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Allein auf Wolke Sieben

Allein auf Wolke Sieben

Titel: Allein auf Wolke Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voosen Jana
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richtige Beruf für ihn ist.«
    »Halleluja! Das ist es auf jeden Fall wert«, meint Küster trocken, um gleich darauf »Verdammt!« zu brüllen. Mit einer Kelle fischt er die zu einem kümmerlichen, schwarz verkohlten Etwas zusammengeschrumpelten Kartoffelspäne aus der Pfanne.
    »Ich mache Ihnen sofort neue«, versichert Christiane und setzt tröstend hinzu: »Machen Sie sich nichts draus, das kann doch jedem mal passieren!«
    »Was kann jedem mal passieren?«, fragt Johann, der, mit einer frischen Schürze bekleidet, unbemerkt wieder hereingekommen ist.
    »Dass mal etwas anbrennt«, sagt seine Schwester lächelnd und er nickt.
    »Ja, das passiert mir dauernd.«
    »Was du nicht sagst«, knirscht Küster zwischen den Zähnen hindurch und faucht gleich darauf: »Was ist jetzt mit meinen Kartoffeln?«
    »Kommen sofort, und du kommst mit mir!« Damit zieht sie ihren Bruder erstmal aus der Schusslinie. Während sie eine weitere riesige Kartoffel abschrubbt, schält und dann in einem rasenden Tempo zu hauchdünnen Streifen verarbeitet, steht Johann mit gefalteten Händen daneben und sieht ihr andächtig zu.
    »Toll, wie du das machst.«
    »Danke!« Sie lächelt ihn an, während gleichzeitig ein
weiterer Küchengehilfe über Johanns überdimensionalen Fuß stolpert.
    »Was stehst du hier rum? Hol mir dunkle Blockschokolade aus der Speisekammer!« Nach einem fragenden Blick in Christianes Richtung, die ihm zunickt, macht er sich auf den Weg, um gleich darauf mit einem überdimensionalen Schokoriegel zurückzukommen, den er stolz überreicht.
    »Dunkel habe ich gesagt, ist das dunkel? Was soll ich damit?«
    »Tschuldigung.«
    »Vergiss es, ich hol sie selber.« Verstört bleibt Johann mitten im Raum stehen und wagt anscheinend überhaupt nicht mehr, sich zu rühren. Irgendwie tut er mir schon auch ein bisschen leid. Bei dem unfreundlichen Ton, der ihm von allen Seiten entgegenschlägt, ist es eigentlich kein Wunder, dass er ständig Fehler macht.
    »Christiane, schaff deinen Bruder aus dem Weg. Gib ihm irgendetwas zu tun, wobei er kein Unheil anstellen kann, aber sorg dafür, dass er nicht hier rumsteht und Chaos verbreitet.« Ein wenig ratlos sieht die Angesprochene schon aus, aber dann hellt sich ihr Gesicht plötzlich auf.
    »Ich weiß, was du tun kannst«, flüstert sie ihm zu, »du kannst die Dessertteller dekorieren.«
    »Und wie mache ich das?« Sie fasst ihn bei der Hand und zieht ihn zu einem Tisch an der Wand.
    »Hier, das sind die Teller und das hier die Zutaten!«
    »Und jetzt?« Völlig hilflos sieht er aus, der arme Kerl.
    »Jetzt kannst du dem Küster endlich mal beweisen, was in dir steckt«, raunt sie ihm zu, »du bist doch so gut in Kunst. Das hier ist das Gleiche, nur ohne Papier.«

    »Und ohne Farbe«, ergänzt Johann mit einem Blick auf die Schälchen mit verschiedenen Obstsorten, Kräutern, Schokoladen, Krokant und – Nüssen.
    »Genau«, sagt Christiane hastig. »Viel Spaß! Und pass auf, dass dir nichts runterfällt!« Besorgt sehe ich ihm dabei zu, wie er eines der Desserttellerchen behutsam vor sich auf den Tisch stellt. Nachdenklich schaut er darauf, als erwarte er so etwas wie Inspiration von der weißen Oberfläche. Ich trete ganz dicht an ihn heran, stelle mich auf die Zehenspitzen und spreche direkt in sein Ohr hinein.
    »Was immer du tust, benutze keine Nüsse!« Täusche ich mich, oder ist er gerade beinahe unmerklich zusammengezuckt. »Keine Nüsse«, wiederhole ich, eindringlicher und lauter diesmal. Er hebt die rechte Hand und juckt sich ausgiebig das Ohr, in das ich eben hineingesprochen habe. »Keine Nüsse«, wiederhole ich und er reibt noch einmal nach. Dann greift er beherzt nach einer Orange und beginnt, sie in gleichmäßig dünne Scheiben zu schneiden. »Hey«, brülle ich ihn an, so laut ich kann, und er hält in seiner Arbeit inne. Guckt sich verwirrt nach seinem Chef um, der mit konzentriertem Gesichtsausdruck in seiner Soße herumrührt.
    »Ja, Boss?«, fragt er halblaut, doch Küster würdigt ihn keines Blickes. Das ist doch nicht zu fassen. Sollte dieser Junge tatsächlich auf mich reagieren? Das kann doch nicht sein. Plötzlich bin ich wahnsinnig aufgeregt. Das wäre ja die Chance. Meine Chance, Michael zu retten. Ohne Liesel oder irgendjemanden mit hineinziehen zu müssen. Wenn ich es schaffen könnte, ihn zu beeinflussen, seine Handlungen zu steuern. Johann wendet sich jetzt wieder seiner Orange zu, nimmt die beiden größten
Scheiben aus der Mitte der Frucht und

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