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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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Palästinensern einen »moralischen Anspruch« auf ihr Selbstbestimmungsrecht bescheinigt.
    Pulverfaß Nahost.
    Mama wickelte einen für Oma Schlossers Geburtstagsgabentisch gedachten Bildband in Geschenkpapier. Das Alte Testament im Lichte der modernen Archäologie. Diese Aufgabe wäre strenggenommen in Papas Ressort gefallen, aber der machte das eben nicht.
    Der Dialog war stets der gleiche.
    Mama: »Und nun schreib doch deiner Mutter wenigstens ’n Brief dazu!«
    Papa: »Grummel, brummel …«
    In einem Gefängnis bei Belfast war ein hungerstreikender IRA -Terrorist gestorben, was in Nordirland mal wieder zu Straßenschlachten geführt hatte.
    Mama seufzte. »Daß die Leute nicht in Frieden miteinander leben können! Und das wollen Christen sein, die einen wie die andern!«
    Von den Franzosen, die eine Woche lang in Meppen gastierten, fiel eine gewisse Isabelle für Wiebke ab. Als Austauschschülerin in Meppen und ausgerechnet bei Familie Schlosser und zudem noch bei Wiebke zu landen, das war echtes, rabenschwarzes Pech.
    Hermann und ich schmuggelten wieder Flaschenbier von Aldi ins Bauhaus. Wenn man weit genug vom Tresen weg am Tisch saß und ein bißchen auf der Hut war, fiel das gar nicht auf.
    Ich hätte ihm doch mal dieses Buch von Vance Packard geliehen, sagte Hermann. »Über die Finessen der unterschwelligen Werbung. Du erinnerst dich? Daß die Netzhaut mit Bildern von Konsumgütern traktiert wird, ohne daß man’s bewußt wahrnimmt, ja? Mich hat das fuchsteufelswild gemacht, und dich ja wohl nicht minder …« Aber inzwischen habe ihm sein Bruder erzählt – und der mußte es wissen, denn er studierte im zweihundertsten Semester Soziologie –, daß das pseudowissenschaftlicher Humbug sei. Alles längst widerlegt. »Und wir sind darauf reingefallen! Dünken uns besonders clever, weil wir die Betrügerei durchschauen, und dabei lassen wir uns von einem Lügenbaron aufs Glatteis führen!«
    Astrid kam dazu und hatte gleichfalls was auf Lager: Unser aller Fahrlehrer Wesel habe erklärt, er würde Menachem Begin am liebsten eigenhändig vergasen.
    Darüber wäre noch manches zu sagen gewesen, doch das mußten wir verschieben, weil die eine von den Kellnerinnen uns ertappt hatte und einen Riesenaufstand machte: Hier aus eingeschleusten Flaschen Bier zu saufen, das sei unter aller Sau! Sowas Unverfrorenes habe sie überhaupt noch nicht erlebt!
    Und dann wurden wir vor die Tür gesetzt, aber achtkantig.
    Irre früh am Samstagmorgen fuhren Mama und Papa ab, nach Hamburg, um da in einem Reisebüro ihre Erdumrundung zu buchen und anschließend Stadtluft zu schnuppern und in einem schnieken Hotel zu logieren.
    Zum Umsonst-und-draußen-Rock-Konzert auf der Wiese am Neuen Markt brachte Henrik eine stattliche Kollektion selbstgebackener Haschkekse mit. Während Heike, Astrid und er selber sich nur jeweils einen schmecken ließen, vertilgten Hermann und ich das doppelte Kontingent, weil das einfache auch nach einer halben Stunde nicht die geringste Wirkung zeigte. Henriks Warnung vor den unvorhersehbaren Effekten einer Überdosis schlugen wir in den Wind, aber das war voreilig, denn schon ein paar Minuten später setzte der erste Keks seinen Einfluß durch, mit aller Macht, und durch Numero zwei multiplizierte sich der Rausch.
    Die Szenerie verschwamm vor meinen Augen. Ich nahm die Brille ab und bettete mich seitlings ins Gras. Nicht mehr ansprechbar. Nicht mehr anwesend.
    Ich sei zwei Stunden lang »wie weggetreten« gewesen, sagte Heike, als ich mich auf die Ellenbogen stützte und umhersah.
    Hermann offerierte mir ein Bier. Das freute mich. Mein Hals war innen rauh und ausgetrocknet, und von bewußtseinserweiternden Drogen hatte ich genug. Wenn die Bewußtseinserweiterung darin zum Ausdruck kam, daß man besinnungslos in sich zusammensank, dann wollte ich jetzt lieber mal was Bewußtseinsverengendes schlucken.
    Wieder zu Sinnen gekommen war ich gerade noch rechtzeitig vor dem Auftritt der Gebrüder Engel. Die ließen es krachen.
    Streß auch beim Geschlechtsverkehr
    Ich muß besser sein als der
    Am Arsch – am Arsch …
    Dazu hüpfte ich mit Hermann in die Runde, eingehakt und ausgelassen und von Astrid mit Pfiffen angefeuert.
    Heike war von unserem Kriegstanz weniger angetan. Dieses »Orang-Utan-Gehabe« sei nicht so ihr Ding.
    Die Gebrüder Engel brachten dann ihren Protestsong gegen die Bild -Zeitung.
    Klau, lies und kotz
    den meinungsbildenden Rotz …
    Am Ende flambierten sie eine Ausgabe der Bild -Zeitung.

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