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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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Frank in Führung, und erst vier Minuten vor dem Abpfiff glückte Allan Simonsen der Ausgleich.
    Dashaslefas warharlefar knapphapplefapp!
    Mama und Papa waren nach Bielefeld gefahren, um da Tante Gertruds Fünfzigsten zu feiern, Volker jachterte mit seiner Mopedclique übers Land, und Wiebke übernachtete bei irgendeiner halbgaren Grundschulfreundin, aber von der ungewohnten Samstagabendfreiheit hatte man nicht viel, wenn im Fernsehen nur Kikifax lief und einem die richtigen Leute fehlten, mit denen man die Bude auf den Kopf stellen konnte.
    Ich ließ mir Badewasser ein, mit Sandelholzextrakt als Zusatz, und im Keller angelte ich mir zwei Flaschen Bier aus Papas angebrochener Kiste. Würde der schon nicht merken.
    Ohne große Hoffnung auf einen Glücksgriff sah ich vorm Baden Volkers altbekannte Bücher durch: »Die schönsten Tiergeschichten von Ernest Thompson Seton«, »Horst wird Förster«, »Horst und das Raubwild«, »Der Schut«, »In den Schluchten des Balkan«, das war alles nichts für mich. Dann schon eher, wie ich dachte, ein Buch von James Krüss, und damit hatte ich einen echten Joker gezogen. Da verkaufte ein Junge, Timm Thaler, sein Lachen dem Teufel und mußte Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um den Tauschhandel rückgängig zu machen. Bis ich das Buch ausgelesen hatte, gingen drei oder vier Stunden rum, in einem Rutsch, und ich hatte schrumpelige Haut vom langen Baden.
    Einige Überwindung kostete es mich, die leeren Bierpullen anschließend in den düsteren Keller zurückzutragen. Die abgemachten Deckel in den Küchenmülleimer werfen, das ging ja noch, aber in den Keller stiefeln? Wer sagte denn, daß sich da keine Dämonen oder Hexen breitmachten, wenn man nachts allein zuhause war?
    Nach unten tappen, auf leisen Sohlen, um drei Ecken rum und dann bloß weg mit den dämlichen Flaschen, zack-zack, und husch die Treppe wieder hoch und nach oben ins Bett!
    Von der Geburtstagsfeier in Bielefeld erzählten Mama und Papa nicht viel. Was hätte es da auch zu erzählen geben sollen außer Bandscheibengeschichten und Tortennamen?
    Papa war mit seinen Gedanken sowieso ganz woanders, nämlich bei den Paragraphenreitern, die von ihm verlangten, jede Briefmarke und jedes im Zusammenhang mit unserem Umzug von Vallendar nach Meppen geführte Telefongespräch mit mindestens dreißig an unserem Haus interessierten Arschlöchern nachträglich aufzuschlüsseln und die ganze Scheiße bis ins kleinste zu rekonstruieren. Um das zu vermeiden, hatte Papa die zuständige Behörde um die Erstattung einer Kostenpauschale in Höhe von einhundert Mark gebeten, aber jetzt sollte er jeden einzelnen Posten belegen. Dabei hätte er nach den geltenden Steuerrechtlinien für alle bei der Weitervermietung angefallenen Auslagen die Kosten in Höhe einer ganzen Monatsmiete geltend machen können, also mehr als eintausendzweihundert Mark. »Und jetzt wollen diese Erbsenzähler wissen, wofür ich einhundert Dübel gebraucht hab! Und wieso wir unsere Fernsehantenne und die Küchenzeile nicht nach Meppen mitgenommen haben! Wie hätten wir denn überhaupt das Haus vermieten sollen, wenn ich da die Küchenzeile rausgerissen hätte, mitsamt allen vier Kochplatten und dem Doppelspülbecken? Kann mir das vielleicht mal einer sagen? Und wo hätte ich den ganzen Schamott denn hier wohl unterbringen sollen? Dieser Otto ist drei Meter sechzig lang, und in unserer Küche ist beim besten Willen keine freie Länge von drei sechzig verfügbar! Um die alte Küchenzeile hier einbauen zu können, hätte ich die vollständig zerstören müssen!«
    Den Federfuchsern vom BWB durfte Papa diesen Mist noch lang und breit erläutern, schriftlich, in sechsfacher Ausfertigung.
    Was war eigentlich der Unterschied zwischen einer Kostenpauschale und einer Unkostenpauschale?
    Eine praktische Hilfe bei der Wahl des besten Fernsehprogramms bildete die wöchentliche Vorschau im Spiegel . Da wurde man über alles Nötige informiert. Der Regisseur John Ford, zum Beispiel, hatte mit seinem Western »Cheyenne« ein gutes Werk für die Indianer tun wollen, die in seinen älteren Western nicht so gut weggekommen waren, und es ging dann auch des breiten um die schweinösen Methoden der Bleichgesichter, aber das beste an dem ganzen langen Film war die Szene, in der James Stewart als Wyatt Earp in einem Saloon in Dodge City einen Störenfried in den Fuß schoß, im Sitzen, vom Pokertisch aus. Um dem Verletzten die Kugel aus dem Fuß operieren zu können, mußte James

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