Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
Vom Netzwerk:
internationalen Währungssystems unterbreitete. »Mit deinen Groschen kommst du da nicht weit ...«
    Ach nee?
    Im Viertelfinale des Europapokals haute Wacker Innsbruck Borussia Mönchengladbach im Hinspiel mit 3:1 vom Platz, und ich war sauer. Ja, mir langte es allmählich. Ewig nur verlieren, auf dem Fußballplatz, im Leben, in der Schule, überall, wer sollte das aushalten? Das letzte scheue Augenzwinkern von Michaela Vogt, wie lange war das her? Und wie dämlich mußte man sein, um sich einzubilden, daß das irgendwas zu bedeuten gehabt hätte?
    Scheiß Borussia Mönchengladbach, Scheiß alles andere, Scheiße! Wenn wenigstens Günter Netzer noch für Gladbach gespielt hätte, aber nein! Was sollte ich mit meinem kotzigen Leben in Meppen anfangen, wenn Netzer in Madrid spielte und Beckenbauer in New York?
    Mamas Leserbrief erschien im Stern , aber gekürzt und verstümmelt. Geschrieben hatte sie den Redakteuren, daß deren taktlose und überhebliche Berichterstattung über die Frauen in der Bundesregierung »doch Ihrem Magazin-Stil nicht angemessen« sei, und im Stern stand, die Berichterstattung sei »doch Ihrem Magazin-Stil angemessen«. Ohne »nicht«.
    Mama regte sich über die Idioten auf, die ihren Leserbrief verhunzt hatten, aber Tante Dagmar, die ihr telefonisch gratulierte, fand es prima, daß die Heinis Mamas »nicht« verschlampt hatten: Es sei dem Stil dieser Illustrierten durchaus angemessen, neunmalklug über weibliche Minister herzuziehen.
    Als das Gespräch mit Tante Dagmar beendet war, klingelte das Telefon abermals, und diesmal war Michael dran: Er müsse sich kurz fassen, sagte er, aber so viel sei sicher, daß er in den Osterferien kommen könne. Wann genau und für wie lange, das sei noch offen.
    Prima. Doch was sollte ich ihm hier bieten? Die Karnickel konnte ich ihm zeigen, die sich abends auf den Grünflächen vor der Einfahrt zur E-Stelle versammelten, okay, und wir könnten einmal an der Hase entlang bis nach Bokeloh stiebeln und zurück, aber sonst?
    Na, egal. Da würde uns schon was einfallen, und ich war gespannt darauf, was Michael von meinen Platten hielt. Er selbst besaß ja keine, weil seine Eltern zu arm dafür waren, sich einen Plattenspieler zuzulegen.
    Im Deutschunterricht las ich heimlich unter der Bank einen Roman von Heinrich Böll, »Billard um halbzehn«, und als der Wolfert mich dabei erwischte, sagte er: »Oh, das ist aber anspruchsvoll!« Und dann mußte ich dieses Taschenbuch natürlich wegpacken.
    Was der so unter »anspruchsvoll« verstand. Ich fand’s langweilig. Man las und las den Kram, ohne jemals dahinterzusteigen, worum es da überhaupt ging. Da kämpfte eine Familie von Architekten ums Überleben, aber alle ödeten sich gegenseitig an, und nach zweihundert Seiten hatte ich genug von dem ganzen Gewürge.
    Gegen Hertha BSC kam Köln über ein lahmes 1:1 nicht hinaus, während Gladbach Werder Bremen mit 4:0 in Klump schoß. Damit rückte Gladbach an der Tabellenspitze bis auf einen Punkt an Köln heran, und ich hatte es jetzt förmlich im Urin, daß die Meisterschale für die Fohlenelf zum Greifen nahe war, zum viertenmal nacheinander.
    Lauterns Stürmer Klaus Toppmöller hatte innerhalb von zehn Minuten einen Hattrick hingelegt. In der Nationalmannschaft hatte Toppmöller zuletzt vor zwei Jahren gespielt. Hoffentlich merkten sich die Idioten beim DFB jetzt dessen Namen. Wenn Toppmöller nicht in die Auswahl für die WM in Argentinien berufen werden sollte, konnte man davon ausgehen, daß Helmut Schön nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte.
    Schön und Neuberger hätten sowieso schon längst auf Knien vor Gerd Müller, Franz Beckenbauer und Günter Netzer herumrutschen müssen, um sie untertänigst um ihre Rückkehr in die Nationalelf anzuflehen, und wenn ich Müller, Beckenbauer oder Netzer gewesen wäre, hätte ich mich selbst dann nicht so leicht herumkriegen lassen.
    Bei Anruf Mord.
    Im Spiegel stand ein Artikel über Sex in Japan, mit Aufnahmen aus japanischen Pornofilmen. Wozu brauchte man den Playboy , wenn man den Spiegel hatte?
    Was außerdem noch drinstand, war der erste Teil einer Reportage über Armut in Amerika, von Jacob Holdt, der sich das ganze Land von unten angesehen hatte, aus der Froschperspektive. Auf einem Foto sah man die Slums von schwarzen Zuckerrohrarbeitern in Louisiana, einem Bundesstaat mit 257.000 Analphabeten. Und in Chicago würden jährlich Hunderte von Kindern an Rattenbissen sterben.
    Was ich nicht gut abkonnte in der

Weitere Kostenlose Bücher