »Man hat sie in Birmingham gesehen.«
    Ich hatte nur Schweinefutter im Kopf. »Wen?«
    »Die beiden Ausreißer: Alfie Morris und Katie natürlich!« entgegnete er gereizt; meine Dummheit verdroß ihn etwas. Matthew mischte sich ein: »Der Postbote hat ihm das erzählt. Vielleicht stimmt’s auch gar nicht. Ganz sicher ist er sich nicht.«
    »Ich wünschte, du würdest davonlaufen«, entgegnete ihm Jonathon.
    Der andere grinste. »Such mir ein gutes Weib, und ich hau’ sofort ab.«
    Jonathon zog seine flache Mütze vom Kopf und schüttelte den Schnee über dem Feuer aus, wodurch die glühenden Holzscheite und Kohlen sich schwarz färbten und auszugehen drohten. Anschließend erwärmte er die Innenseite sorgfältig, und setzte sich die Mütze wieder auf. Sein Gesichtsausdruck verriet, daß er mit dem Endergebnis äußerst zufrieden war.
    »Wie sieht’s bei euch da unten aus?« fragte er mich und nahm das Bier entgegen, das Matthew für ihn ausgab.
    »Ziemlich schlimm«, antwortete ich. »Wir hatten große Mühe raufzukommen. Glaubst du, der Schnee bleibt liegen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich pappt er sich ein bis zwei Tage hier fest.«
    »Nee, bestimmt nicht, zu warm«, widersprach der alte Möchtegern-Wetterprophet vom Feuer her.
    »Von solchen Dingen verstehst du nichts, Joey. Du bist noch zu jung, um überhaupt von irgend etwas was zu verstehen, also halt den Mund«, sagte Jonathon mit Bestimmtheit zu ihm.
    »Ich sehe keinen Grund, so unverschämt zu reden«, brummte der Bucklige beleidigt und verschanzte sich hinter entrüstetem Schweigen.
     
    Die Rückfahrt den Weg hinunter war eine haarsträubende Angelegenheit trotz der besseren Straßenlage durch die vier Säcke zu je siebzig Pfund Futterkonzentrat für die Kühe und die sieben Säcke zu je sechsundfünfzig Pfund Schweinefutter. Die steilen Stellen schlitterten wir, ohne wirklich Kontrolle über das Fahrzeug zu haben, hinunter, und wegen des ununterbrochen fallenden Schnees konnten wir trotz der Scheibenwischer kaum durch die Windschutzscheibe sehen. Plötzlich tauchten vor uns die beiden Pfosten unserer Einfahrt auf. Glücklicherweise schossen wir ohne anzustoßen mitten hindurch, fuhren am Bauernhaus entlang und drehten uns beim Anhalten einmal um die eigene Achse, so daß wir am Schluß mit der Wagenschnauze wieder in die Richtung zeigten, aus der wir gerade gekommen waren. Meine Hände zitterten, und nicht nur durch die Anstrengung des Steuerns.
    Die Kinder hatten Ferien. Nick, unser

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