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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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fugenloses Metall.
    Powell seufzte. »Alles automatisch. Ich habe mich in meinem Leben noch nie so hilflos gefühlt.«
    Fünfzehn Minuten später befanden sie sich wieder in dem Raum mit dem Glasfenster und starrten sich gegenseitig an.
    Bedrückt wandte Powell den Kopf und schaute auf die Skala. Noch immer lautete die Einteilung »Parsek«, und noch immer war die Zahl »1000000«. Und noch immer stand der Zeiger auf Null.

    Im Privatbüro der United States Robots and Mechanical Men Corporation sagte Alfred Lanning erschöpft: »Sie antworten nicht. Wir haben jede Wellenlänge ausprobiert.« Er wandte sich an Dr. Calvin. »Und das ›Gehirn‹ will noch immer nichts sagen?«
    »Das ›Gehirn‹ gibt zu, daß es das Fahrzeug ganz allein und vollständig kontrolliert. Das ›Gehirn‹ ist absolut optimistisch hinsichtlich der Sicherheit unserer beiden Leute, gibt aber keine Einzelheiten. Ich wage nicht darauf zu bestehen. Das Zentrum der ganzen Störung scheint aber ganz woanders zu liegen, nämlich im Prinzip interstellaren Reisens überhaupt. Das ›Gehirn‹ lachte, als ich das Thema zur Sprache brachte. Es gibt noch andere Anzeichen – aber dieses Lachen ist bis jetzt der einzige wirklich ganz deutliche Anhaltspunkt für eine eindeutig vorhandene Anomalie.«
    Sie schaute die anderen an. »Ich meine Hysterie. Ich habe sofort das Thema gewechselt, und ich hoffe, ich habe mit dessen Erwähnung keinen Schaden angerichtet. Immerhin habe ich jetzt einen Fingerzeig. Mit Hysterie kann ich fertig werden. Geben Sie mir zwölf Stunden Zeit. Kann ich das ›Gehirn‹ sozusagen wieder normal machen, so wird es das Fahrzeug zurückbringen.«
    Bogert schien plötzlich von einer Idee gepackt. »Die interstellare Reise! Die Daten für den Motor hat uns das ›Gehirn‹ gegeben. Mein Gott … mir ist gerade ein Gedanke gekommen. Die interstellare Reise oder besser – wenn Sie wollen – der interstellare Sprung geschieht nicht ohne Zeitverlust – nicht, solange Licht eine endliche Geschwindigkeit besitzt. Leben kann nicht existieren – Masse und Energie können es nicht in der Raumfaltung. Ich weiß nicht, wie es dort ist – aber ich weiß, daß ich recht habe. Und daran ist der Robot der Consolidated zugrunde gegangen.«

    Donovan fühlte sich so hohlwangig, wie er aussah. »Erst fünf Tage?«
    »Erst fünf Tage. Ich bin ganz sicher.«
    Donovan sah ihn verzweifelt an. Die Sterne draußen waren vertraut und doch fremd, die Wände kalt, die Lichter unbarmherzig grell, und außerdem konnte Donovan den Geschmack von Bohnen nicht los werden.
    »Ich brauche ein Bad«, sagte er.
    »Ich auch«, sagte Powell. »Aber du mußt schon in Milch baden, und dann haben wir nichts mehr zu trinken.«
    »Irgendwann haben wir sowieso nichts mehr zu trinken«, jammerte Donovan. »Wo werden wir eigentlich landen?«
    »Frag mich was Leichteres. Vielleicht geht’s immer weiter. Wenigstens der Staub unserer Skelette – sag mal, ist unser Tod nicht die Ursache für den Zusammenbruch des ›Gehirns‹?«
    Donovan sagte, den Rücken dem anderen zugewandt: »Greg, ich habe darüber nachgedacht. Die Situation ist ziemlich verzweifelt. Wir können nicht viel tun – außer herumzulaufen und mit uns selber zu reden. Aber seitdem die Lichter wieder heller brennen, habe ich ein ganz komisches Gefühl.«
    Stille. Dann kam Powells Stimme: »Ich auch. Spürst du irgendeine Vibration?« wollte er wissen.
    »Ja. Was kann das sein, Greg?«
    Powell strich sich langsam den Schnurrbart. »Es könnten die Motoren sein. Ich kann kaum atmen. Ich kann nicht still sitzen.«
    »Vielleicht machen sie sich bereit.«
    »Wozu?«
    »Zum interstellaren Sprung. Weiß der Teufel, wie sich das anfühlt.«
    Aus irgendeinem Grunde hatte man das Gefühl, daß man sich in der Nähe einer Maschine befand, die Kräfte sammelte, Energie aufspeicherte für einen mächtigen Sprung, sich zitternd immer höher hinaufschraubte auf der Skala ihrer Stärke.
    Es kam mit ungeheurer Plötzlichkeit. Man empfand einen scharfen Schmerz. Powell richtete sich halb aus seinem Stuhl auf. Sein Blick fiel auf Donovan, und dann wurde ihm schwarz vor den Augen, während Donovans dünner Schrei laut wurde und dann verklang. Etwas wand sich in ihm und kämpfte gegen eine immer wachsende Schicht von Eis.
    Etwas brach los und tanzte in einem feurigen Leuchten von Licht und Schmerz. Es fiel – und tanzte – und fiel kopfüber – in die Stille.
    Es war der Tod!
    Es war eine Welt ohne jede Bewegung und ohne

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