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Alle Naechte wieder

Alle Naechte wieder

Titel: Alle Naechte wieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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Gelegenheit. Vielleicht, wenn dieses Tagewerk vollbracht war.
    Chloe formte einen neuen Schneeball – es musste mindestens der fünfzehnte sein – und warf ihn in hohem Bogen. Kojak schnappte ihn sich aus der Luft. Wieder blieb nichts anderes davon übrig als Schneepuder auf der Hundeschnauze. Sie hatte ihren Spaß daran und Kojak offenbar auch, denn er kauerte schon sprungbereit und wartete auf den nächsten Wurf.
    Obwohl sie den dicken Parka ihres Vaters und die Winterstiefel ihrer Mutter übergezogen hatte, war ihr kalt. Aber das war nicht das Verkehrteste. Nach dem stürmischen Intermezzo auf dem Dachboden tat ihr ein wenig Abkühlung ganz gut. Es war zwar nicht halb so gewagt gewesen wie das, was sie in manchen Nachtstunden, in denen sie eigentlich schlafen müsste, mit offenen Augen träumte, doch es hatte immerhin genügt, um sie etwas aus der Fassung zu bringen. Auf Scott hatte der Kuss ebenfalls Wirkung gezeigt, wie sie ihm deutlich hatte ansehen können. Sie hatte es auch gefühlt, als er sie an sich zog. Sollte esso weitergehen, dass sie beide dermaßen aufgeladen waren, war es eine ausgemachte Sache, dass sie irgendwann zusammen in der Horizontalen landeten.
    Sie warf den nächsten Schneeball, aber es war ein schlechter Wurf, und die weiße Kugel verschwand in der Schneedecke, wo Kojak verzweifelt nach ihr suchte. Chloe hatte Mitleid mit ihm und ließ einen weiteren Schneeball folgen.
    „Wenn es nach ihm geht, lässt er dich das den ganzen Tag machen“, hörte sie Scott hinter sich.
    „Mir macht das nichts aus.“ Sie warf einen neuen Schneeball hoch. Du liebe Güte. Selbst der bloße Klang seiner Stimme brachte sie in Wallungen. Wenigstens kühlte die Winterluft ihr Gesicht. „Es tut mir gut, mal vom Sofa herunter und an die frische Luft zu kommen.“
    „Ich schätze, ich bin fertig für heute.“
    Was wollte er damit sagen? Dass er jetzt mit Kojak in den Wagen steigen und davonfahren würde? Oder würde er den Abschied hinauszögern und sie noch einmal küssen?
    Wider Erwarten gab Kojak das Schneeballspiel auf, gesellte sich zu seinem Herrn auf die Vorderveranda und ließ sich von ihm den Kopf hinter den Ohren kraulen. Chloe drehte sich zu den beiden um. „Das Geschrei vorhin tut mir leid.“
    Scott lächelte. Von seinem Blick wurde ihr so warm wie von einem knisternden Kaminfeuer.
    „Mir tut es nicht leid.“
    Das tat ihr natürlich auch nicht leid. Was sie gesagt hatte, war mehr eine Verlegenheitsfloskel gewesen, um überhaupt irgendetwas zu sagen. Mein Gott, sie führte sich auf wie ein Teenager. Nur dass ihr in ihrer Teenagerzeit niemand begegnet war, der sie so geküsst hatte.
    Scott schob die Hände in die Hosentaschen. Offensichtlich hatte er keine Eile aufzubrechen.
    „Hast du heute Abend noch was Größeres vor?“
    „Nein. Wahrscheinlich stell ich den Fernseher an und lass im Hintergrund das Spiel der Celtics laufen, während ich etwas arbeite, und es wird wieder so enden, dass ich nur das Spiel gucke und nichts arbeite.“ Und mir dabei in allen Einzelheiten ausmale, was auf dem Dachboden alles hätte passieren können, fügte sie im Stillen hinzu.
    „Wie wäre es, wenn ich uns was zu essen besorge, und wir schauen uns das Basketballspiel zusammen an? Wir … machen uns einen gemütlichen Abend.“
    Einen gemütlichen Abend , so, so. Als sie ihm ins Gesicht sah, sprach seine Mimik eine andere Sprache. Wir machen … ein bisschen Sex, war darin zu lesen. „Ja, das gefällt mir.“ Das gefiel ihr sogar sehr. Selbst falls es wirklich nur um einen gemütlichen Abend – ohne Hintersinn – gehen sollte, was sicher nicht ganz so viel Spaß machen würde. Zeit mit Scott zu verbringen, war sie durchaus nicht abgeneigt.
    „Da wir uns nicht in einer pulsierenden Großstadt befinden, beschränkt sich die Auswahl der Gerichte allerdings auf das, was es vom Diner außer Haus gibt.“
    „Das ist okay. Ich nehme einen medium gebratenen Cheeseburger und einen extra-dicken Erdbeershake, wenn es dir nichts ausmacht.“
    „Das Spiel fängt um sieben an. Ist dir das zu spät für ein warmes Essen?“
    „Nein, das ist in Ordnung.“ Sie brauchte ihm ja nicht zu erzählen, dass sie normalerweise selten früher daran dachte, ihren Laptop zuzuklappen, um sich in der Mikrowelle ein Fertiggericht warm zu machen oder den Pizzaservice anzurufen. So glamourös war das Leben in der Großstadt nun auch nicht.
    Um zu seinem Lieferwagen zu gelangen, musste er an ihr vorbei. Sie hielt die Luft an, als er

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