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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Überzeugung, daß die Geschichte des Sicherheitsmannes der Wahrheit entsprach.
    Welchen anderen Grund konnte die merkwürdige Enthaltsamkeit der anderen Seite bei Robotikkongressen haben? Der Austausch von Wissenschaftlern auf strenger Eins zu Eins-Basis, ein Brauch, der schon seit den Zeiten von Eisenhower und Chruschtschow gepflegt wurde, floß zwar nur als spärliches Rinnsal, war jedoch für die Beteiligten durchaus nicht unfruchtbar. Und das aus mannigfaltigen Gründen: Er bildete eine glaubhafte Bestätigung für den übernationalen Charakter der Wissenschaften; freundschaftliche Bande wurden geknüpft, die man so leicht nicht vergaß, und die Kenntnisnahme von neuartigen und äußerst interessanten Fragestellungen wurde als mindestens ebenso angenehm empfunden wie die Genugtuung, die eigene Forschungsarbeit, mit der man sich bereits bis zum Überdruß herumgeschlagen hatte, von ausländischen Kollegen als neuartig und äußerst interessant gerühmt zu hören.
    Die Regierungen waren ängstlich auf die Fortsetzung dieser Kontakte bedacht. Im Hintergrund spielte natürlich der Gedanke eine Rolle, daß man von ihnen profitieren konnte, indem man selbst so wenig Geheimnisse wie möglich preisgab, dafür aber den anderen um so mehr entlockte.
    Aber nicht so bei der Robotik. Da nicht.
    Aus welch geringfügiger Tatsache sich nun die ganze Wahrheit mühelos erschloß! Eine Tatsache, die ihnen allen seit Jahren bekannt war. Wir waren uns unserer Sache zu sicher , dachte Lynn düster.
    Nur weil die anderen auf dem Gebiet der Robotik nicht die geringsten Anstrengungen zu unternehmen schienen, haben wir geglaubt, die Hände in den Schoß legen zu dürfen, und uns im trügerischen Gefühl der Überlegenheit gewiegt. Warum ist nie in Betracht gezogen worden, daß sie ihre Trümpfe vielleicht nur verborgen hielten, um sie zu gegebener Zeit auszuspielen?
    »Was sollen wir nun tun?« fragte Laszlo, der merklich erschüttert war. Er war offensichtlich zu denselben Folgerungen wie Lynn gelangt.
    »Tun?« echote Lynn. Die schreckliche Gewißheit hatte ihn so getroffen, daß er keinen klaren Gedanken zu fassen vermochte. In diesem Augenblick also befanden sich zehn humanoide Roboter im Land, und jeder einzelne war mit dem Teil einer TT-Bombe ausgerüstet.
    TT! Damit hatte der gespenstische Wettlauf bei der Bombenentwicklung ein Ende gefunden. TT! Totale Tilgung! Selbst die Sonne reichte hier nicht mehr zum Vergleich aus. Neben einem TT-Blitz wirkte sie wie ein Kerzenlicht. Zehn Humanoiden aber, jeder für sich genommen völlig harmlos, konnten allein dadurch, daß sie zusammentrafen, die kritische Masse, die zum Auslösen der Bombe erforderlich war, überschreiten …
    Lynn erhob sich schwerfällig. Die Tränensäcke unter seinen Augen, die seinem häßlichen Gesicht normalerweise schon einen Ausdruck finsterer Vorahnung verliehen, traten auffallender denn je hervor. »Es ist unsere Aufgabe, Methoden zu entwickeln, mit denen Humanoiden von Menschen unterschieden werden können, und dann diese Humanoiden zu finden.«
    »In welcher Zeit?« murmelte Laszlo.
    »Bis spätestens fünf Minuten vor ihrem Zusammentreffen«, bellte Lynn, »und wann das stattfindet, weiß ich nicht.«
    Breckenridge nickte. »Sie erkennen nun also den Ernst der Lage. Ich habe den Auftrag, Sie nach Washington zu einer Konferenz zu bringen.«
    Lynn zog die Augenbrauen hoch. »In Ordnung.«
    Er fragte sich, ob er seines Amtes enthoben worden wäre, wenn er noch länger auf seinen Zweifeln beharrt hätte. Ein anderer oberster Chef der Robotikbehörde hätte dann statt seiner an den Beratungen in Washington teilnehmen müssen, und plötzlich wünschte er sich, daß es genauso gekommen wäre.

    Der Erste Berater des Präsidenten war anwesend, ebenso der Wissenschaftsminister, der Minister für Staatssicherheit, Lynn selbst und Breckenridge. Die Fünf hatten sich im Konferenzraum eines unterirdischen Bunkers bei Washington, der an ein Verlies gemahnte, um den Tisch versammelt.
    Präsidentschaftsberater Jeffreys war eine beeindruckende Persönlichkeit. Seine weißen Haare gaben ihm ein höchst seriöses Aussehen, und er war so vertrauenswürdig, zuverlässig und bedacht, dabei umgänglich und politisch so zurückhaltend, wie man es von einem Präsidentschaftsberater erwartete.
    Er formulierte klar und prägnant. »Meines Erachtens sind wir mit drei Fragen konfrontiert: Erstens, wann treffen die Humanoiden zusammen? Zweitens, wo treffen sie zusammen? Drittens, wie

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