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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Erdenstärke tonnenschwere Lasten zu heben. Als Ausgleich für die höhere Schwerkraft des Jupiter waren ihre Reflexe um ein Vielfaches schneller, als es auf der Erde nötig gewesen wäre. Vor allem aber hatte man sie aus einer speziellen Beryllium-Iridium-Bronze Legierung hergestellt, die nicht nur gegen alle bisher bekannten zersetzenden Wirkungsstoffe immun war, sondern auch jeglichem zerstörerischen Einfluß, der unterhalb des Potentials eines Tausend-Megatonnen-Atomsprengkopfes lag, widerstand, gleichgültig unter welchen Bedingungen.
    Um es kurz zu machen: Sie waren praktisch unzerstörbar und von einer derart überwältigenden Stärke, daß sie die ersten und bisher einzigen Roboter waren, denen die Techniker der US-Robot Company keinen der sonst üblichen Spitznamen an die Seriennummer anzuhängen gewagt hatten. Ein vielversprechender junger Wissenschaftler hatte zwar »Sissy Eins, Zwei und Drei« vorgeschlagen, aber nur mit gedämpfter Stimme, und er war nie mehr auf seinen Vorschlag zurückgekommen.
    Die letzten Stunden ihrer Wartezeit verbrachten die Roboter mit einer angeregten Diskussion über die Möglichkeiten, das Äußere eines Jupiterbewohners exakt und angemessen zu beschreiben. ZZ Eins hatte vermerkt, daß sie Tentakel besaßen und auch ihren radialsymmetrischen Bau erwähnt – aber viel weiter war er nicht gekommen. So sehr sich Zwei und Drei bemühten, auch sie vermochten nicht wesentlich mehr zu dem Problem beizusteuern.
    »Man kann nichts genau beschreiben«, dozierte Drei schließlich, »ohne ein Bezugssystem zu haben. Diese Wesen aber gleichen nichts, was uns bekannt ist, sie liegen völlig außerhalb der positronischen Bahnen unserer Gehirne. Es ist genauso, als wolle man einem Roboter, der nicht auf Gammastrahlen programmiert ist, klarzumachen versuchen, was ein Gammastrahl ist.«
    Gerade in diesem Moment ließ das Sperrfeuer merklich nach, und die Roboter wandten ihre Aufmerksamkeit wieder den Jupiteranern zu.
    Eine Gruppe von ihnen näherte sich dem Schiff in einer seltsamen, völlig unregelmäßigen Fortbewegungsart, deren genaues Prinzip keine noch so aufmerksame Beobachtung zu enträtseln vermocht hätte. Der Gebrauch, den sie dabei von ihren Tentakeln machten, war äußerst ungewöhnlich. Eben noch schien ihr ganzer Organismus mühsam dahinzukriechen, doch schon im nächsten Augenblick bewegten sie sich, vielleicht mit Hilfe des Windes, der aus ihrer Richtung kam, sehr schnell und sprunghaft voran.
    Die Roboter traten nach draußen, wo die Jupiterbewohner in einer Entfernung von etwa zehn Metern Halt gemacht hatten. Beide Seiten verharrten in reglosem Schweigen.
    »Sicher beobachten sie uns; wenn ich nur wüßte, wie«, flüsterte ZZ Zwei. »Kann einer von euch irgendwelche photoempfindlichen Sensoren entdecken?«
    »Ich nicht«, grunzte Drei. »Ich sehe überhaupt nichts an ihnen, was auch nur den geringsten Sinn ergibt.«
    Plötzlich ertönte ein metallisches Klicken aus der Gruppe der Jupiterbewohner, und ZZ Eins sagte entzückt: »Endlich, das ist der Funkcode. Der Kommunikationsexperte muß angekommen sein.«
    So war es auch. Das komplizierte Morsesystem, das im Verlauf von fünfundzwanzig Jahren von den Jupiterwesen und den Erdenmenschen auf Ganymed mit viel Fleiß und Scharfsinn zu einem erstaunlich vielseitigen und brauchbaren Verständigungsmittel entwickelt worden war, konnte nun endlich bei einer direkten Begegnung erprobt werden.
    In der vordersten Reihe stand nur noch ein Jupiteraner; die anderen hatten sich ein wenig zurückgezogen. Er fing an zu reden. Es klickte; das Klicken bedeutete: »Woher kommt ihr?«
    Es war natürlich, daß ZZ Drei als der geistig am weitesten Entwickelte für die Robotergruppe das Wort ergriff. »Wir kommen vom Jupitermond Ganymed.«
    »Und was wollt ihr?« fuhr der Jupiteraner fort.
    »Informationen. Wir sind gekommen, um eure Welt zu studieren und die Ergebnisse unserer Untersuchungen wieder zurückzubringen. Wenn ihr bereit wäret, mit uns zusammenzuarbeiten …«
    Der Jupiteraner unterbrach ihn mit einem lauten Knacken. »Ihr müßt zerstört werden!«
    ZZ Drei hielt einen Moment inne und flüsterte seinen beiden Gefährten mit bedenklicher Miene zu: »Genau die Haltung, auf die unsere menschlichen Meister uns vorbereitet haben. Sie sind wirklich höchst ungewöhnlich.«
    Dann wandte er sich wieder dem Jupiteraner zu: »Warum?«
    Dieser befand die Frage offenbar keine Antwort wert. »Wenn ihr euch innerhalb der Zeit, die unser Planet

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