Alle Weihnachtserzählungen

normannischen Rundbögen halb in der Erde versunken waren, erstickt wurden.
    Sie hätten ihn in seiner Behausung bei Dämmerlicht, mitten im tiefen Winter, sehen sollen.
    Wenn der Wind beim Untergang der verschwommenen Sonne scharf und schneidend blies. Wenn es gerade so dunkel war, daß die Umrisse der Dinge undeutlich und groß, aber nicht völlig verschwunden waren. Wenn die Leute vorm Kamin in den Kohlen wilde Gesichter und Gestalten, Berge und Abgründe, im Hinterhalt liegende Truppen und Armeen zu sehen begannen. Wenn die Menschen auf der Straße ihre Köpfe senkten und vor dem Wetter her liefen. Wenn jene, die ihm ausgesetzt waren, an stürmischen Ecken aufgehalten und von wirbelnden Schneeflocken berührt wurden, die sich auf ihren Wimpern niederließen und doch zu spärlich fielen und zu rasch hinweggeweht wurden, als daß sie auf dem gefrorenen Boden eine Spur hinterlassen konnten. Wenn sich die Fenster von Privathäusern fest und warm schlossen. Wenn sich das angezündete Gas in den belebten und ruhigen Straßen, die schnell dunkel wurden, ausbreitete. Wenn vereinzelte Fußgänger, die fröstelnd vorbeigingen, auf die glühenden Feuer in den Küchen herabschauten und ihren Heißhunger verstärkten, indem sie den Duft von unzähligen Abendessen einsogen.
    Wenn Reisende heftig froren und erschöpft die trostlose Landschaft betrachteten, die im Sturm rauschte und bebte. Wenn Seeleute außen auf vereisten Rahen schrecklich auf dem heulenden Ozean hin und her geworfen wurden. Wenn sich Leuchttürme auf Felsen und Landzungen einsam und wachsam zeigten und unwissende Meeresvögel gegen ihre riesigen Leuchtkammern ankämpften und tot abstürzten. Wenn beim Feuerschein junge Leser von Märchenbüchern bei dem Gedanken an Cassim Baba erzitterten, der gevierteilt in der Räuberhöhle hing, oder fürchteten, die grimmige, kleine alte Frau mit der Krücke, die gewöhnlich aus der Schachtel im Schlafzimmer des Kaufmannes Abudah heraussprang, an einem der nächsten Abende auf ihrem langen, dämmrigen Weg ins Bett auf der Treppe zu finden. Wenn in ländlichen Gegenden der letzte Schimmer des Tageslichts aus den Alleen verschwand und die Bäume unheilvoll und schwarz einen Bogen darüber spannten. Wenn man in Parks und Wäldern das hohe, feuchte Farnkraut und das durchnäßte Moos und Schichten von abgefallenem Laub und Baumstämme in den undurchdringlichen Schatten aus den Augen verlor. Wenn Nebel vom Deich, vom Marschland und aus dem Fluß aufstiegen. Wenn die Lichter in alten Herrenhäusern und Katenfenstern einen fröhlichen Anblick boten. Wenn die Mühle stehenblieb, der Stellmacher und der Schmied ihre Werkstatt schlossen, die Zollschranke niederging, Pflug und Egge auf dem Feld zurückgelassen wurden, wenn Arbeiter und Gespann nach Hause zogen und das Schlagen der Kirchturmuhr einen tieferen Ton als zu Mittag hatte und die Pforte zum Kirchhof an diesem Abend nicht mehr in den Angeln bewegt wurde.
    Wenn die Dämmerung die Schatten freiließ, die sie den ganzen Tag über festgehalten hatte, und diese nun herankamen und sich wie zusammengetriebene Scharen von Geistern versammelten. Wenn sie mit drohend gerunzelter Stirn in Zimmerecken standen und hinter halb geöffneten Türen finster dreinschauten. Wenn sie leerstehende Wohnungen voll in Besitz nahmen. Wenn sie auf den Fußböden, an Wänden und Decken bewohnter Zimmer tanzten, während das Feuer herabgebrannt war und sich wie bei Ebbe zurückzogen, wenn es plötzlich zur Flamme aufloderte. Wenn sie die Formen von Haushaltsgegenständen verulkten, indem sie das Kindermädchen zur Menschenfresserin, das Schaukelpferd zum Ungeheuer, das verwunderte Kind – halb ängstlich, halb belustigt – zu einem ihm Fremden machten: die Zange auf dem Herd, ein rittlings sitzender Riese mit in die Seite gestemmten Armen, der offensichtlich das Blut von Engländern roch und die Knochen von Menschen zermahlen wollte, um damit sein Brot zu verdienen.
    Wenn diese Schatten bei älteren Leuten andere Gedanken aufkommen ließen und ihnen unterschiedliche Bilder zeigten. Wenn sie verstohlen aus ihren Schlupfwinkeln kamen mit den Gestalten und Gesichtern, die denen aus der Vergangenheit, dem Grab und dem tiefen, tiefen Abgrund ähnelten, wo die Dinge, die hätten sein können und doch niemals waren, stets umherirrten.
    Wenn er, wie bereits erwähnt, dasaß und ins Feuer starrte. Wenn die Schatten kamen und gingen, so wie es aufstieg und in sich zusammenfiel.
    Wenn er mit seinen wirklichen