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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sie dem Aufsichtsrat vorführte und sie Probleme lösen ließ. Keine mathematischen Probleme, das konnte jeder x-beliebige Robot; Probleme, die absichtlich irreführend, aber nicht falsch dargestellt waren.
    »Dazu gehört im Grunde nicht viel«, sagte Bogert anschließend.
    »Natürlich nicht«, sagte Madarian. »Für Jane-4 war das ein Pappenstiel, aber etwas mußte ich ihnen doch demonstrieren, oder vielleicht nicht?«
    »Wissen Sie eigentlich, wieviel wir bisher schon ausgegeben haben?«
    »Bitte, Peter, lassen Sie mich damit zufrieden. Wissen Sie, wie sehr es sich bereits bezahlt gemacht hat? Diese Dinge lassen sich nicht in einem Vakuum erledigen. Seit über drei Jahren schufte ich wie ein Idiot, falls Sie das interessiert, und es war die Hölle für mich, aber ich habe dabei neue Berechnungstechniken entwickelt, die uns in Zukunft bei jedem neuen Modell eines positronischen Gehirns wenigstens fünfzigtausend Dollar sparen. Habe ich recht oder vielleicht nicht?«
    »Tja …«
    »Tjaen Sie mir keine Tjas. Es ist eine Tatsache. Außerdem habe ich für meine Person das bestimmte Gefühl, daß das n-dimensionale Kalkül der Unsicherheit auch sonstwo anwendbar ist, wenn man mit genügend Scharfsinn herausfindet, wo. Und meine Jane-Roboter werden es herausfinden. Wenn ich erst einmal das erreicht habe, was mir vorschwebt, wird sich die JN-Serie innerhalb von fünf Jahren selbst bezahlt machen, selbst wenn wir das, was wir bisher investiert haben, verdreifachen.«
    »Was meinen Sie mit ›vorschweben‹?« fragte Bogert. »Welchen Fehler hat denn Jane-4?«
    »Keinen. Oder nur einen geringfügigen. Sie ist okay, aber sie kann noch verbessert werden, und ich beabsichtige, es zu tun. Ich ahnte bereits beim Entwurf, welchen Weg ich einschlagen muß. Und jetzt, wo ich sie getestet habe, weiß ich es mit Sicherheit. Ich erreiche mein Ziel.«
    Jane-5 war perfekt. Madarian brauchte ein gutes Jahr zu ihrer Fertigstellung, und das ohne Vorbehalte; er war hundertprozentig zuversichtlich.
    Jane-5 war kleiner als der Durchschnittsrobot und dünner. Obwohl ihr jegliches weibliche Attribut fehlte und sie keine Karikatur wie Jane-1 war, hatte sie eine eindeutig feminine Ausstrahlung.
    »Es ist die Art, wie sie steht«, meinte Bogert.
    Die Haltung ihrer Arme war graziös, und wenn sie sich drehte, wirkte der Torso irgendwie geschwungen.
    »Sie müssen sie erst einmal sprechen hören«, sagte Madarian. »Wie fühlst du dich, Jane?«
    »Bei bester Gesundheit, vielen Dank«, sagte Jane-5, und die Stimme war genau die einer Frau; sie war lieblich und fast verwirrend einschmeichelnd.
    »Was soll das denn?« fragte Bogert erstaunt und runzelte die Stirn.
    »Die Stimme ist psychologisch gesehen wichtig«, sagte Madarian. »Ich möchte, daß man sie für eine Frau hält, sie wie eine Frau behandelt und ihr die jeweiligen Dinge erklärt.«
    »Was heißt man ?«
    Madarian steckte die Hände in die Taschen und sah Bogert nachdenklich an. »Ich möchte, daß für Jane und mich ein Besuch in Flagstaff arrangiert wird.«
    Bogert mußte feststellen, daß Madarian nicht von Jane5, sondern lediglich von Jane sprach. Diesmal gab es keine Seriennummer für ihn. Sie war eben Jane. Die Jane.
    »In Flagstaff?« fragte er. »Wieso denn das?«
    »Weil Flagstaff das Weltzentrum für Allgemeine Planetologie ist, oder etwa nicht? Dort beobachten sie die Sterne und versuchen zu berechnen, welcher Planet möglicherweise bewohnbar sein könnte.«
    »Das weiß ich auch, aber Flagstaff ist auf der Erde.«
    »Was Sie nicht sagen …«
    »Jede räumliche Veränderung von Robotern wird auf der Erde streng überwacht. Eine Notwendigkeit besteht nicht. Stellen Sie meinetwegen eine ganze Bibliothek von Büchern über Allgemeine Planetologie hier auf und lassen Sie Jane den Inhalt an Ort und Stelle absorbieren.«
    »Nein! Begreifen Sie endlich, Peter, daß Jane kein gewöhnlicher logischer Robot, sondern ein intuitiver Robot ist.«
    »Folglich?«
    »Folglich können wir nicht wissen, was sie benötigt, was sie gebrauchen kann und was sie in Gang bringt. Wir können jeden Robot, der hier hergestellt worden ist, Bücher lesen lassen, aber Bücher beinhalten starre Daten und sind außerdem überholt. Jane braucht lebende Information, sie muß den Klang der Stimmen hören, sie braucht Anregungen, muß sogar mit völlig bedeutungslosen Dingen konfrontiert werden. Wie, zum Teufel, sollen wir wissen, wie oder wann es in ihrem Innern klick-klick macht und alles Struktur annimmt?

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