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Allein gegen die Zeit

Allein gegen die Zeit

Titel: Allein gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentin Mereutza , Alex Schmidt
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Sie war es! Doch in ihren Augen lagen weder Erleichterung noch Glück, sondern Unruhe und Furcht. Sie fiel ihm auch nicht in die Arme, sondern starrte ihn bloß an, als wäre sie einem Geist begegnet. Dabei war sie doch der Geist, der auf einmal vor ihm stand!
    Hektisch sah sie sich nach allen Seiten um. „Was machst du hier?“ Dann hastete sie mit klackenden Absätzen zu ihm. Sie packte Ben am Arm und zerrte ihn mit sich. „Na los, komm schnell!“
    Ben ließ es mit sich geschehen. Unzählige Fragen schwirrten in seinem Kopf umher, aber keine einzige kam ihm über die Lippen. Jeden Moment erwartete er aufzuwachen, aus seinem Bett hochzuschrecken und festzustellen, dass alles nur ein Traum war. Doch er wachte nicht auf. Es war Realität. Seine Mutter war am Leben und sie war hier. Bei den Gangstern!
    Zur selben Zeit wurde Leo von Jonas in eine Kammer in einem anderen Teil des Gebäudes gedrängt. Es war der vereinbarte Treffpunkt mit den anderen. Özzi und Sophie waren noch nicht da.
    Leo machte sich von Jonas los. „Wir müssen zurück zu Ben!“
    „Nein, Leo!“ Jonas schloss die Tür hinter sich. „Ich will nicht, dass du schon wieder …“
    „Was willst du nicht?“, unterbrach Leo ihn wütend. „Dass ich mir Sorgen um ihn mache?“
    Jonas sagte nichts. Leo durchbohrte ihn mit ihren Blicken. „Du findest es doch immer noch scheiße, dass Ben und ich zusammen sind!“, brach es aus ihr heraus. „Ist es nicht so?“
    Jonas schaute zur Seite und sagte immer noch nichts.
    Leo schüttelte genervt den Kopf. Da war er wieder – der schweigsame und undurchdringliche Jonas. Sie lief zum Fenster und ließ ihren Blick schweifen.
    „Mir geht es echt beschissen wegen Ben“, begann sie leise. „Heute Morgen am See, bevor das alles passiert ist, da haben wir uns gestritten. Was ist, wenn ihm was passiert und wir uns nie wieder aussprechen können?“
    „Genauso geht’s mir mit dir“, flüsterte Jonas plötzlich mit gebrochener Stimme.
    Überrascht drehte Leo sich um. „Was meinst du?“
    Jonas sah sie an. „Ich weiß, dass ich das mit uns ganz schön vermasselt habe, Leo. Dafür könnte ich mir heute noch eine reinhauen.“
    Leo hielt inne. Seit ihrem Kuss im letzten Sommer hatten sie sich nie darüber ausgesprochen, was zwischen ihnen eigentlich passiert war.
    Jonas fasste sich ein Herz. Er musste ihr einfach sagen, was ihm die ganze Zeit auf der Seele brannte. „Wenn alles schieflaufen sollte“, fuhr er fort und ging langsam auf sie zu, „wenn wir es nicht schaffen, diese Typen aufzuhalten, dann haben wir nur noch heute. Diesen einen Tag, verstehst du? Ich will einfach nicht, dass …“
    „Jonas, bitte nicht …“, fiel ihm Leo ins Wort. Sie ahnte, dass er gleich etwas sagen würde, was alles verändern könnte. Für einen kurzen Moment verstummte Jonas tatsächlich. Doch dann trat er einen weiteren Schritt auf sie zu und stand dicht vor ihr. „Ich liebe dich, Leo.“
    Leos Herz raste. Jonas hatte Tränen in den Augen. „Ich hab irgendwie versucht, es abzuschalten, aber es geht nicht. Es ist einfach ein Scheißgefühl zu sehen, wie verknallt du in Ben bist. Dabei will ich doch nur, dass du glücklich bist.“ Jonas beugte sich zu ihr herunter.
    Für Leo blieb die Zeit stehen. Alles um sie herum verschwamm. Obwohl sie sich mit allen Fasern ihres Körpers dagegen zu wehren versuchte, schien der Moment wie vorherbestimmt. Gleich würde es passieren. Noch vor einem Jahr hatte sie sich nichts sehnlicher gewünscht. Sie spürte seinen Atem auf ihrem Mund. Ihre Lippen berührten sich fast, als Jonas abrupt innehielt und sich von ihr abwendete.
    „Und genau deshalb …“, Er schüttelte den Kopf. „… lass ich dich ab jetzt in Ruhe. Versprochen!“ Seine Stimme brach. Er drehte sich weg und lief zur Tür. „Warte hier. Ich geh Ben suchen.“ Dann verließ er den Raum.
    Leo sah ihm verstört nach. Sie sank auf den Boden und vergrub verzweifelt den Kopf in den Händen. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so durcheinander gefühlt. Sie wusste nicht mehr, was sie denken, geschweige denn fühlen sollte.
    Sophie und Özzi hetzten währenddessen zurück zum vereinbarten Treffpunkt. Özzi hielt den Laptop der Gangster fest unter seinen Arm geklemmt.
    Plötzlich Schritte.
    „Oh Kacke …“, schimpfte Özzi flüsternd. Sophie packte ihn, stieß ihn in den nächstbesten Raum hinein und zog die Türe hinter ihnen zu. Die Schritte kamen näher. Stimmen hallten durch den Flur.
    Sophie linste durch den

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