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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Hände gestikulierten unsicher, während er nach den passenden Worten suchte.
    Dr. Calvin flüsterte: »Ich glaube, ich verstehe, was du meinst.«
    »Ich kann Gedanken lesen, nicht wahr?« fuhr der Robot fort. »Und Sie machen sich gar keine Vorstellung, wie kompliziert solche Gedanken sind. Ich kann nur ganz wenige verstehen, weil ich selbst ja so wenig mit dieser Art von Denken gemein habe – aber ich versuche mein Bestes, und dabei hilft mir das Lesen von Romanen.«
    »Das stimmt schon. Nur fürchte ich, daß, wenn du einmal die ganzen haarsträubenden Gefühlserlebnisse unserer Gegenwartsromane genossen hast« – ihre Stimme hatte einen eigenartigen Klang von Bitterkeit – »du wirkliche Gefühle und Gedanken ziemlich langweilig und farblos finden wirst.«
    »Aber das stimmt ja gar nicht.«
    Die plötzliche Kraft, die in dieser Antwort lag, ließ Dr. Calvin aufspringen. Sie spürte, daß sie errötete, und dachte verzweifelt: Er muß es wissen.
    Herbie sank in sich zusammen. Mit leiser Stimme, in der nichts mehr von dem metallischen Timbre zu hören war, murmelte er: »Aber natürlich weiß ich das, Dr. Calvin. Sie denken ja dauernd daran. So muß ich es doch wissen.«
    Ihr Gesicht wurde hart. »Hast du – es irgend jemand erzählt?«
    »Selbstverständlich nicht.« Dies kam mit ehrlicher Überraschung her aus. »Keiner hat mich doch danach gefragt.«
    »Nun, so glaubst du wohl, daß ich eine Närrin bin?«
    »Nein. Es ist eine normale Regung.«
    »Vielleicht ist sie gerade deshalb so töricht.« Die Sehnsucht, die in ihrer Stimme lag, war stärker als alles andere, und für einen Augenblick wurde sie ganz und gar von ihrer Weiblichkeit beherrscht. »Ich bin ja nicht das, was man – hübsch nennen würde.«
    »Wenn Sie ausschließlich körperliches Hübschsein meinen, so kann ich darüber kein Urteil abgeben. Auf alle Fälle weiß ich, daß es ja noch andere Dinge gibt, die einen Menschen anziehend machen.«
    »Noch bin ich jung.« Dr. Calvin hatte die Worte des Robots kaum gehört.
    »Sie sind noch nicht einmal vierzig.« Ein ängstliches Drängen war in des Robots Stimme deutlich hörbar.
    »Achtunddreißig, wenn man die Jahre zählt … aber eine verschrumpfte Sechzigerin, wenn es sich um meine gefühlsmäßige Einstellung der Welt gegenüber handelt. Bin ich vielleicht umsonst Psychologin?«
    Bitter und atemlos fuhr sie fort: »Und er ist kaum fünfunddreißig und noch jünger, wenn man sein Äußeres und die Art seines Handelns betrachtet. Glaubst du vielleicht, er kann jemals was anderes in mir sehen als … als was ich eben bin?«
    »Sie sind jung.« Herbies stählerne Faust krachte auf den mit einem Kunststoff überzogenen Tisch. »Hören Sie mich an!«
    Aber Susan Calvin fuhr jetzt auf ihn los, und der quälende Schmerz in ihren Augen verwandelte sich in ein wildes Feuer. »Warum sollte ich? Was weißt denn du von all dem – du – du … du Maschine. Für dich bin ich einfach ein sonderbares Exemplar einer bestimmten Rasse … ein interessanter Käfer mit einem eigenartigen Gehirn, das vor dir ausgebreitet daliegt, damit du es studieren kannst. Bin ich nicht ein recht feines Muster einer enttäuschten Frau? Fast so gut, wie es in deinen Büchern geschildert wird!« Ihre Stimme ging in einem trockenen Schluchzen unter.
    Der Robot schien sich vor ihrem Ausbruch zu ducken. Bittend schüttelte er den Kopf. »Würden Sie mir nicht vielleicht doch zuhören? Bitte! Ich könnte Ihnen helfen, wenn Sie es nur erlaubten.«
    »Wie?« Ihre Lippen kräuselten sich. »Mit gutem Rat?«
    »Nein, das meine ich gar nicht … sondern einfach, weil ich doch weiß, was andere Menschen denken … zum Beispiel auch, was Milton Ashe denkt.«
    Eine lange Stille folgte. Susan Calvin hatte die Augen gesenkt.
    »Ich will nicht wissen, was er denkt«, flüsterte sie.
    »Ich glaube aber, daß Sie es wissen sollten!«
    Ihr Kopf blieb nach vorne geneigt, aber ihr Atem kam jetzt schneller. »Du redest Unsinn«, sagte sie.
    »Warum sollte ich das tun? Ich versuche zu helfen. Milton Ashes Gedanken über Sie …« Er machte eine Pause.
    Und dann hob die Psychologin den Kopf. »Nun?«
    Der Robot sagte gelassen: »Er liebt Sie.«
    Eine ganze Minute lang sagte Susan Calvin nichts. Sie starrte einfach vor sich hin. Dann: »Du irrst dich. Du mußt dich irren. Warum sollte er mich lieben?«
    »Aber er tut es. So etwas kann man nicht verbergen – zum mindesten nicht vor mir.«
    »Aber ich bin so … so …«, stotterte sie, und dann brach

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