Alle Naechte wieder
süß, dass ein paar Schmetterlinge in ihrem Bauch aufflatterten, falls sie sich nicht täuschte. Zwar hatte sie sich äußerlich einigermaßen im Griff, doch was ihre Reaktion auf Scott Quinn anging, diese verdammten Schmetterlinge konnte sie nicht kontrollieren.
„Du liebe Zeit. Süß “, wiederholte er und verdrehte die Augen. „Nur zur Warnung. Ich muss den Strom abschalten. Es kann anderthalb oder auch zwei Stunden dauern, bis er wieder da ist. Willst du wirklich so lange hierbleiben?“
Wohin sollte sie gehen? Mit dem Laptop auf dem Schoß im Diner zu sitzen, hatte sie keine Lust, und die Bücherei schloss montags früher. „Ich bleibe. Ich bin vorbereitet. Der Akku ist aufgeladen, ich habe eine Flasche Wasser, falls der Kaffee alle ist, und Kojak, der mir die Füße wärmt.“
Eine Stunde später begann sie dann doch zu bereuen, nicht auf seinen Vorschlag eingegangen zu sein. Zwar hatte sie die Füße warm, aber nicht die Hände. Und da auch die Pumpe nicht lief und es in der Toilette nur für eine Spülung Wasser gab, mochte sie gar nicht daran denken, wie viel Kaffee und Tee sie schon getrunken hatte. Zudem erinnerte sie jedes Frösteln an die vielen verschiedenen Möglichkeiten, wie Scott sie wärmen könnte.
Gerade als sie sich entschlossen hatte, doch zum Diner zu fahren, klingelte ihr Handy. Wie nicht anders zu erwarten, war es ihre Mutter.
„Ich habe gehört“, sagte Anna, nachdem die üblichen Höflichkeiten ausgetauscht waren, „dass Scott Quinns Lieferwagen schon ganz lange bei uns in der Auffahrt steht.“
Mist. Die neue Elektroinstallation im Haus sollte eine Überraschung sein und geheim bleiben, nicht nur deshalb, sondern auch, weil die ernst zu nehmende Gefahr bestand, dass ihr Vater, wenn er seine handwerklichen Fähigkeiten infrage gestellt sah, über Bord springen und nach Maine zurückschwimmen würde. „Ja … äh … er ist zu Besuch gekommen, Mom.“
„Aha.“ Mit diesem Aha hatte ihre Mutter ihr in früheren Jahren so manches Geständnis entlockt.
„Ja, nun. Wir verbringen ein wenig Zeit miteinander. Weißt du, man sieht sich … hin und wieder … Mehr ist das nicht.“
„Ach, das ist ja nett.“
Die Begeisterung in den Worten ihrer Mutter weckte bei Chloe Schuldgefühle, doch nun war es zu spät. Sie unterhielten sich noch ein Weilchen, bevor sie sich verabschiedeten, nicht ohne dass Chloe versprechen musste, Scott schön zu grüßen. Erst als sie die Verbindung trennte, bemerkte sie, dass er in der Tür lehnte und sie interessiert ansah. Langsam verzog er den Mund zu einem ziemlich unverschämten Grinsen.
Dann sagte er: „Das gehört sich aber gar nicht für ein braves Mädchen, die eigene Mutter so anzuschwindeln.“
Chloe wusste, sie war in Schwierigkeiten.
Auch wenn ihm klar war, dass Chloe geschwindelt hatte, um die Weihnachtsüberraschung nicht zu verderben, entschädigte ihn der Inhalt derNotlüge doch für einen harten Arbeitstag und machte Appetit auf ein bisschen mehr.
„Yup, so bin ich“, erklärte Chloe, wobei sie rot wurde, „ein ganz ungezogenes Mädchen.“
Er lachte, verstummte jedoch sofort, als sie seinen Blick nicht erwiderte. Interessant . „Der Strom ist wieder da und die Heizung läuft auch.“
„Ein Glück. Ich war drauf und dran, zum Diner zu fahren, bevor ich die ersten Frostbeulen bekomme, doch dann rief meine Mutter an.“
„Ich wüsste etwas, das dich aufwärmt“, sagte er. Neben Sex, natürlich. Heißer, schweißtreibender Sex, der uns für Tage einheizt. „Beef Stew.“
„Gehört Kochen auch zu deinem Kundendienst?“
Dass er ein Gericht zubereitete, konnte sie nicht ernsthaft wollen. Ihm in der Küche etwas beizubringen, hatte seine Mutter früh aufgegeben. „Ich? Herumbrutzeln? Nein. Aber montags ist im Diner immer Beef-Stew-Day.“
„Was soll das werden? Ein Date?“
Warum nicht . „Wenn ich ein Date mit einer Frau habe, habe ich normalerweise Besseres zu bieten als ein Beef-Stew-Special. Wir könnten uns aufwärmen und außerdem etwas zwischen die Rippen bekommen. Und du hättest deine Mutter nicht einmal richtig angeschwindelt.“ Während er sich bemühte, sich dabei so locker wie möglich zu geben, wünschte er sich sehr, sie ginge auf seinen Vorschlag ein. Nach Feierabend beim Essen mit ihr zusammenzusitzen, ganz privat, ohne förmlichen Arbeitsauftrag, das würde ihm gefallen.
Chloe langte nach unten und kraulte Kojak hinter den Ohren. „Und was ist mit ihm?“
„Der wartet im Wagen und
Weitere Kostenlose Bücher