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Alle Rache Will Ewigkeit

Alle Rache Will Ewigkeit

Titel: Alle Rache Will Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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zwei Stunden noch in Bologna war, würde sie nicht in der Zeit, die er brauchte, um ihr Büro in der Nähe der Brompton Road zu erreichen, dort sein können. Als ihm dieser Gedanke kam, schickte er die Information auch schon an Charlie weiter. Sie hatte mit Magda sprechen wollen, ohne dass Jay da war. Dies konnte die perfekte Gelegenheit für sie sein.
    Die Büroräume von 24 / 7 waren in den oberen Stockwerken eines Backsteinhauses mit Doppelfassade untergebracht. Der Eingang war eine unauffällige Tür neben einem Laden mit Designerhandtaschen im Erdgeschoss. Nick hatte irgendwo gelesen, dass Frauen im Durchschnitt im Lauf des Lebens viertausend Pfund für Handtaschen ausgeben. Als er in das Schaufenster schaute, während er wartete, bis sich jemand über die Sprechanlage meldete, begriff er ohne weiteres, wie die Summe zustande kam.
    Sein Foto auf dem Ausweis, den er der Sicherheitskamera entgegenhielt, genügte; er wurde eingelassen. Das Treppenhaus war sauber und roch frisch, der Teppichbelag war kürzlich gesaugt worden, und an den Wänden leuchteten schicke Fotos europäischer Städte. Der Empfang von 24 / 7 war genauso elegant, aparte Möbel, eine richtige Kaffeemaschine und alles sehr geräumig. Nick war beeindruckt. Er hatte in zu vielen Unternehmen hinter die Kulissen geblickt, denen es unwichtig zu sein schien, wie das Arbeitsumfeld ihrer Mitarbeiter aussah. Die Metropolitan Police konnte sich eine Scheibe von Jay Stewart abschneiden, fand er.
    Die Frau hinter dem Schreibtisch passte zu dem Raum. Sie war sehr gepflegt, ohne dass es übertrieben wirkte. Sie sah gut aus, und Nick schätzte sie auf Anfang dreißig. Ihre makellose weiße Bluse erstaunte ihn. Er schaffte es nie, so perfekt auszusehen, nicht einmal wenn er seine Hemden bügeln ließ. Er setzte sein schönstes Lächeln auf, hielt seinen Ausweis neben dem Gesicht hoch und sagte: »Detective Sergeant Nick Nicolaides.«
    Sie lächelte, aber Nick bemerkte, dass sie unruhig war. Das hatte nichts zu bedeuten. Die meisten unschuldigen Menschen ließen sich durch die Anwesenheit eines Polizisten, den sie nicht gerufen hatten, verunsichern. »Hi«, sagte sie. »Ich bin Lauren Archer. Gibt es ein Problem? Kann ich Ihnen helfen?«
    Nick war sich dessen bewusst, dass er, so wie er dastand, bedrohlich wirken mochte, und lehnte sich deshalb an die Kante eines Tisches, der an der Wand stand. »Ist schon in Ordnung, ich bin nicht gekommen, um jemanden zu verhaften, das versichere ich Ihnen. Es geht um eine etwas spekulative Vermutung«, sagte er und warf ihr ein ironisches Lächeln zu, das komplizenhaft wirken sollte. »Wir ermitteln in einem alten Fall.«
    Lauren nickte, schien aber immer noch unsicher. »Ja, und?«
    »Er geht auf das Jahr 2004 zurück, aber wir haben neue Analysen des Beweismaterials, das uns auf einen neuen Verdächtigen aufmerksam gemacht hat.« Nick log, ohne ins Stocken zu geraten. »Das Problem ist, der Typ, nach dem wir suchen, behauptet, ein Alibi zu haben.«
    Lauren zog die Stirn kraus. »Wie kann das etwas mit uns zu tun haben? 24 / 7 hatte damals noch nicht mal den Betrieb aufgenommen.«
    »Nein. Aber soweit ich weiß, war die Firma in der Entwicklungsphase. Wir haben gehört, dass Miss Macallan Stewart nicht allein daran gearbeitet hat.«
    Lauren lächelte. »Das stimmt. Anne, ihre Sekretärin, ist seit doitnow.com bei ihr angestellt.« Sie legte wieder die Stirn in Falten. »Aber was hat das mit Ihrem Fall zu tun?«
    Nick seufzte. »Es ist eine ziemlich komplizierte Geschichte. Wir können nicht genau feststellen, wann das Verbrechen geschah. Es kann irgendwann im Lauf einer bestimmten Woche passiert sein. Und der Mann, der in Frage kommt, behauptet, dass er in jener Woche ein Praktikum in Miss Macallan Stewarts Firma gemacht hat. Dass er sogar die meiste Zeit in ihrer Nähe war.«
    Laurens Augenbrauen schossen in die Höhe. »Das klingt nicht nach Jay«, sagte sie. »Sie hasst es, wenn ihr jemand über die Schulter schaut.«
    »Sehen Sie? Damit helfen Sie mir bereits. Ich frage mich – glauben Sie, dass Anne Unterlagen haben könnte, was Jay tatsächlich in der entsprechenden Woche getan hat? Einen alten Terminkalender oder so?«
    »Warten Sie einen Moment. Ich sage ihr Bescheid.« Lauren nahm den Hörer. »Anne? Ich habe einen Polizeibeamten hier, er hat eine Frage zu Jays Terminplan … Nein, nicht diese Woche. Schon vor einer Weile. Kannst du mal rauskommen?« Sie legte auf. Diesmal war ihr Lächeln rückhaltlos, sie hatte

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