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Allein auf Wolke Sieben

Allein auf Wolke Sieben

Titel: Allein auf Wolke Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voosen Jana
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Rüpeln brauche ich dringend einen eloquenten Gesprächspartner.«
    »Oh nein«, stöhne ich, begreifend, was sie meint.
    »Oh doch!«, nickt sie strahlend. Eigentlich will ich sie abwimmeln. Ich habe wirklich nicht die geringste Lust, in den »Sternenfänger« zu gehen, um meiner Großmutter und der Seele von Wolfgang Amadeus Mozart beim Flirten zuzusehen. Dann fallen mir wieder die beiden grobschlächtigen Wachen am Tor ein und ich füge mich in mein Schicksal.
     
    Der Laden ist rappelvoll und kaum habe ich die Tür geöffnet, schlägt mir eine Duftwolke aus den unterschiedlichsten
Aromen entgegen, die mich ganz duselig macht.
    »Dass die Leute es aber auch nicht lernen, zwischendurch den Deckel auf ihre Smells zu setzen«, mosere ich, während Liesel mit einem strahlenden Lächeln neben mir steht und in Richtung Bar winkt. Gemeinsam gehen wir zu Samuel hinüber, der sich offensichtlich auch freut, uns zu sehen.
    »Schön, dass ihr da seid«, ruft er begeistert und lädt uns mit einer Handbewegung ein, auf zwei freien Barhockern Platz zu nehmen. »Ich muss nur noch zwei Bestellungen fertig machen, dann bin ich bei euch, und ich will alles wissen!«
    »Natürlich«, nickt Liesel und zeigt ihre perlweißen Zähne. »Siehst du, es ist doch gut, dass wir hergekommen sind. Ist es nicht schön, wenn man ein so gern gesehener Gast ist?«
    »Ich bin dem doch piepegal«, sage ich missmutig, »der freut sich über dich.«
    »Meinst du wirklich?«, fragt sie aufgeregt und ich seufze leise, während mir ein komischer süßlicher Duft in die Nase kriecht.
    »Kann man hier vielleicht mal lüften?«, rufe ich Samuel, der gerade hochkonzentriert einen Flakon abfüllt, genervt zu. »Und willst du nicht endlich mal ein ›Bitte Flakons abdeckeln‹-Schild aufstellen?«, füge ich mit einem schrägen Seitenblick auf meinen Nachbarn zur Linken hinzu. Der sieht mich nur verständnislos aus glasigen Augen an und nimmt einen weiteren Zug der grellpinken Essenz in seinem Flakon. Natürlich ohne hinterher den Deckel draufzusetzen.
    »Nun beruhige dich doch«, sagt Liesel und sieht mich
kopfschüttelnd an. »Hier kann niemand was dafür, dass dein Gespräch mit Gott so blöd gelaufen ist.«
    »Pssst«, zischele ich und sehe mich nervös um, ob irgendjemand das gehört hat. »Bist du wahnsinnig geworden?«
    »Aber wieso denn? Meinst du, sie hätte etwas dagegen?«
    »Psssssst«, mache ich noch nachdrücklicher. »Sie hätte mit Sicherheit etwas dagegen, wenn wir hier rumposaunen, dass sie eine Frau ist«, flüstere ich dann.
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Warum sonst macht sie daraus so ein großes Geheimnis?«, argumentiere ich. »Nein, das behalten wir schön für uns. Kannst du dir vorstellen, was hier für ein Tumult losbrechen würde, wenn das bekannt wird? Vielleicht gibt es sogar eine Revolte, der Himmel ist schließlich voller Chauvinisten!«
    »Wenn sie von Anfang an klargemacht hätte, dass sie eine Frau ist, dann wäre die Welt eine andere«, sinniert Liesel vor sich hin und ihre Augen leuchten dabei.
    »Wir halten die Klappe, verstanden?«, sage ich nachdrücklich.
    »Aber …«
    »Sonst nenne ich dich wieder Omi«, drohe ich und sie sieht mich erschrocken an.
    »Und, die Damen, was kann ich euch Gutes tun?«, unterbricht Samuel unser Gespräch. Ich werfe Liesel noch einen warnenden Blick zu, dann sage ich: »Für mich nichts, danke, hier wird man ja schon berauscht von dem, was so in der Luft hängt!«
    »Ich weiß, das mit den Deckeln ist ein Problem«, gibt Samuel zu und stellt gleichzeitig einen Flakon vor meine
Großmutter, in dessen rundem Bauch eine purpurrote Essenz wabert. »Ich konnte gestern Nacht nicht schlafen und habe eine neue Kreation entworfen«, erklärt er und sieht ihr dabei tief in die Augen. »Würdest du sie probieren?«
    »Mit Freuden«, sagt Liesel aufgeregt und ich rolle genervt mit den Augen. Zwischen Mozart und ihr läuft eindeutig etwas. Ich weiß schon, warum ich lieber zu Hause geblieben wäre. Meine Großmutter führt den Flakon vorsichtig an die Nase, schließt genießerisch die Augen und lüftet den Deckel.
    »Sag mir, was du riechst«, sagt Samuel atemlos, den Blick auf ihr schnupperndes Näschen gerichtet.
    »Ich rieche rote Rosen«, murmelt sie, »einen Hauch von Champagner und dunkle Schokolade. Dann noch was anderes, geschmolzenes Wachs und Feuer, nein, Kerzen, eine brennende Kerze.« Mit jedem Wort wird das Lächeln des Künstlers breiter, gespannt hängt er an ihren Lippen. »Im Wind

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