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Alle Wege führen nach Rom: Die ewige Stadt und ihre Besucher (German Edition)

Alle Wege führen nach Rom: Die ewige Stadt und ihre Besucher (German Edition)

Titel: Alle Wege führen nach Rom: Die ewige Stadt und ihre Besucher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberto Zapperi
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Cecilia ausgestellt, dann wurde der Sarg aus Zypressenholz in einen Silberbehälter, dessen Fertigung der Papst selbst veranlasste, eingeschlossen. Das Ereignis erregte enormes Aufsehen. Es verbreitete sich die Nachricht, dass der Körper der Heiligen völlig unversehrt aufgefunden worden sei, so wie es eine in einer Passio der Heiligen überlieferte, alte Tradition bezeugte. Massen von Gläubigen strömten herbei, und es kam zu solcher Konfusion, dass die Schweizer Garde eingreifen musste, um die Ordnung wiederherzustellen.
    Kardinal Sfondrato war über diesen Erfolg höchst erfreut und beauftragte den befreundeten Historiker Antonio Bosio, die Geschichte der Heiligen und der Auffindung ihrer Gebeine zu schreiben. Zugleich beauftragte er Maderno mit der Ausführung der Statue aufgrund der von Bosio gegebenen Anweisungen, besonders was die Stellung des Körpers, die beigegebenen Stoffe und die drei zur Enthauptung nötigen Schwerthiebe betraf. Es handelte sich zwar um eine Mystifikation, aber sie brachte ein großes Kunstwerk hervor. Von allen diesen Umständen wusste Sade nichts oder wollte davon nichts wissen. Ihn interessierte allein die Statue, wie sie Maderno geschaffen hatte – das Abbild einer zu Tode getroffenen jungen Frau, der erst die Agonie die größte Schönheit verleiht.

13.
Thomas Jenkins und der römische Antikenmarkt
    Am 22. August 1778 schrieb der seit Langem in Rom wohnende Mailänder Literat Alessandro Verri an seinen Bruder Pietro: «Hier gibt es einen gewissen Jenkins, der mit fünf Paoli nach Rom kam und sich dann als Diener betätigt hat. Dieser wird heute hunderttausend Zechinen haben, dazu eine Kutsche, ein vorzügliches Haus usw., dies alles aufgrund der Antiken. Endlich hat auch die Apostolische Kammer bemerkt, daß dies ein gutes Geschäft ist, und für sie gräbt man nun an verschiedenen Stellen in der Campagna und anderswo; man kann sagen, daß sich innerhalb von zwei Jahren die schönen Statuen von Rom verdoppelt haben. Jetzt erkennt man, daß alle anderen Einkünfte nicht mehr ausreichen, so daß, hätte dieses Land keine Statuen mehr und erhielte die heiligen Ruinen nicht, kein einziger Fremder nach dort käme. Hiermit geht ein anderes Geschäft Hand in Hand, nämlich Marmorarbeiten aller Art.» Der Brief Verris ist in zweierlei Hinsicht sehr aufschlussreich, einmal, weil er ein kurzes, doch prägnantes Bild von Jenkins zeichnet, zum anderen, weil er auf den damals in Rom florierenden Handel mit Antiken zu sprechen kommt. Die Forschung hat nicht bestätigen können, dass Jenkins ursprünglich in Armut lebte. Dennoch darf man vermuten, dass Verris Aussage nicht ganz unbegründet war. Als Sohn eines nicht weiter bekannten William wurde Thomas Jenkins 1722 in der Grafschaft Devon im südwestlichen England geboren. Als junger Mann ging er nach London, um in der Werkstatt des erfolgreichen Porträtisten Thomas Hudson das Malerhandwerk zu erlernen. Hudson führte ihn in das Geschäft ein, und schon 1749 malte Jenkins das Bildnis eines Wunderkindes, des Cellisten Benjamin Hellet, und im Jahr darauf das des berühmten, in England tätigen italienischen Komponisten und Violinisten Francesco Saverio Geminiani.
    1752 begab sich Jenkins nach Rom, wo er bei anderen englischen Malern wohnte. Doch scheint er nicht viele Kunden gehabt zu haben, und die wenigen Gemälde, die von ihm noch ausfindig zu machen sind, lassen kein großes Talent erkennen. Er war ein Maler von geringer Kunst und wenig Erfolg, weshalb er bessere Chancen im Kunsthandel zu finden hoffte. So trat er schon 1753 mit einem Maler von Rang wie Anton Raphael Mengs in Kontakt und begann Gemälde von ihm zu erwerben, um sie ins Ausland weiterzuverkaufen. Obwohl er das Malen inzwischen aufgegeben hatte, ließ er sich von Mengs in die «Accademia di San Luca», die römische Malerakademie, empfehlen, die ihn 1761 als Mitglied aufnahm. Wie die Statuten bestimmten, musste er bei der Aufnahme ein Gemälde liefern, was er aber nie tat, obwohl die Akademie ihn mehrmals dazu aufforderte. In der «Accademia di San Luca» ist ein Bildnis von ihm aufbewahrt, gemalt vom Schwager von Mengs, dem österreichischen Maler Anton von Maron. Es handelt sich jedoch um eine Replik, das Original behielt Jenkins selbst. Außerdem war Jenkins Mitglied in zwei anderen italienischen Künstlerakademien, der «Accademia Clementina» in Bologna und der florentinischen «Accademia del disegno», in die er 1760 bzw. 1761 aufgenommen worden war. Schon 1757 hatte

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