Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
erinnern.«
    Offenbar ging in Black ein innerer Kampf vor sich. Dann sagte er trotzig: »Genau habe ich mich noch anders ausgedrückt. Ich habe gesagt: ›Hau ab, verlier dich irgendwo!‹ «
    Bogert lachte kurz auf. »Und genau das hat er getan, was?«
    Aber Calvin war noch nicht fertig. Einschmeichelnd sagte sie: »Nun bekommen wir endlich Resultate, Mr. Black. Wichtig aber sind die genauen Einzelheiten. Um hinterher die Handlungsweise eines Robots verstehen zu können, ist jedes Wort wichtig, das gesprochen wurde, jede Geste, jede Betonung. Es kann doch wohl kaum möglich sein, daß Sie lediglich diese fünf Worte gesagt haben. Wie Sie selbst sagen, befanden Sie sich in miserabler Laune. Vielleicht haben Sie sich noch etwas kräftiger ausgedrückt, was?«
    Der junge Mann errötete wieder. »Ja ja … vielleicht habe ich das auch noch mit ein paar Schimpfnamen belegt.«
    »Was für Schimpfnamen?«
    »Ach, ganz genau weiß ich das nicht mehr. Überdies könnte ich sie vor Ihnen doch nicht wiederholen.«
    »Ich möchte bitten, daß Sie so genau wie möglich wiederholen, was Sie an jenem Morgen sagten und – was fast noch wichtiger ist – daß Sie es genau in dem Ton tun, den Sie damals gebrauchten.«
    Black schluckte. »Ich sagte …« Seine Stimme versagte. Dann machte er einen neuen Versuch. »Ich sagte …«
    Und dann sog er eine ganze Menge Luft ein, und danach sprudelte er das, was er damals gesagt hatte, in einer langen Folge von Worten heraus.
    Nur eine ganz feine Röte verriet, daß die Robotpsychologin irgend etwas empfand. Sie sagte: »Ich bin mir über die Bedeutung der meisten Worte, die Sie gebrauchten, im klaren. Ich nehme an, daß diejenigen, die ich nicht kenne, die gleiche abschätzige Bedeutung haben wie die anderen. Und zu alledem sagten Sie ihm, er solle abhauen, solle sich verlieren.«
    »Das meinte ich natürlich nur bildlich.«
    »Darüber bin ich mir im klaren. Ich bin sicher, daß deswegen kein Disziplinarverfahren gegen Sie eröffnet werden wird.« Sie warf dem General einen fragenden Blick zu, der zustimmend nickte.
    »Sie können jetzt gehen, Mr. Black. Ich danke Ihnen für Ihre Mitarbeit.«
    Susan Calvin brauchte fünf Stunden, um die dreiundsechzig Robots zu verhören. Es waren dies fünf Stunden ewiger Wiederholungen. Und alles wurde von einem versteckten Aufnahmegerät festgehalten.
    Als sie schließlich fertig war, hatte die Psychologin ein Gefühl, als sei alle Lebenskraft aus ihr entwichen.
    Bogert wartete auf sie. Erwartungsvoll schaute er sie an, während sie die Drahtspule des Aufnahmeapparates erschöpft auf sein Pult fallen ließ.
    Sie schüttelte den Kopf. »Alle dreiundsechzig schienen mir ein und derselbe Robot zu sein. Ich könnte nicht sagen …«
    Er unterbrach sie. »Natürlich nicht. Nach dem Gehör allein war das ja auch unmöglich, Susan. Wie wär’s, wenn wir die Bandaufnahme hier einmal analysierten.«
    Selbst in gewöhnlichen Fällen ist die mathematische Interpretation verbaler Robotreaktionen einer der kompliziertesten Zweige der Robotanalyse. Hierfür ist ein ganzer Stab gutausgebildeter Techniker erforderlich sowie die Hilfe kompliziertester Rechenmaschinen. Bogert wußte das, und nachdem er jede einzelne Aufnahme angehört und sich Listen von Wortabweichungen und Kurven über Antwortpausen gemacht hatte, räumte er diese Tatsache auch ein, ohne sich allerdings seinen tiefen inneren Ärger anmerken zu lassen.
    »Hier zeigen sich keinerlei Anomalien, Susan. Die Wortvariationen sowie die Zeitreaktionen liegen innerhalb der Grenzen gewöhnlicher Häufigkeitsgruppierungen. Wir benötigen feinere Methoden.«
    Mit ungeduldiger Geste brachte Dr. Calvin ihn zum Verstummen. »Ich bitte Sie, Peter. Hier handelt es sich nicht um eines Ihrer hübschen Laboratoriumsprobleme. Können wir nicht den modifizierten ›Nestors‹ durch irgendeinen groben Unterschied, der für das nackte Auge erkennbar ist, determinieren – durch einen Unterschied, über den es überhaupt keinen Zweifel geben kann – ich sage, können wir das nicht, dann ist alles aus. Die Gefahr eines Irrtums, durch den der Richtige uns entkommen könnte, ist viel zu groß. Es genügt nicht, eine winzige Abweichung in einer Kurve festzustellen. Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, daß ich, wenn ich nichts in die Hand bekomme als eine derartige minimale Differenz, alle vernichten lasse, nur um ganz sicher zu sein. Haben Sie schon mal mit den anderen modifizierten ›Nestors‹ gesprochen?«
    »Jawohl, das habe

Weitere Kostenlose Bücher