Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)
meinen Schreibtisch, solange ich weg bin. Ich habe die Modelle auf meinem Bildschirm belassen, sodass du sie von meinem Schreibtisch aus bearbeiten kannst. Wenn du meine E-Mails anrührst, bringe ich dich um, aber das Team wird am Telefon Unterstützung brauchen. Aus irgendeinem Grund fehlen heute einige Kollegen, und ohne mich brauchen sie zusätzliche Hilfe. Nimm nur die externen Anrufe an. Keine Klienten-Direktleitungen! Capiche?«
»Klar, Chick. Kein Problem.«
»Gut. Dann bis morgen.«
Ich glitt auf Chicks Sessel, schloss seinen E-Mail-Briefkasten und sah mir die Modelle auf seinem Monitor an. Er wollte sie bis morgen überarbeitet haben. Wundervoll. Ich betete um einen ruhigen Tag und dass ich volle zwölf Stunden an diesen Modellen arbeiten konnte. Ich hatte den Marktjargon immer noch nicht richtig intus, und meine Fähigkeiten, mit Excel zu arbeiten, waren mehr als dürftig. Ich dürfte große Schwierigkeiten haben, diese Formulare auf den neuesten Stand zu bringen.
Morgens war es relativ ruhig, und der Rest des Teams konnte mühelos gelegentliche Anrufe annehmen, während ich an Chicks Modellen arbeitete. Stundenlang arbeitete ich an den Tabellen, beackerte Symbol für Symbol und machte langsam Fortschritte. Dann, so gegen drei Uhr nachmittags, spielte das Telefon verrückt.
Klingelnde Leitung drücken , instruierte ich mich selbst im Stillen. Der Abend, an dem ich länger geblieben war, um mit meiner Mom und Liv zu üben, erwies sich plötzlich als äußerst sinnvoll.
»Cromwell, Sie sprechen mit Alex.«
»Alex, mein Wagen ist nicht da. Ich warte vor dem Clubhaus mit meinen Schlägern, und mein Wagen ist nicht da! Ich sehe wie ein verdammter Caddy aus. Du hast mir doch einen Wagen bestellt, oder?«
Oh Mist! »Hey Chick, jawohl, habe ich. Ich rufe die Autovermietung sofort an und checke, wo er ist. Eine Sekunde, okay?«
»Grrrr«, knurrte er. Ich glaube, es war ein Ja. Auf ›halten‹ drücken, Taste für ›Headset‹ drücken, Nummer auf dem Post-it wählen, der an Chicks Tastatur klebt.
»Hallo, ich rufe an wegen der Limousine, die ich zum Balthuzral Country Club bestellt habe, Bestätigungsnummer 8625 … Aha, okay, zehn Minuten? Wie schlimm ist der Verkehr? Sie ist für meinen Boss, der es absolut nicht schätzt, wenn ihn Mitarbeiter belügen. Wenn also zehn Minuten in Wahrheit zwanzig Minuten sind, sagen Sie es mir bitte. Okay, prima, zehn Minuten. Ja. Danke.« Leitung freimachen, Taste für ›Headset‹ drücken, wählen. »Hallo Boss, ich habe gerade mit ihnen geredet. Sie sagen, der Verkehr ist ziemlich stark, aber der Wagen wird in zehn Minuten da sein.«
»Gut.«
Klick. Chick legte auf. Eine weitere Leitung leuchtete auf. Klingelnde Leitung drücken. »Cromwell, Sie sprechen mit Alex.«
»Oh Gott, auch das noch!«, meldete sich eine nur zu vertraute Stimme, total genervt, weil sie das Pech hatte, mit mir zu sprechen.
»Hi Kate, kann ich etwas für dich tun?«
»Du kannst es versuchen, obgleich es höchst zweifelhaft ist, dass du es schaffst.« Ich zeigte dem Hörer meinen Stinkefinger. »Ich brauche eine Reservierung im Le Bernardin heute Abend für vier Leute um halb sieben. Ich habe ein Klienten-Meeting in Midtown. Schick mir die Reservierung per E-Mail auf meinen BlackBerry.«
Le Bernardin? Das ist eins der gefragtesten Restaurants in der City. Nicht mal der verdammte Bürgermeister kriegt dort innerhalb von drei Stunden einen Platz. »Kate, ich rufe an, aber ich glaube nicht, dass …« Klick. Kate hatte aufgelegt.
Ich schnappte mir Zagat, den Restaurantführer, aus Chicks oberer Schublade und suchte die Nummer des beliebtesten Restaurants der Stadt heraus.
Leitung drücken, Nummer wählen. »Hallo, Alex von Cromwell Pierce. Ich wollte fragen, ob es möglicherweise noch vier Plätze für heute Abend um halb sieben gibt?«
Die Hostess lachte mich unverhohlen aus. »Tut mir leid, wir sind für die nächsten vier Monate voll ausgebucht. Wenn Sie möchten, kann ich Sie für den 29. Dezember um halb sechs oder zehn Uhr abends vormerken.«
»Ich weiß, aber ich rufe für Kate Katz an, die Sie wahrscheinlich nicht kennen, aber ich versichere Ihnen, dass Sie eine sehr wichtige Person bei Cromwell Pierce ist. Können Sie da irgendetwas deichseln?«
»Tut mir leid, nein.«
Es klingelte wieder. Blinkende Leitung drücken. »Alex, Sie sprechen mit Cromwell.« Moment, das ist falsch! »Ich meine, Cromwell, Sie …«
»Mein Wagen ist immer noch nicht da, Alex!«, brüllte Chick,
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