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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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ständig aus mein schwererspartes Geld.
    Sie wußten, daß mich das nicht bei Gesundheit hält.
    Warum hör’n Sie nur so wortlos meine Klagen?
    Wenn ich Sie störe, Doktor, müssen Sie es sagen …
    Dann doch lieber »Doctor Robert« von den Beatles.
    Laut Stern hatten die Mordbrigaden der Junta in El Salvador im letzten Jahr zwölftausend Regimegegner liquidiert. Im Hinterhof der USA .
    Von Saskia war in der Fahrschule nichts mehr zu sehen, auch bei dem Erste-Hilfe-Kurs nicht, den man für den Führerschein belegen mußte.
    Das volle Programm, vom Rautek-Rettungsgriff über die stabile Seitenlage bis zum Dreiecktuchverband. Die Mund-zu-Mund-Beatmung wurde an einer Menschenpuppe geübt.
    Am längsten zog sich die Übung des Transports von Schwerverletzten hin, und als der Kurs endlich zuendeging, hatte ich das meiste schon wieder vergessen.
    Den »Brief an den Vater« schien Papa nicht gelesen zu haben. Jedenfalls ließ er keinen Kommentar dazu vom Stapel.
    Zur neuen Schülerzeitung steuerte Henrik zwei Seiten über Amnesty International bei. Man solle an den Präsidenten von Kamerun schreiben, Son Excellence El-Hadj Ahmadou Ahidjo, und ihn höflich um die Freilassung von Gaspard Mouen, Martin Ebelle-Tobo, Emmanuel Bille und André Moune bitten, die im Juli 1976 wegen ihrer politischen Aktivitäten eingebunkert worden waren.
    Ob das was half?
    In einem Comic, den wir ausgewählt hatten, zog Fat Freddys Kater den Stecker vom Eisschrank, so daß alle Lebensmittel verdarben. Fat Freddy trug sie angeekelt zur Mülltonne, wo der Kater und seine Kumpane sich darauf stürzten: »Köstlich, wenn ihr mich fragt!« – »Delikat!« – »Mes compliments au chef!«
    Ich tippte meinen Nachruf auf Karl Dönitz, den famosen Großadmiral, der im März 1944 verkündet hatte, daß Deutschland »von dem auflösenden Gift des Judentums« durchsetzt worden wäre, »wenn der Führer uns nicht im Nationalsozialismus geeint hätte«. In Nürnberg war Dönitz zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er befohlen hatte, alliierte Soldaten in Seenot ertrinken zu lassen. Und er hatte stolz erklärt: »Ich habe nichts zu entschuldigen und müßte alles genauso wieder tun.«
    Friedrich Zimmermann, der Vorsitzende der CSU -Landesgruppe im Bundestag, hatte Dönitz in einem Beileidstelegramm an dessen Tochter als »tapferen Soldaten« gewürdigt, der »wie Millionen andere in den beiden Weltkriegen seine Pflicht erfüllt« habe. Demnach war er also verpflichtet gewesen, Schiffe mit jüdischen Flüchtlingen zu torpedieren und Deserteure hinzurichten. Sehr tapfer!
    Und dann mußte ich zur Musterung im Kreiswehrersatzamt erscheinen, vormittags um halb zehn.
    Der Pförtner blickte nur so obenhin auf meinen Musterungsbescheid und sagte: »Jawoll.« Und winkte mich durch.
    Im Wartezimmer lagen Zeitschriften aus: Bundeswehr aktuell , Soldat und Technik und solcher Mist. In einer Anzeige bot ein Messerschmiedemeister aus Vaihingen im »Alleinvertrieb« ein »Bundeswehrkampfmesser mit feinster damaszierter Klinge« an, für 45 Eier ( »Zur Erinnerung an meine Dienstzeit«).
    Dann ging es ins Meßlabor: Körperlänge, Brustumfang, Gewicht. »Und bitte etwas Urin …«
    Vater Staat begehrte meine Pisse, und ich gab sie ihm.
    Warten.
    Warten.
    Voruntersuchung: Kinderkrankheiten, Fußform, Körperhaltung, Sehtest, Zähne.
    Warten.
    Warten.
    Warten.
    Hauptuntersuchung: Blutdruck. Kniebeugen. Blutdruck.
    »Sie können sich wieder anziehen.«
    Warten.
    Warten.
    Warten.
    Warten.
    Der Musterungsausschuß befand mich für »voll tauglich«. So stand es in dem Wisch, den ich mit auf den Heimweg bekam.
    Aufgrund des Ergebnisses der ärztlichen Untersuchung wird festgesetzt, daß Sie gem. § 8a Abs. 1 Satz 1 WP flG wehrdienstfähig und nach Maßgabe des ärztlichen Urteils gem. § 8a Abs. 2 WP flG verwendungsfähig mit Einschränkung für bestimmte Tätigkeiten sind.
    Mit Einschränkung, weil ich kurzsichtig war.
    Sie werden gem. § 12 Abs. 4 Satz 2 Nr. 3 Buchst. a WP flG bis einschließlich 30. 06. 1981 vom Wehrdienst zurückgestellt.
    Denn vorher mußte ich ja noch durchs Abitur.
    Am Freitagabend kam Volker. Er pferchte seine Dreckwäsche in die Tonne, fluchte laut über die Hornochsen in seiner Kompanie, fraß zwei Schnitzel mit Bratkartoffeln und meldete sich dann »zum Matratzenhorchdienst« ab.
    Ich hätte mal was für die Prüfungen tun müssen, vor allem für die in Mathe, doch um da noch was zu retten, hätte ich den Stoff von drei oder vier Jahren

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