Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
Vom Netzwerk:
typisch Hermann, sondern typisch Mann. Um es schön zu haben, würden Frauen sich mehr Mühe geben.
    »Weil die Frauen nicht so genügsam sind wie die Männer?«
    »Nein, weil die Frauen nicht so faul sind wie die Männer.«
    »Und wer hat das siebentorige Theben erbaut?«
    »Bestimmt nicht Hermann.«
    »Hermann hat durchaus schon auf dem Bau gearbeitet.«
    »Aber nicht in Theben.«
    »Fleißig bauen kann man auch in Haren.«
    »Davon kriegt man aber keine beßre Wohnung in Osnabrück.«
    »Wäwäwäh.«
    »Selber wäwäwäh.«
    Überm Küchenwaschbecken besäbelte Mama die Stiele von Rosen, die Papa ihr zum Hochzeitstag verehrt hatte. Mit schräg angeschnittenem Stiel hielten Blumen sich im Wasser länger. Wieder was dazugelernt.
    In dem Hitchcock-Film »Eine Dame verschwindet« saß die Dame, deren späteres Verschwinden man schon ahnte, in einem Zug und bestellte sich Tee, und ihre Anweisung lautete, darauf zu achten, daß das Wasser auch wirklich sprudelnd koche, also mit großen Bläschen. Um Zeit zu sparen, hatte ich mir meinen eigenen Tee schon so manchesmal mit nur beinahe kochendem Wasser aufgegossen. Ob es Leute gab, die am Geschmack den Unterschied erkannten?
    Bei den sonntäglichen Ferngesprächen mit Oma Jever und Tante Therese stellte Mama ihre Grundversorgung mit Familiennachrichten sicher. Das Wichtigste in Kürze: Mit dem neuen Headmaster ihrer Schule komme Therese gut aus, und Norman sei inzwischen aus dem Morgenland zurück. Der wohne bis auf weiteres bei ihr und verpulvere seine Ersparnisse auf Kneipentouren mit seinen Freunden oder auch mit einem Mädchen namens Leslie, seiner derzeitigen Auserwählten.
    Und Oma Jever sei schwerstens erkältet. Zum Wochenende habe sie mal Gustav hergekriegt, zum Teppichklopfen, aber er habe gleich wieder weggemußt, um sich auf eine Klausur vorzubereiten. »Wann der wohl mal fertig ist mit seiner Ausbildung, dieser Phlegmatiker!«
    Phlegmatiker, m., Mensch von gelassener, ruhiger, aber auch gleichgültiger, träger Wesensart.
    Den Dellbrügge wollte Tante Gisela gerichtlich belangen, damit er endlich die Kohle rausrückte. Der reinste Wirtschaftskrimi.
    Olaf und Renate nisteten unterdessen mit ihrem Würmchen am Gardasee, in einem Ferienhaus von irgendeinem Bekannten.
    Jeden Dienstag kuckte Mama jetzt Dallas , eine Ami-Serie über einen Rancher und Ölmagnaten, der alle Rivalen grausam unterbutterte. Wenn diese Serie was Süchtigmachendes hatte, war ich dagegen immun, weil ich schon die Frisuren nicht ertrug.
    In seinem Buch »Invasion aus dem Alltag« hatte Gerhard Seyfried zwei feministisch angehauchte Kartenlegerinnen karikiert, in deren Bücherregal die folgenden Werke standen: »Autobasteln für Frauen«, »Labrys & Lilith«, »Hexengeflüster«, »Karate«, »Mond, Mond & Mond«, »Brot & Rosen«, »Zwieback & Orchideen« und »Selber atmen«. Und unten am Regal hing ein von Nadeln durchlöchertes Vodoo-Püppchen.
    Sollte das die Frauenwelt von Kreuzberg sein?
    Nach jahrelanger Abstinenz sah ich mir mal wieder ein Länderspiel an. WM -Qualifikation: Deutschland – Finnland 7:1, mit drei Toren allein von Karl-Heinz Rummenigge. Nicht schlecht, Herr Specht! Nur Mama hatte was zu kritisieren: »Wenn der Torwart den Ball so weit nach vorne drischt, dann landet er immer beim Gegner. Immer, immer, immer! Das müßte diesen Sportskanonen doch mal auffallen!«
    Tante Hannas 80. Geburtstag wurde in Bad Salzuflen gefeiert, in einem Hotelrestaurant. Mama und Papa fuhren hin.
    Bad Salzuflen: Das hörte sich auch nicht gerade berauschend an. Kronleuchter, gestärkte Tischdecken, Tafelsilber, Gemüsebrühe, Kalbfleisch, saurer Weißwein, Obstsalat, Servietten, Ständchen, Fensterreden, Artigkeiten und Reminiszenzen an Ostpreußen.
    Vielleicht mußte man den Krieg miterlebt haben und vertrieben worden sein, um sich an solchen Festivitäten ergötzen zu können.
    Tante Dagmar meldete sich telefonisch von ihrem jüngsten Italienurlaub zurück und bemängelte das Wetter in Hannover, so wie jedesmal, wenn’s zwei Grad kühler war in ’ner Eisengießerei.
    Vom dritten Stock war Tante Dagmar ins Hochparterre umgezogen. In die freigewordene Wohnung sollte im Oktober dann der Studiosus Volker einziehen. So blieb alles in der Familie.
    Im Spiegel dementierte Wolf Biermann die Echtheit der Zitate aus dem Zeit -Artikel.
    Unter dem Titel »Nächtlich bei Biermann« servierte Fritz Raddatz seinen Lesern Worte aus meinem Munde, die ich weder gesagt noch gedacht habe, er

Weitere Kostenlose Bücher