Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
Vom Netzwerk:
Gallier zu korrumpieren, aber das ging schief, weil die Kosten Julius Cäsars Staatskasse ruinierten, und am Ende wurden doch wieder die Römer vermöbelt.
    Dieses Heft las sich auch Papa durch. Der wollte schließlich auch mal was zu lachen haben und nicht immer nur die Spülmaschine reparieren und Steuererklärungen abgeben.
    Der SPD-Fraktionschef Herbert Wehner hielt nicht viel von dem Manifest, das der Spiegel abgedruckt hatte. In einem Interview beschimpfte er die Verfasser: »Diejenigen, die diese Provokation gemixt haben, den Explosivstoff gemixt haben, können sich heute nicht nur die Hände, sondern auch noch ganz andere Körperteile reiben, weil es ihnen gelungen ist, die ganze Pseudo-Debatte hier zu beherrschen ...«
    Wenn das heißen sollte, daß hier irgendwelche dunklen Mächte die Finger im Spiel hatten, wußte Wehner mehr als ich.
    »Dir würde sofort der Kopf platzen, wenn du alles wüßtest, was Herbert Wehner weiß«, sagte Hermann.
    Im Stern stand eine Reportage über einen indischen Guru, dessen Jünger sich sexuell austoben und nackt miteinander raufen sollten, um sich von ihren Verkrampfungen zu befreien. »Wenn du dein Sexproblem gelöst hast, hast du alle deine Probleme gelöst«, hatte dieser Guru verkündet.
    Ich wäre schon happy gewesen, wenn mir Michaela einmal zugezwinkert hätte.
    Michelle, ma belle ...
    Was war das Leben ohne Michaela? Kalter Bohnensalat mit Zwiebeln und Essigtunke. Ein verlorenes Auswärtsspiel.
    Beim TSV 1860 hätte Gladbach gut und gern zwei Punkte holen können, wenn die Abwehr vier Minuten vor dem Schlußpfiff nicht gepennt und den Ausgleichstreffer zum 1:1 kassiert hätte.
    Dafür hatte Deutschland Glück bei der Auslosung der WM-Gruppengegner: Polen, Tunesien und Mexiko. Das mußte zu schaffen sein. Auch ohne Franz Beckenbauer.
    Bis nach Mitternacht aufbleiben, nur um sich einen Science-Fiction-Film mit Überlänge anzutun, der dann ungefähr so spannend war wie ’ne Doppelstunde Chemie: Mit solchen Aktionen verbrachte man nun seine Freizeit, während andere Leute sich in Liebesabenteuer stürzten.
    Onkel Dietrich rief an und wollte wissen, wann denn mal endlich die versprochenen Abzüge der Fotos von Papas Fünfzigstem in Umlauf kämen. »Mittlerweile sind zwei Monate ins Land gegangen, ohne daß sich in dieser Affäre irgendwas getan hat! Dreht ihr da den ganzen Tag Däumchen in Meppen? Oder muß mal wieder die gesamte Bude renoviert werden?«
    Meistens ging ich jetzt mit Hermann in der großen Pause in die Stadt, obwohl’s verboten war. Das machten alle so. Gewohnheitsrecht. Erdnüsse kaufen bei Aldi, Platten bekucken bei Ceka oder Bücher bei Meyer, dagegen konnte ja wohl niemand was haben, und normalerweise handelte man sich keinen Ärger damit ein, aber eines Tages eben doch: Als die Pause zuendeging, schob der Wolfert am Haupteingangstor Wache und kontrollierte jeden Schüler, der aus der Stadt kam, und weiter hinten, in der Einfahrt für die Autos, hatten sich zwei andere Pauker postiert. Weil auch das Schlupfloch im Jesuitengang der Überwachung unterlag, wetzten Hermann und ich über den Domhof in Richtung Ludmillenstift und pirschten uns dann von hinten an die Schule heran. Das versuchten außer uns auch Niebold, Dralle, Bohnekamp und noch ein paar andere Nestflüchter, und kurz vor der Aula gingen wir allesamt der Wuttke in die Falle und wurden aufgeschrieben, Mann für Mann.
    »Die reinste Rasterfahndung«, sagte Hermann, als die Wuttke hinterher außer Hörweite war.
    Und natürlich würde diese Sache noch ein Nachspiel haben.
    In Italien war der Christdemokrat Giulio Andreotti mit der Regierungsbildung beauftragt worden. Die wievielte Regierung hatten die jetzt eigentlich seit 1945? Bei denen ging’s ununterbrochen drunter und drüber. Inflation, Regierungskrisen, Erdbeben und Mafiamorde. Im Vergleich mit den Itakern schnitten wir Deutsche gut ab, wenn man mal absah von Juventus Turin.
    Als in Emden der letzte VW-Käfer vom Fließband gerollt war, sagte Mama, daß sie’s nicht begreife. Für Otto Normalverbraucher sei das doch immer ein praktisches Auto gewesen: »Versteh ich nicht, weshalb sie dieses Modell jetzt einmotten wollen. Den Leutchen geht’s wohl zu gut!« Anders könne sie sich das nicht erklären.
    In einem Schwarzweißfilm stellte Frank Sinatra einen heroinsüchtigem Pokerspieler dar, dessen blöde Geliebte um keinen Preis verlassen werden wollte und deshalb so tat, als ob sie gelähmt im Rollstuhl hocken müsse, und das alles

Weitere Kostenlose Bücher