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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sind unwichtig. Sie bedeuten aber für einen solch armen Krüppel einen harmlosen und interessanten Zeitvertreib. Ich stehe ihm natürlich – wie Sie wohl verstehen werden – wo ich nur kann, hilfreich zur Seite.«
    »Ich verstehe ganz genau. Und was weiß dieser – Lehrer – über die Herstellung von Robotern?«
    »Ich kann nur sehr schwer seine Kenntnisse beurteilen auf einem Gebiet, mit dem ich selber völlig unvertraut bin.«
    »Er wäre wohl nicht in der Lage, sich positronische Gehirne zu beschaffen?«
    »Fragen Sie doch hierüber Ihre Freunde bei der U. S. Robots. Die müssen das doch wissen.«
    »Ich mache es kurz, Byerley. Ihr verkrüppelter Lehrer ist
    der wirkliche Stephen Byerley. Sie sind eine Robotschöpfung. Wir können das beweisen. Er erlitt jenen Autounfall, nicht Sie. Es wird ja wohl Mittel und Wege geben, um die betreffenden Akten zu prüfen.«
    »Tatsächlich? Dann tun Sie das doch! Meine besten Wünsche begleiten Sie.«
    Eine mäßig lange Pause folgte. Dann neigte Quinn sich nach vorne, so daß sein Gesicht auf dem Fernsehschirm sich ausdehnte und die feinen Linien auf seiner Stirn sichtbar wurden. »Byerley, warum machen Sie weiter? Sie können nicht gewählt werden. Meinen Sie denn nicht, daß allein die Tatsache, daß Sie überhaupt keinen Versuch gemacht haben, den Robotvorwurf zu widerlegen, genügt, um die Leute davon zu überzeugen, daß Sie ein Robot sind?«
    »Keineswegs. Ich sehe lediglich, daß ich, anstatt ein ziemlich unbekannter Anwalt zu sein, nunmehr zu einer weltbekannten Figur geworden bin. Sie haben mir große Propagandadienste erwiesen.«
    »Aber Sie sind doch ein Robot.«
    »Das hat man behauptet, aber nicht bewiesen.«
    »Für die Wählerschaft genügen unsere Beweise.«
    »Dann ruhen Sie sich doch aus! Sie haben gesiegt.«
    »Leben Sie wohl!« Und zum erstenmal war wirklicher Haß in Quinns Stimme. Der Fernsehschirm wurde dunkel.
    »Leben Sie wohl!« sagte Byerley unberührt zu dem leeren Schirm.
    Eine Woche vor der Wahl brachte Byerley seinen »Lehrer« zurück. Sein Luftautomobil landete schnell in einem unbekannten Teil der Stadt.
    »Du bleibst hier, bis die Wahl vorüber ist«, sagte Byerley zu ihm. »Es ist besser, du bist aus dem Weg, sollte die Sache schiefgehen.«
    Die heisere Stimme, die sich nur mit Mühe Johns verzerrtem Munde entrang, klang besorgt. »Besteht Gefahr von Gewaltanwendung?«
    »Die Fundamentalisten drohen damit, und so glaube ich, daß eine gewisse derartige Möglichkeit besteht. In Wirklichkeit aber erwarte ich, daß alles glattgeht. Die Fundies besitzen keine wirkliche Macht. Es macht dir doch nichts aus, hierzubleiben, wie? Ich bitte dich darum. Ich würde sehr behindert sein, müßte ich mir auch um dich noch Sorgen machen.«
    »Ich bleibe schon.«
    »Paß auf dich auf … und schalte morgen den Fernsehapparat ein.« Byerley drückte die zerfurchte Hand, die eine Weile in der seinen verblieb.

    Lentons Stirn war voller Falten – ein Spiegelbild seiner inneren Spannung. Er hatte die nicht sehr beneidenswerte Aufgabe, Byerleys Wahlkampagne zu lenken. Dieser Wahlkampf war wirklich nicht das Übliche. Wann war es jemals vorgekommen, daß ein Kandidat sich weigerte, seine Strategie bekanntzugeben und es gleichzeitig ablehnte, die Pläne seines Managers zu akzeptieren?
    »Sie können nicht gewinnen.« Es war sein Lieblingssatz geworden. Er warf sich sozusagen auf die Knie vor dem Staatsanwalt, der im Augenblick gerade seine Zeit damit zubrachte, seine mit Schreibmaschine geschriebene Rede durchzublättern.
    »Legen Sie das mal weg, Steve! Ich sage Ihnen, dieser Mob ist von den Fundies organisiert. Man wird Sie nicht sprechen lassen. Viel wahrscheinlicher werden Sie gesteinigt werden. Warum müssen Sie persönlich vor einer Menschenmenge sprechen? Weshalb übertragen wir die ganze Sache nicht einfach über einen Fernsehsender?«
    »Sie wollen doch, daß ich die Wahlkampagne gewinne, oder nicht?« fragte Byerley mit milder Stimme.
    »Die Kampagne gewinnen! Sie werden sie nicht gewinnen, Steve. Ich versuche Ihr Leben zu retten, Steve.«
    »Ach – dafür besteht keine Gefahr.«
    Byerley schaute auf die Uhr. »In ungefähr fünf Minuten …«

    Die Menge füllte einen durch Seile abgesperrten Platz der Stadt. Byerley mußte lächeln.
    In der Menge selbst aber gab es nichts, worüber man hätte lächeln können. Banner und Transparente wandten sich in jeder erdenklichen Form gegen sein angebliches Robottum. Fast greifbar lag die Feindschaft der

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