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Alle meine Schuhe

Alle meine Schuhe

Titel: Alle meine Schuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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du nicht abreisen?«
    Amy grinste. »Na ja, ich hatte vergessen, das hier zurückzugeben.« Sie fuhr mit den Händen über die behagliche Jacke. »Außerdem hatte ich Mitleid mit dir, weil du doch um Hilfe bei den Vorbereitungen gebeten hast. Aber jetzt frage ich mich, wie viel Unterstützung du eigentlich noch brauchst? Hier herrscht ja Hochbetrieb.«
    In der Tat waren unzählige Leute damit beschäftigt, das Zelt zu errichten, Tische aufzustellen, Blumen zu arrangieren, Parkplätze abzustecken – und sich dabei die ganze Zeit zu unterhalten und zu lachen. Amy hatte selten eine so tolle Atmosphäre erlebt.
    Jack nickte. »Viele sind seit sechs Uhr hier, um das Zelt aufzubauen. Wir haben schon eine Menge geschafft – in ein paar Stunden wird alles fertig sein. Wie findest du es?«
    Amy drehte sich um die eigene Achse und breitete die Arme aus. »Sieht klasse aus. Alice ist offenbar eine äußerst beliebte Lady«, antwortete sie und betrachtete die lachenden Gesichter der Leute. Der Anblick versetzte ihr aber auch einen wehmütigen Stich.
    »Allerdings«, stimmte Jack zu. »Sie ist für viele Leute eine gute Freundin. Ich wünschte, sie wäre jetzt hier und könnte das alles sehen. Es ist genau das, was sie früher gern getan hat: Feiern organisieren. Ständig hat sie für irgendeine Party gekocht, und es war ihr nie zu viel Arbeit. Genau das möchte ich heute Abend für sie tun. Und praktisch die ganze Stadt ist gekommen, um zu helfen.« Voller Stolz sah er Amy an. »Und du jetzt auch!«
    »Worauf wartest du dann? Sag mir, was ich tun soll!« Amy lachte.
    »Bist du sicher?«
    »Absolut!«
    Das weiße Festzelt hatte drei Seitenwände und war zum Hafen hin offen, damit der Blick auf die Boote und das Wasser frei blieb. Runde Tische mit blütenweißen Decken standen rings um eine zentrale Tanzfläche mit der Bühne am Ende. Auf der gegenüberliegenden Seite trugen etwa ein halbes Dutzend Helfer Tabletts mit Essen herein und stellten sie auf eine lange Reihe Tische. Dahinter wurde ein riesiger Grill mit Holzkohle gefüllt. Ergänzt wurde die ganze Szene vom Geruch des Meerwassers, von Stimmengewirr und dem vielen Gelächter.
    »Hey Mom, kannst du dort drüben noch Hilfe gebrauchen?«, rief Jack. Eine zierliche Frau mit kurzem blondem Bob und hübschen Lachfalten in dem lebhaften Gesicht, die im Schneidersitz auf dem Boden hockte, sah von ihrer Arbeit auf.
    »Alle mal herhören: Das hier ist Amy Marsh aus London, eine neue Freundin von Grandma und, ähm, mir.«
    Alle begrüßten sie herzlich, reichten ihr die Hand und stellten sich vor. Amy spürte das ehrliche Interesse, das die Leute ihr entgegenbrachten.
    Jacks Mutter stand auf und kam mit ausgestreckter Hand auf Amy zu. »Hallo Amy, ich bin Sarah. Willkommen bei uns.« Ihr Händedruck war herzlich und fest. »Da drüben auf der Leiter das ist Frank, Jacks Vater.« Sie zeigte auf einen Mann mit schütterem Haar, der ihr zuwinkte. »Ich habe so weit alles im Griff, aber Helen könnte deine Unterstützung gut gebrauchen.«
    Amy drehte sich um und sah, wie Sarah auf die grauhaarige Frau mit den Einkaufstaschen zeigte, der sie am Vortag am Hafen begegnet waren.
    »Hallo noch mal, Liebes. Ich bin Helen Hallyburton. Wir sind gestern gar nicht dazu gekommen, uns vorzustellen.«
    Es dauerte nicht lange und einer nach dem anderen kam vorbei, um sich mit Amy bekannt zu machen.
    »Hallo, ich bin Doris Willoughby, Alices Nachbarin von vor zwanzig Jahren …«
    »James Downey, Alices Bridge-Partner …«
    »Julie Kryzanowski, Alice hat mir Nähen beigebracht …«
    »Celia Harvey. Ist mir ein Vergnügen, Dear. Alice und ich kennen uns schon seit Ewigkeiten – fragen Sie mich irgendwann mal nach ihren wilden Jahren!«
    »Marcus Underwood vom Patchogue Lesezirkel, ich warte immer noch darauf, dass Alice und mir das gleiche Buch gefällt …«
    »Winifred Mendoza. Ich habe Alice vor dreißig Jahren ihren alten Wagen abgekauft und seither sind wir Freunde …«
    »Katie Brown. Alice hat gegenüber meiner Mom auf der anderen Straßenseite gewohnt, bevor sie nach Pleasant Shores zog. Mom vermisst ihre Gesellschaft sehr …«
    »Schafft es deine Mom, heute Abend herzukommen?«, wandte sich Jack an Katie.
    »Was für eine Frage! Ich habe noch nie eine Frau gesehen, die sich so schnell von einer Erkältung erholt hat. Sie hat sich sogar ein neues Kleid gekauft.«
    »Es ist schön, Sie alle kennenzulernen«, sagte Amy leise, überrascht von der Welle der Zuneigung für Alice Hewitt. »Und

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