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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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»Dann werden wir einmal untersuchen, wie die Eingeweide des Herrn Byerley aussehen.«
    Lanning wandte sich, als sie allein waren, ungeduldig Susan Calvin zu. »Warum bestehen Sie darauf, zu …«
    Sie unterbrach ihn scharf und fast augenblicklich. »Was wollen Sie haben – die Wahrheit oder meine Abdankung? Ich werde mich für Sie zu keiner Lüge hergeben. Die Firma kann schon für sich selber sorgen. Verwandeln Sie sich doch nicht plötzlich in einen Feigling.«
    »Und was geschieht«, sagte Lanning, »wenn er Byerley öffnet und Räder und Getriebe herausfallen? Was dann?«
    »Er wird Byerley nicht öffnen«, sagte Calvin verachtungsvoll. »Byerley ist zum mindesten ebenso schlau wie Quinn.«
    Die Neuigkeit wurde eine Woche, ehe Byerley aufgestellt werden sollte, in der Stadt bekannt.
    Alles wurde eigentlich nur dadurch so schlimm, daß am Tage, nachdem Byerley ohne inneren Schwung und Überzeugung aufgestellt worden war, eine Zeitung des Resumé eines Interviews mit Dr. Susan Calvin, »der weltbekannten Kapazität auf dem Felde der Robotpsychologie und der Positronik«, veröffentlichte.
    Was folgte, kann man am besten damit beschreiben, daß man sagte: »Die Hölle brach los.«
    Auf etwas Derartiges hatten die Fundamentalisten längst gewartet. Sie waren keine politische Partei und brauchten keine neuen Gründe, um Roboter und Robothersteller zu verabscheuen. Ein Anlaß aber wie die Anklage Quinns und die Analyse Calvins brachten sie dazu, ihre Einstellung recht hörbar werden zu lassen.
    Die ungeheure Fabrikanlage der U. S. Robots wurde Tag und Nacht von bewaffnetem Werkschutz überwacht. Die Firma bereitete sich auf einen richtigen Krieg vor.
    Draußen vor dem Hause Byerleys warteten hinter einer Reihe grimmiger Polizisten traditionsgemäß die Reporter und Fotografen.
    Ein umständlicher kleiner Kerl näherte sich. Vor sich ausgestreckt hielt er ein eng bedrucktes Schriftstück. »Dies, Mr. Byerley, ist eine einstweilige Verfügung des Gerichtes, die mich ermächtigt, dieses Haus nach illegalen mechanischen Männern oder Robotern jeder Art zu durchsuchen …«
    Byerley erhob sich und nahm das Papier in die Hand. Gleichgültig betrachtete er es und lächelte, als er es zurückgab. »In Ordnung. Fangen Sie ruhig an! Mrs. Hoppen«, sagte er zu seiner Haushälterin, die zögernd in der Tür erschien, »bitte begleiten Sie die Herren und helfen Sie ihnen, wenn nötig!«
    Der kleine Mann, der Harroway hieß, war unverkennbar errötet. Seine Augen wichen denen Byerleys konstant aus. »Kommt!« murmelte er den beiden Polizisten zu.
    In zehn Minuten war er zurück.
    »Fertig?« fragte Byerley im Tone eines Mannes, der weder an der Frage noch an deren Beantwortung ein besonderes Interesse hat.
    »Unsere Instruktionen gehen dahin, dieses Haus sehr gründlich zu durchsuchen.«
    »Und haben Sie das nicht getan?«
    »Man hat uns genau gesagt, wonach wir suchen sollen.«
    »Na, und?«
    »Kurz, Mr. Byerley, um es ganz geradeheraus zu sagen, man hat uns aufgetragen, Sie persönlich zu durchsuchen.«
    »Mich?« sagte der Staatsanwalt mit einem immer vergnügter werdenden Lächeln. »Und wie wollen Sie das anstellen?«
    »Wir haben einen Durchdringungsstrahler dabei …«
    »Dann soll also mit anderen Worten eine Röntgenaufnahme von mir gemacht werden, was? Sind Sie dazu ermächtigt?«
    »Sie haben ja den Haussuchungsbefehl gesehen.«
    »Würden Sie mir diesen bitte nochmals zeigen?«
    Harroway, dessen Stirn tropfnaß war, gab Byerley das Papier ein zweitesmal.
    Byerley sagte gemessen: »Ich lese hier wörtlich folgendes: ›Das Wohnhaus 355 Willow Grove in Evanston, Eigentümer Stephen Allen Byerley, sowie eine etwa dazugehörige Garage, Vorratshaus oder irgendwelche andere Einrichtungen oder Gebäude, die zu diesem Hause gehören, sowie das gesamte Gelände und so weiter und so weiter sind zu durchsuchen!‹ Das ist durchaus in Ordnung. Aber diese Anordnung besagt absolut nichts über eine eventuelle Durchsuchung meines Inneren. Ich bin kein Teil des Hauses. Wenn Sie denken, ich hätte vielleicht einen Robot in der Tasche, können Sie meine Kleidung durchsuchen, aber sonst nichts.«
    Harroway sagte, wiederum leicht errötend: »Ich habe das Recht, die Möbel in Ihrem Hause zu durchsuchen, sowie alles andere, was ich sonst in Ihrem Hause finde! Unter anderem fand ich Sie persönlich hier, oder nicht?«
    »Sehr gut beobachtet. Ich bin hier, aber ich bin kein Möbelstück. Würden Sie mich durchsuchen, so würden Sie damit das

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